Serval
Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?
Steckbrief
- Körperlänge: 70 - 100 cm
- Gewicht: 7 - 18 kg
- Lebenserwartung: 19 Jahre
- Verbreitung: Afrika
- Lebensraum: offene Savanne, feuchte Gebiete am Rand von Sümpfen oder Seen
- Artbestand: nicht gefährdet
Systematik
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Raubtiere
- Familie: Katzen
- Gattung: Leptailurus
- Art: Serval (Leptailurus serval)
Aussehen
Das Fell des Servals ist meistens gelblich-braun mit schwarz-braunen Flecken. Die Farbe des kurzen und dichten Fells variiert jedoch stark. Die Gestalt des Servals ist sehr schlank. Durch die schlanke Körperform und die sehr langen Beine wirkt der Serval wie ein kleiner Leopard. Seine langen Beine ermöglichen es ihm, über die Vegetation in den Steppen (hohe Gräser!) hinwegzusehen. Anders als beispielsweise beim Karakal sind beim Serval nicht die Hinterbeine, sondern die Vorderbeine länger. Der Karakal nutzt seine langen Hinterbeine, um besonders hoch springen zu können, der Serval hat seine verlängerten Vorderbeine, um besser über die langen Gräser hinauszuschauen. Besonders interessant sind seine Ohren: Keine andere Katzenart hat so große Ohren wie der Serval, sie sind sehr fein und lang, und ihre Innenkanten berühren sich am Scheitel beinahe.
Fortpflanzung und Entwicklung
Servale leben einzelgängerisch, nur zur Paarungszeit – von Februar bis März – treffen sich Männchen und Weibchen. Nach der Paarung macht sich das Männchen gleich wieder davon und überlässt dem Weibchen die weitere Arbeit. Die Tragezeit beträgt 65 bis 75 Tage. Zur Geburt zieht sich das Weibchen an einen geschützten Ort zurück, zum Beispiel in einen verlassenen Erdbau eines anderen Tieres. Dort bringt es zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Bei der Geburt sind die Jungen blind, erst nach neun Tagen öffnen sie die Augen.
Die ersten vier bis fünf Wochen verbringen die kleinen Nesthocker noch im Versteck. Erst nach und nach beginnen sie, ihre Mutter auf Streifzüge zu begleiten. Im Alter von etwa zweieinhalb Jahren werden die Servale geschlechtsreif. Erst dann werden die Weibchen von der Mutter vertrieben, damit sie sich ein eigenes Territorium suchen.
Lebensweise und Verhalten
Der Serval ist ein Einzelgänger. Meist jagt er in der Dämmerung. Am liebsten streift er dabei durch dichtes Pflanzengewirr und Gestrüpp jeder Art – je dichter und "undurchsichtiger", desto besser. In diesem Gelände, das er gerade so mit seiner Nasenspitze überragt, sind seine "Superohren" natürlich von Vorteil. Mit ihnen kann er selbst schwächste Geräusche hören, zum Beispiel das Trippeln eines Vogels am Boden oder das Scharren eines Nagers in seinem Erdbau. So kann er auch kleine Nager in ihren Höhlen unter der Erde ausfindig machen und sie mit seinen Krallen aus ihrem Versteck herauszerren. Er schleicht sich meistens leise an, ohne entdeckt zu werden, und fällt sein Opfer dann aus nächster Nähe an. Kleinere Nagetiere schlägt er häufig mit ein paar harten Schlägen seiner Vorderpfoten bewusstlos, bevor er sie mit einem gezielten Biss tötet.
Ernährung
Auf dem Speiseplan der Servale stehen hauptsächlich Fische, Vögel und kleine Nagetiere. Um an die Vögel zu kommen, springt er in die Luft und schlägt mit seinen Tatzen nach ihnen. Um an die Nagetiere in ihren unterirdischen Höhlen zu kommen, setzt er sein ausgezeichnetes Gehör ein. Auch Amphibien und Reptilien verspeist er gelegentlich. Servale spielen meistens noch mit ihrem Opfer, bevor sie es endgültig fressen. Der Spieltrieb scheint immer größer zu sein als der Hunger. Knapp 50 Prozent aller Beutezüge sind erfolgreich, das ist für Katzen ein sehr hoher Wert.
Hätten Sie's gewusst?
Der Serval hat, gemessen in Relation zu seiner Körper- und Kopfgröße, die größten Ohren aller Katzen!