Pferdewirt

Die Ausbildung zum Pferdewirt ist für viele Jugendliche ein Traum. Der Schritt in die Praxis will jedoch gut überlegt sein, wartet hier doch harte Arbeit auf den Auszubildenden.

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Der Pferdewirt wird in vier Richtungen angeboten.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Das Hobby zum Beruf machen, den ganzen Tag den geliebten Pferden widmen: Fast immer ist es Idealismus, der den Berufswunsch "Pferdewirt" weckt. Dabei darf man die Realität jedoch nicht aus den Augen verlieren: Der Beruf ist nicht nur körperlich schwer, sondern kennt kaum freie Wochenenden oder pünktlichen Dienstschluss. Der Pferdewirt wird in vier Richtungen angeboten: Es gibt die Schwerpunkte Reiten, Pferdezucht und -haltung, Trabrennfahren und Rennreiten. Wer nach der abgeschlossenen Ausbildung mindestens drei Jahre als Pferdewirt unter Anleitung eines guten Ausbilders arbeitet, kann die Qualifikationen erwerben, um abschließend die Meisterprüfung abzulegen.

Voraussetzungen

Eine abgeschlossene Schulausbildung ist ein Muss, ebenso wie körperliche Fitness. Großes Engagement und Durchhaltevermögen sind gefragt, hat der künftige Pferdewirt doch häufig keinen geregelten Feierabend und muss oft auch am Wochenende ran: Pferde müssen auch dann versorgt werden. Andere Interessen rücken zwangsläufig in den Hintergrund. Misten, fegen, Pferde pflegen und bewegen, Sattelzeug schleppen, Heu- und Strohernte – wer körperliche Arbeit scheut, ist hier fehl am Platz. Geschick und Talent im Umgang mit Pferden sowie beim Reiten sind ebenso gefragt wie die Fähigkeit zum Umgang mit Menschen: Nicht nur die Pferde selbst, auch ihre Besitzer wollen betreut und gefördert werden.

Die Ausbildung

Während der Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsbetrieb sammelt der Pferdewirt Erfahrungen in den Bereichen Pferdepflege, -haltung, -fütterung und -ausbildung; er wird Pferde bei Wettbewerben, Leistungsprüfungen und/oder Zuchtschauen vorstellen, Grundkenntnisse der medizinischen Versorgung erwerben und nicht zuletzt auch mit dem ganzen Drumherum eines Betriebs vertraut werden, wie etwa Maschinen, Ausrüstung und Zubehör. Diese Ausbildung dauert grundsätzlich drei Jahre, kann unter bestimmten Bedingungen (z.B. Fachhochschulreife, abgeschlossene Berufsausbildung) jedoch auf zwei Jahre verkürzt werden. Am Ende des ersten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt, bei der Theorie und Praxis überprüft werden.

Im Vorfeld

Reitkenntnisse und die Grundlagen des fachgerechten Umgangs mit Pferden werden oft schon zu Beginn der Ausbildung vorausgesetzt. So ist beispielsweise der Erwerb eines Reitabzeichens unbedingt zu empfehlen. Darüber hinaus bieten Praktika in den Schulferien eine gute Gelegenheit, einmal in den Arbeitsalltag eines Pferdewirts hineinzuschnuppern - und das nach Möglichkeit nicht nur einmal, sondern in verschiedenen Betrieben. Wer nach einer Woche noch begeistert ist, fühlt sich nach drei Wochen "früh-aufstehen-und-im-Dreck-wühlen" möglicherweise bereits ernüchtert: Dieser Praxistest ist eine wichtige Hilfe bei der Berufswahl.

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