Wohlfühlwasser für Weichtiere
Schnecken, die im Wasser leben, verlassen dieses in der Regel nicht. Trotz der großen Anpassungsfähigkeit der Häusleträger muss das Wasser im Aquarium einige Grundvorausetzungen erfüllen.
Wasser als Lebensraum – nicht nur für Fische
Schnecken sind sehr urtümliche Tiere, sie kommen zum Teil mit organischen Wasserbelastungen zurecht, die für Erstaunen sorgen. Dies gilt ganz besonders für die fast immer gegenwärtigen kleinen Blasenschnecken (Physidae) und einige einheimische Schneckenarten wie die Spitzschlammschnecke (Lymnea stagnalis). Tropische Arten sind dahingehend etwas empfindlicher. Wenn allerdings die Bedingungen so schlecht werden, dass sogar Schnecken gefährdet sind, kann davon ausgegangen werden, dass Fische schon nicht mehr existieren. Selbstverständlich sollte dies kein Experimentierfeld für Wasserqualität sein, auch den Schnecken im Aquarium sollte möglichst organisch unbelastetes, warmes Wasser bei mittlerer Härte geboten werden. Die von den tropischen Weichtieren bevorzugten Temperaturen sind denen der tropischer Zierfische und Krebstiere ähnlich, sie liegen zwischen 22 und 25 Grad.
Temperatur und Wasserhärte
Da Schnecken als wirbellose Tiere wechselwarm sind, ist auch bei ihnen die Geschwindigkeit ihres Stoffwechsels temperaturabhängig. Schnecken in sehr warmem Wasser werden daher auch nicht sehr alt. Sie brennen förmlich aus, denn der erhöhte Stoffwechsel verbraucht mehr Energie. Kühlere Tempetaruren dagegen bescheren zwar ein längeres Leben, bei zu lang andauernder "Kälte" (ab 17° C) fressen die Tiere nicht und können ernsthaft Schaden nehmen. Die Härte des Wassers ist für Schnecken ebenfalls nicht zu unterschätzen. Auf Dauer zu saures Wasser kann die calciumhaltige Schicht des Schneckenhauses schädigen und auflösen. Löchrige Schneckenhäuser können ein Indiz für zu saures Wasser sein, doch es gibt noch weitere Ursachen. Die häufig schöne Färbung der Schneckenhäuser kommt in härterem Wasser erst richtig zur Geltung.
Schadstoffe im Wasser
Wie alle wirbellosen Tiere reagieren Schnecken äußerst empfindlich auf Kupfer und Pestizide im Wasser. Daher wird in Schneckenfallen oft Kupfer eingesetzt. In Aquarien ist das allerdings keine gute Idee, da auch andere wirbellose Bewohner beseitigt werden. Sollen Apfelschnecken, Rennschnecken oder andere ins Aquarium eingebracht werden, muss sichergestellt sein, dass das zu verwendende Aquarienwasser unbelastet ist. Dies kann jeder leicht selbst mit entsprechenden Tests erreichen oder im Zoofachhandel kostenlos durchführen lassen. (Annette Berkelmann)