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Experten schlagen Alarm: Osterfeuer bedrohen Tiere und belasten die Umwelt

Immer häufiger gerät der Brauch des Osterfeuers in die Kritik. Tierschutz- und Umweltorganisationen warnen vor Gefahren für Tiere sowie vor einer erhöhten Feinstaubbelastung. Doch wie schwer wiegen diese Bedenken wirklich?

Osterfeuer Brauch an Ostern
© shutterstock.com/Paul Klein NL

Ostern gilt als das bedeutendste Fest im Christentum und wird weltweit zelebriert. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedlichste Ostertraditionen entwickelt. In Deutschland erfreut sich das Osterfeuer großer Beliebtheit. Doch die Stimmen, die diesen Brauch hinterfragen, nehmen stetig zu. Was ist dran an den Vorwürfen gegen die jahrhundertealte Tradition?

Wann wird das Osterfeuer entzündet?

Als festes kirchliches Ritual wird das Osterfeuer überwiegend am Karsamstag entfacht. In Regionen wie Westfalen hingegen lodern die Flammen erst am Ostersonntag. Dabei türmen Gemeinden Äste und Sträucher zu imposanten Haufen auf, meist auf freien Feldern.

Nicht selten entwickeln sich dabei regelrechte Wettbewerbe, wer das eindrucksvollste Feuer entfachen kann. Über Wochen hinweg wird dafür Brennmaterial gesammelt. In einigen Gegenden existiert zudem der Brauch, eine symbolische Figur – oft Judas Iskariot oder eine Hexe – dem Feuer zu übergeben.

Versteckte Gefahr: Osterfeuer als Todesfalle für Tiere

Das aufgeschichtete Reisig bietet kleinen Tieren wie Hasen, Igeln, Mäusen oder jungen Füchsen einen idealen Unterschlupf. Auch zahlreiche Insekten und Vogelarten, etwa Wildbienen, Zaunkönige oder Rotkehlchen, nutzen die Haufen als Schutzräume.

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) mahnt, dass diese Tiere beim Entzünden der Feuer qualvoll verenden könnten. Um dem vorzubeugen, sollten Äste und Zweige erst unmittelbar vor dem Anzünden zusammengetragen werden. Alternativ empfiehlt sich, den Holzhaufen kurz vor dem Entfachen noch einmal sorgfältig umzuschichten.

Wird auf diese Schutzmaßnahmen geachtet, kann der Schaden für die Tierwelt erheblich verringert oder ganz vermieden werden.

Feinstaub durch Osterfeuer – ein unterschätztes Problem?

Große Feuer setzen zwangsläufig Feinstaub frei, was auch bei Osterfeuern der Fall ist. Diese Emissionen können die Luftqualität vorübergehend verschlechtern und Anwohner belasten. Dennoch bleibt der Einfluss auf die allgemeine Feinstaubbelastung begrenzt.

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bestätigt einen Anstieg der Feinstaubwerte, weist aber darauf hin, dass die Höhe der Belastung stark von der Wetterlage abhängt – bei Regen etwa sind die Werte deutlich geringer.

Die Bundesregierung sieht aktuell keinen Handlungsbedarf: Zwar können die Grenzwerte für Feinstaub kurzfristig überschritten werden, doch die Belastung bleibt zeitlich eng begrenzt und spielt im Vergleich zu Emissionen aus Verkehr und Industrie eine untergeordnete Rolle.

Ursprünge und Bedeutung des Osterfeuers

Das Osterfeuer ist eine tief verwurzelte christliche Tradition mit jahrhundertealter Geschichte, die vermutlich auch heidnische Ursprünge hat. Heute steht es symbolisch für verschiedene Aspekte.

Einerseits erinnert das Entzünden des Feuers an die Auferstehung Jesu Christi, ähnlich wie das Entzünden der Osterkerze. Andererseits soll das Feuer den Winter vertreiben und den Frühling willkommen heißen.

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Quellen:

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