Weenect XT GPS-Tracker für Hunde im Test
„Ein GPS-Tracker für extremste Abenteuer" – so wird der Weenect XT-Tracker mit Halsband beworben. Unsere Redaktionshündin Lilly durfte ihn auf Herz und Pfoten testen.
GPS-Tracker für Hunde sind mittlerweile keine technische Spielerei mehr, sondern im Standard-Sortiment für Hundemenschen angekommen. Dabei geht es nicht um zwanghafte Kontrolle, wo sich der eigene Vierbeiner zu jeder Tageszeit aufhält. Vielmehr ist es eine unkomplizierte Möglichkeit, Haltern mehr Sicherheit zu geben, wenn sie sich mit dem Hund im Freilauf befinden.
Hunde im Training, Angsthunde oder solche mit einem ausgeprägten Jagdtrieb profitieren dabei besonders von einem GPS-Tracker. Oder, wie in unserem Fall, Redaktionshündin Lilly. Gemeinsam mit Frauchen hat sie den GPS-Tracker auf Herz und Pfoten geprüft.
Wir haben den Weenect XT GPS-Tracker inklusive Halsband mit Hündin Lilly in folgenden Bereichen getestet:
- Der erste Eindruck
- Benutzerfreundlichkeit der Weenect-App
- Features
- Alltagstauglichkeit
- Preis-Leistungsverhältnis
- Fazit
Der erste Eindruck
Das schöne an den Produkten von Weenect ist, dass sie nicht mit unnötigem Schnickschnack oder überdimensional großen Verpackungen geliefert werden. Gleiches gilt für den XT GPS-Tracker. Die Verpackung ist gerade mal 15Cm x 15Cm groß und darin befindet sich alles, was für die Handhabung erforderlich ist:
- Bedienungsanleitung
- magnetisches Ladekabel
- JK9-Halsband inkl. GPS-Tracker
Häufig ist die Erfahrung beim Auspacken technischer Geräte, dass einem mehrere Kabel, Adapter und Bedienungsanleitungen entgegenspringen. Weenect hingegen arbeitet fast schon minimalistisch, sodass man direkt mit einem positiven Gefühl in die Erfahrung startet. Ein Ladekabel, ein Quick-Start Guide sowie das Halsband mit Tracker – mehr ist es tatsächlich nicht.
Das JK9-Halsband mit GPS-Tracker macht nicht nur einen hochwertigen, sondern auch einen robusten Eindruck. Denn was nützt so eine technische Errungenschaft, wenn sie dem Hunde-Alltag nicht standhält? Das Halsband hat einen starken Schnallenverschluss aus Plastik und trägt eine dezente JK-9-Gravierung.
Der GPS-Tracker befindet sich in einer schwarzen Schutzhülle und ist fest am Halsband angebracht. Das ist für die Bedienung jedoch nicht hinderlich, da sowohl der Knopf zum Ein- und Ausschalten als auch der Ladeanschluss direkt an der Schutzhülle angebracht sind.
Während der Tracker aufgeladen wird, kann in dieser Zeit die Weenect App heruntergeladen und eingerichtet werden. Denn ohne App funktioniert das Ganze nicht.
Die Weenect App
Die App zum GPs-Tracker ist im App-Store leicht zu finden und das Installieren geht ziemlich schnell. Zuerst wird der Tracker aktiviert und die persönlichen Daten des eigenen Vierbeiners eingegeben. So ist das App-Erlebnis noch individueller und es ist außerdem ziemlich cool zu sehen, wie sich der Standort des Hundes mit Bild und Name dazu in der App verändert.
Das Menü
Das Menü der App ist sehr intuitiv gestaltet und setzt sich aus diesen fünf Navigationselementen zusammen:
- Karte: Hier sieht man, wo sich der Vierbeiner gerade befindet.
- Verlauf: Zurückgelegte Strecken können hier übersichtlich nachvollzogen werden, inklusive Distanz, Dauer und Geschwindigkeit.
- Aktivität: Hier ist die Übersicht, wie nahe man seinem täglichen Aktivitätsziel schon gekommen ist. Auch die generelle Bewegung des Vierbeiners wird erfasst und in "intensiv", "moderat" und "niedrig" eingestuft.
- Tracker: Über diesen Menüpunkt können Einstellungen am Tracker vorgenommen werden. Dazu gehören Informationen über den Hund, Einstellungen zu Benachrichtigungen der App, das Anpassen der Sicherheitszonen, Verwaltung der sogenannten Energiesparzonen (mit welchem WLAN sich der Tracker verbinden soll und somit die Batterieladung eingespart wird), Verwaltung des Abonnements sowie die erweiterten Optionen. Hier können bis zu 10 Kontakte angegeben werden, die Benachrichtigungen aus der Weenect App erhalten sollen.
- Konto: Hier werden die eigenen Daten angegeben, der App-Modus (hell oder dunkel) kann eingestellt werden, weitere Tracker hinzugefügt oder Hilfe angefordert werden.
Features des XT Trackers
Der GPS XT-Tracker kommt mit einigen Features, die vom Hersteller Weenect das Nutzererlebnis vereinfachen und noch praktischer machen sollen. Dazu gehören:
- XL-Antenne
- lange Akkulaufzeit
- wasserdichtes Design
- LED-Lampe
In einem Zeitraum von mehreren Wochen haben wir uns mit diesen Features beschäftigt und geschaut, ob der Tracker wirklich hält was er verspricht und wie gut diese funktionieren.
XL-Antenne
Das verspricht der Hersteller: "Abdeckung von 99 % des Gebiets: ermöglicht optimalen Empfang auch bei extremsten Bedingungen, selbst in schwer zugänglichem Gelände."
Dieses Feature konnten wir mit Hündin Lilly nicht ausgiebig prüfen, da sie nur selten im Freilauf ist. Die Hündin ist aus dem Tierschutz zu ihrem Frauchen gekommen und befindet sich daher noch mitten in der Trainings- und Eingewöhnungsphase.
Der Freilauf konnte in unserem Test daher nur in eingezäunten Bereichen und an der Schleppleine erfolgen. In unserem Testzeitraum haben wir Schneefall, Regen und Sonnenschein erlebt. Hier können wir positiv feststellen, dass die Witterungsverhältnisse keinen Einfluss auf den Empfang des Trackers hatten.
Akkulaufzeit
Das verspricht der Hersteller: "Drei Wochen Akkulaufzeit im Energiesparmodus, eine Woche bei kontinuierlichem Tracking für besonders lange Abenteuer."
Nachdem wir den Tracker einmal voll aufgeladen haben, konnten wir mit dem Test starten. Lilly ist mit Frauchen im Testzeitraum drei bis vier Mal am Tag spazieren gegangen. Je nach Wetter hatte eine Gassirunde dabei eine Dauer von 15 Minuten bis 40 Minuten.
Im gesamten Zeitraum mussten wir tatsächlich kein einziges Mal den GPS XT-Tracker aufladen. Die Akkulaufzeit ist dabei nicht von dem Aktivitätslevel des Hundes abhängig, sondern vielmehr vom Einsatz des Trackings selbst. Mit dem Superlive-Modus kann die Position des eigenen Hundes in Echtzeit verfolgt werden und das ganz ohne Distanzlimit.
Hier kann man das Intervall einstellen, in dem die GPS-Positionsübertragung vom Tracker an das Smartphone erfolgen soll. Die Akkuleistung wird dabei stärker beansprucht, wenn die Positionsübertragung minütlich erfolgen soll. Vergrößert man das Intervall, hält der Akku des Trackers entsprechend länger.
Ultrastarke LED-Lampe
Als wir von diesem Feature gelesen haben, war die Verwirrung zuerst groß, denn: da ist keine Lampe. Der Tracker ist komplett schwarz und das LED-Element als solches nicht sichtbar. Das dachten wir zumindest. Also haben wir Lilly das Halsband mit Tracker angelegt und in der Weenect App die Einstellung "Taschenlampe" eingeschaltet. Spätestens da wussten wir dann, wo sich das LED-Element befindet.
Links neben dem orangefarbenen Knopf zum Ein- und Ausschalten befindet sich ein halbdurchsichtiger Schlitz, der wirklich sehr kräftig zu leuchten beginnt. Auch hier gibt es verschiedene Einstellungen: Blinklicht und dauerhaftes Leuchten. Beim Blinklicht kann man einstellen, wie lange das Licht blinken soll:
Leuchtdauer von
- 1 Minute
- 2 Minuten
- 5 Minuten
- 10 Minuten
- 30 Minuten
Diese Funktion ist besonders praktisch, da sie ein Leuchthalsband ersetzt. Zusätzlich kann man den Hund in der Dämmerung oder im Dunkeln gut orten, sollte man ihn mal aus den Augen verloren haben.
Zusätzliche Features
Die genannten Features waren längst noch nicht alle, die der GPS-Tracker zu bieten hat. Da wäre noch der "Ausreiß-Alarm" zu nennen. Den haben wir bereits weiter oben beschrieben, als wir über die Sicherheitszonen gesprochen haben. Das Live Tracking zeigt direkt in der App, wo sich der Vierbeiner gerade befindet. Denn dieses GPS Tracker-Modell ist dazu gedacht, dauerhaft vom Hund getragen zu werden.
Das Aktivitäts-Tracking ist ein besonders interessantes Feature. Wenn der Hund den Tracker einige Wochen trägt, hilft die Übersicht zu verstehen, wie ein normales Aktivitätslevel des eigenen Hundes aussieht. Das macht es viel einfacher zu erkennen, wenn es dem Hund nicht gut geht, er krank ist oder Schmerzen hat. Das würde sich in der Dokumentation des Aktivitäts-Trackings bemerkbar machen.
Die Rückruffunktion klingt erstmal praktisch und funktioniert auf zwei Arten:
- Vibration
- Klingelton
Der Vibrationsmodus lässt sich in verschiedene Modi schalten. Wie bei dem LED-Feature können auch hier dieselben Zeitspannen gewählt werden, in denen der Tracker vibrieren soll. Hier sprechen wir allerdings von Sekunden und nicht Minuten. Gleiches gilt auch für den Klingelton.
Sie sollten als Halter also keinesfalls diese Funktionen ausprobieren, wenn der Hund sich noch nicht an den Vibrationsmodus oder den Klingelton gewöhnt hat.
Mit Lilly konnten wir leider beide Funktionen nicht richtig testen, da sie mit Unbehagen darauf reagiert hat. Wir persönlich haben den Klingelton als zu laut und vom Klang her auch als unangenehm empfunden. Bei dieser Funktion geht es natürlich darum, dass nicht der Mensch den Ton hört, sondern der eigene Hund und er lernt: „Wenn ich das höre, soll ich zurück zu Herrchen/Frauchen kommen."
Gerade weil der GPS-Tracker so nah am Kopf des Hundes liegt, würden wir uns über die Möglichkeit freuen, die Lautstärke und den Klingelton selbst einzustellen.
Dennoch hat die Klingelton-Funktion ihre Daseinsberechtigung: Sollte der GPS-Tracker während einer Gassirunde mal verloren gehen, oder wenn man ihn zuhause verlegt hat, kann man ihn mit dem Klingelton wiederfinden.
Auch der Vibrationsmodus hat gleich mehrere Funktionen. Zum einen kann er, wie bereits beschrieben, als Rückrufsignal fungieren. Das ist besonders für ältere Hunde sinnvoll, die vielleicht nicht mehr so gut hören können. Was wir dabei besonders toll finden, ist der inklusive Gedanke von Weenect auch taube Hunde dabei nicht zu vernachlässigen. Denn für sie ist die Klingeltonfunktion natürlich irrelevant. Der Vibrationsmodus hingegen kann für sie als Rückrufsignal fungieren oder dazu, Augenkontakt zu Herrchen oder Frauchen aufzunehmen.
Da dieser Tracker besonders für Hundeabenteuer konzipiert wurde, können wir jedoch verstehen, wieso die Rückruffunktion so wichtig sein kann. Ist der Hund im Freilauf und außer Ruf- oder Sichtweite, kann dieser durch eine der beiden Funktionen darauf aufmerksam gemacht werden, dass er zurück zu Herrchen oder Frauchen kommen soll.
Wie alltagstauglich ist der GPS Tracker?
Der GPS-Tracker wird mit einem robusten JK9-Halsband geliefert und kann nach dem Aufladen direkt verwendet werden. Sowohl das Halsband als auch die Schutzhülle sind so robust, dass sie dem Hundealltag standhalten. Er muss nicht extra für jeden Spaziergang an das Halsband angebracht werden, da dieser bereits fest am mitgelieferten Halsband angebracht ist. Schon mal ein Handgriff, der eingespart wird.
Der XT-Tracker ist einfach in der Handhabung, besonders in Kombination mit der App die alles übersichtlich aufbereitet. Da man das Smartphone in der Regel immer in der Tasche hat, muss auch kein zusätzliches Equipment mitgenommen werden.
Mit den zahlreichen Funktionen, die zudem noch individuell angepasst werden können, eignet sich dieser Tracker ganz besonders für Hunde, die jagdlich geführt werden, viel im Freilauf unterwegs sind und ihren Menschen sowohl auf Alltagsabenteuern als auch Urlaubsreisen begleiten.
Der Tracker ist wasserdicht und sehr robust, sodass Ihr Hund ohne Bedenken im Wasser spielen kann. Ein kleiner Stadthund wird die zahlreichen Features wahrscheinlich nicht in Gänze ausschöpfen können. Hier wäre der Weenect XS GPS-Tracker die geeignetere Wahl. Wer sich jedoch keine Gedanken um die Akkulaufzeit machen möchte, sollte dann vielleicht doch eher zu dem XT-Modell greifen.
Preis-Leistungsverhältnis
Der Weenect XT GPS-Tracker mit JK9-Halsband kostet 79,99 Euro. Zum Vergleich: Der Weenect XS GPS-Tracker liegt bei 49,99 Euro. Wir erinnern uns: das XT-Modell wird explizit mit dem Slogan „Ein GPS-Tracker für extremste Abenteuer" beworben. Genau den Eindruck macht auch der Tracker auf uns. Es gibt zahlreiche Features, die darauf ausgelegt sind, den Hund im Freilauf orten und sichten zu können. Sie dienen der Sicherheit des Hundes sowie der Gewissheit des Halters.
Neben den technischen Eigenschaften kommt das robuste Design. Der Tracker ist dazu gedacht, verschiedenen Witterungsverhältnissen und dem Kontakt mit Wasser standzuhalten. Wir konnten diese Extreme mit Hündin Lilly zwar nicht in Gänze testen, doch das Halsband inklusive Tracker macht auf uns durchaus den Eindruck, dass auch das Rennen durch Unterholz für die Materialien kein Problem wäre. Für all die Features sowie die Produktqualität ist der Preis von 79,99 Euro absolut gerechtfertigt.
Unser Fazit nach dem Produkttest
Besonders begeistert hat uns die Vielzahl an Einstellungen, die in der App dennoch übersichtlich dargestellt und individuell angepasst werden können. Auch die Materialien machen einen langlebigen und hochwertigen Eindruck. Dieses Modell ist definitiv nicht nur ein "schönes Wetter"-Produkt, sondern für den wilden, nassen und manchmal auch groben Hundealltag bestens geeignet.
Einzig bei der Klingelton-Funktion würden wir uns mehr individuelle Einstellungsmöglichkeiten wünschen. Wie bereits erwähnt, ist der Hersteller Weenect hier bereits dran und entwickelt Möglichkeiten, den Klingelton in seiner Lautstärke anpassen zu können.
Abschließend können wir sagen, dass uns der XT-Tracker wirklich überzeugt hat und das Preis- Leistungsverhältnis absolut passt. Für Stadthunde oder Rassen, die etwas gemütlicher unterwegs sind, ist der Weenect XT GPS-Tracker wahrscheinlich etwas überqualifiziert. Doch wer mit seinem Hund ein sehr aktives und abenteuerliches Leben führt, ist mit diesem Modell bestens aufgehoben.