Jäger schlagen Alarm wegen Mungo-Plage in Kroatien
Tausende kleine Raubtiere sind auf der kroatischen Insel Čiovo zu einem ernsthaften Problem geworden. Anwohner berichten, dass sie selbst Tiere, die doppelt so groß sind, angreifen.
Auf der beliebten Ferieninsel Čiovo in Kroatien kämpfen die Einheimischen gegen eine wachsende Mungo-Plage. Diese Tiere, die ursprünglich als Schlangenfänger nach Kroatien gebracht wurden, vermehren sich seit Jahren unkontrolliert und richten zunehmend Schaden an.
Berichten zufolge bedrohen die Mungos nicht nur die heimische Tierwelt, sondern zerstören auch Hühnergehege und greifen selbst größere Tiere an. Die Bewohner fordern nun ein dringendes Eingreifen der zuständigen Behörden.
Jäger schlagen Alarm: „Mungos sind zur Gefahr für die Bewohner geworden“
Joško Miše, stellvertretender Vorsitzender des Jagdvereins Trogir auf Čiovo, warnt vor den dramatischen Folgen der steigenden Mungo-Population. „Die Mungos stellen inzwischen eine ernsthafte Bedrohung für die Bewohner von Čiovo dar“, zitierte das kroatische Nachrichtenportal Slobodna Dalmacija den Jäger. Laut Schätzungen leben mittlerweile tausende Mungos auf der Insel, während vor Jahren noch nur einige hundert Tiere dort anzutreffen waren. „Heute beherrschen sie die Insel regelrecht“, so Miše.
Ursprünglich wurden die Mungos in Dalmatien und anderen Regionen Kroatiens ausgesetzt, um die Schlangenpopulation zu bekämpfen. Der Plan aus dem 20. Jahrhundert hat sich jedoch zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Ohne natürliche Feinde und mit reichlich Nahrung vermehren sich die Mungos in rasantem Tempo und jagen nicht nur Schlangen, sondern auch Vögel, Hasen und Geflügel. Besonders Eier und Jungtiere stehen auf ihrem Speiseplan.
Berichten zufolge machen sie auch vor größeren Tieren nicht Halt. Ein Anwohner erklärte: „Nicht nur Fasane sind bedroht, sondern auch andere Vögel, deren Eier und Küken. Man kann sie auch dabei beobachten, wie sie sich an Obst und selbst an größeren Säugetieren gütlich tun.“
Über Mungos
Mit einem rund 30 cm langen Körper, kurzen Beinen und einem pelzigen Schwanz ähneln Mungos in ihrer Erscheinung Wieseln oder Frettchen. Sie gehören jedoch zur Familie der Mangusten und zählen zur Ordnung der Raubtiere. In der Vergangenheit wurden Mungos weltweit eingesetzt, um Schlangen und Ratten zu bekämpfen, auch in Kroatien.
„Die Situation ist einfach unerträglich“: Mungos greifen auch Geflügel an
Ein weiterer Bewohner von Čiovo, der Hühner hält, beschreibt die dramatische Lage: „Mittags sind die Mungos besonders aktiv. Dann hört man das panische Gackern des Geflügels, das im Stall hin und her rennt.“ Oft greifen die Mungos auch Küken an, und die Situation sei kaum noch zu ertragen. Besonders auffällig sei das Vorgehen der Mungos: Sie greifen das Geflügel von hinten an, fressen die Eingeweide und Fettreserven und lassen das Fleisch unberührt zurück – ein klares Zeichen für ihren Angriff.
Versuche der Eindämmung und anhaltende Sorgen
Einige Bewohner von Čiovo setzen Fallen ein, um die Mungos zu fangen. Zwischen Januar und Mai dieses Jahres wurden bereits 250 Tiere gefangen, die nun an das öffentliche Institut „Krš i more“ übergeben werden sollen, um wissenschaftlich untersucht zu werden. Tierfreunde auf der Insel versuchen jedoch, den Fangprozess zu sabotieren, indem sie die Fallen entfernen oder stehlen.
Die besorgten Anwohner drängen darauf, dass die zuständigen Behörden endlich Maßnahmen ergreifen. Angesichts der Sichtungen der Mungos in der Nähe von Wohnhäusern befürchten sie, dass diese Tiere nicht nur eine Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen, sondern auch ein Gesundheitsrisiko für die Menschen. Mungos können schließlich auch Krankheiten wie Tollwut übertragen.
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