Wildtier-Lexikon

Kaiserpinguin

Der Kaiserpinguin ist die größte Art der Pinguine. Er lebt in der Antarktis und ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und Krill. Erfahren Sie hier mehr über Aussehen, Systematik, Ernährung und Lebensweise des Kaiserpinguins.

Kaiserpinguin
Der Kaiserpinguin ist der größte Pinguin und lebt in der Antarktis.© Sergey-stock.adobe.com
Steckbrief

Körpergröße: 100 - 130 cm
Gewicht: 22 bis 37 Kilo
Lebenserwartung: bis zu 30 Jahre 
Verbreitung: Antarktis
Lebensraum: kalte Gewässer und antarktische Zonen <
Artbestand: Potentiell gefährdet

Systematik

Klasse: Vögel
Ordnung: Pinguine
Familie: Pinguine
Gattung: Großpinguine
Art: Kaiserpinguin

Aussehen

Mit einer Größe von 1,1 bis 1,3 Metern ist der Kaiserpinguin die größte Art der Pinguine. Im Aussehen gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen.

Folgende Merkmale sind charakteristisch für den Kaiserpinguin:

  • Kopf: um den Schnabel herum, bis hin zur Kehle schwarz gefärbt
  • Ohren: auffällige Farbflecken hinter den Ohren, welche von einem dunklen gelb in die Brustfärbung übergehen
  • Schnabel: circa 8cm lang und sehr schmal; zwischen Ober- und Unterschnabel verläuft je nach Individuum eine rosa, orange oder violette Linie
  • Rücken: typischer Frack in dunklem graublau, der sich über die Flügel bis zum Schwanz erstreckt 
  • Brustbereich: klare Abgrenzung zwischen schwarz und gelb; Farbverlauf von einem leuchtenden gelb an der Brust, zu einem weiß an den Füßen
  • Beine / Füße: schwarz; auf der äußeren Seite befiedert

Die Kaiserpinguin-Küken besitzen einen schwarzen Kopf. Dieser schwarze Flaum läuft von der Rückseite des Kopfes über die Stirn bis zum Schnabel. Das Gesicht um die Augen und die Kehle herum ist weiß gefärbt. Der restliche Körper ist mit einem grauen Flaum bedeckt, wobei die Brust in einem dunkleren Farbton gefärbt ist.

Fortpflanzung und Entwicklung

Junge Kaiserpinguine werden im Alter von drei bis sechs Jahren geschlechtsreif. Für die Paarung wandern Kaiserpinguine bis zu 200km ins Landesinnere, damit im arktischen Sommer die Brutplätze nicht schmelzen. Die Balz erfolgt dann im April.

Statt Nester zu bauen, stehen Kaiserpinguine in Kolonien in Talsenken zusammen. Legt das Weibchen ihr einziges Ei, wandert sie für Nahrungssuche wieder zum Meer zurück. Für das Ausbrüten ist nun das Männchen verantwortlich. Dafür legt er es auf seine Füße, bedeckt es mit der Bauchfalte und trägt es vor sich her.

Nach 64 Tagen Brutzeit schlüpft das Kaiserpinguin-Küken dann aus dem Ei. Die Jungen haben jetzt bis zum arktischen Sommer im Januar Zeit flügge zu werden. Anfangs übernehmen die Männchen noch die Fütterung, bis schließlich die Weibchen mit ca. 3kg vorverdautem Fisch zurückkehren und sie ablösen.

Kaiserpinguine können sehr treue Tiere sein und lebenslang bei ihrem Partner bleiben, es kann aber genauso vorkommen, dass sie die Winter getrennt verbringen.

Lebensweise und Verhalten

Wie auch andere Pinguinarten schließen sich die Kaiserpinguine in Kolonien zusammen. Sie gehen zusammen zur Jagd und stehen bei der Brut eng aneinander um sich zu wärmen. Während der Brutzeit wechselt sich die Gruppe dann von innen nach außen ab. Um ihren Partner und Jungen in dem Durcheinander zu finden, verwenden sie trompetenartige Kontaktrufe. 

Außerdem haben sich Kaiserpinguine, um in der Arktis zu überleben, ein spezielles Verhalten angeeignet:

  • Kaiserpinguine verbringen den Großteil ihres Lebens im Wasser
  • Kaiserpinguine können im Wasser Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern erreichen
  • Am Land ist für Kaiserpinguine nur watscheln möglich
  • Steigungen und Gefälle können von Kaiserpinguinen durch Schieben und Rutschen überwunden werden
Kaiserpinguin rutscht
Kaiserpinguine bewegen sich bei Steigungen und Gefälle durch Rutschen und Schieben fort.© Mario Hoppmann-stock.adobe.com

Ernährung

Die Hauptnahrungsquelle des Großpinguins besteht aus Fischen, Tintenfischen und Krill. Als Seevogel jagt der Kaiserpinguin ausschließlich im Meer nach Beute. Dabei schließen sich die Tiere zu einer Gruppe zusammen und schwimmen direkt durch Fischschwärme, wo sie nach allem schnappen, was ihnen vor den Schnabel kommt. Bei ihren bis zu 20 Minuten langen Tauchgängen bleiben Kaiserpinguine in Bereichen, wo sie gute Sicht auf die Beute haben.

Schutz und Bedrohungen

Seine schwarz-weiße Färbung dient dem Kaiserpinguin als Tarnung gegenüber Feinden.

Trotzdem kann das Tier von folgenden Feinden bedroht werden:

  • Robben-Arten wie Seeleoparden oder Orcas jagen Pinguine
  • Raubmöwen und Riesensturmvögel sind eine Bedrohung für Kaiserpinguin-Küken
  • Durch den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt gehen Bereiche des Lebensraums des Kaiserpinguins verloren
  • Durch Überfischung, verschmutzte Meere und den fortschreitenden Klimawandel gerät der Kaiserpinguin mehr und mehr in Gefahr

Hätten Sie’s gewusst?

Um sich vor der Kälte zu schützen haben Kaiserpinguine ein dichtes Gefieder, bestehend aus vielen kurzen Federn. Mit Hilfe eines ölig-tranigen Sekrets pflegen sie es, was es wiederum vollständig wasserdicht macht. Zusätzlichen Schutz bringt die dicke Fettschicht unter dem Gefieder. Wie effizient das Gefieder wirkt, wird in einem Schneesturm deutlich. Der auftreffende Schnee beginnt kaum zu schmelzen, weil die Temperatur an der Körperoberfläche unwesentlich über 0 °C liegt. 

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