Wasserbüffel
Wildlebende Wasserbüffel sind stark gefährdet, aber es gibt weltweit noch über 150 Millionen domestizierte Wasserbüffel. Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?
Steckbrief
- Körperlänge: Weibchen: 240 - 290 cm, Männchen: 250 - 300 cm
- Gewicht: Weibchen: 800 kg, Männchen: 1.200 kg
- Lebenserwartung: 20 - 25 Jahre
- Verbreitung: Asien
- Lebensraum: Sumpfgebiete
- Artbestand: 1.000, gefährdet
Systematik
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Paarhufer
- Familie: Hornträger
- Gattung: Asiatische Büffel
- Art: Wasserbüffel (Bubalus arnee)
Aussehen
Der Wasserbüffel ist ein großes, kräftiges Rind. Der Kopf ist lang und schmal und mit kleinen Ohren versehen. Die Hörner sind waagerecht und sichelförmig nach hinten gebogen. Sie sind beim Weibchen deutlich schmaler und kürzer als beim Männchen. Die Hörner können eine Spannweite von zwei Metern erreichen. Der Kopf ist tief am Körper angesetzt.
Der Wasserbüffel steht auf langen, kräftigen Beinen, die in breiten Hufen enden. Die Klauen sind weit gespreizt. Dadurch sinken die Wasserbüffel in ihrem sumpfigen Lebensraum nicht ein. Der Schwanz wird bis zu 80 Zentimeter lang und ist mit einer Endquaste versehen. Wasserbüffel haben ein graues, braunes oder schwarzes Fell. Manche Unterarten tragen weiße Abzeichen an den Beinen.
Fortpflanzung und Entwicklung
Im Alter von ein bis drei Jahren werden Wasserbüffel geschlechtsreif, dabei sind Weibchen meist deutlich früher paarungsbereit. Im Norden Asiens fällt die Paarungszeit in den Herbst, in anderen Gebieten sind die Büffel das ganze Jahr über paarungsbereit. Ein Stier sammelt zur Paarungszeit mehrere Kühe um sich, die er mit lautem Gebrüll gegen Rivalen verteidigt. Dann paart er sich mit allen seinen Kühen. Das Weibchen ist etwa zehn Monate trächtig und gebärt ihre Jungen dann an einer geschützten Stelle abseits der Herde. Es bringt in der Regel ein, manchmal auch zwei Kälber zur Welt. Wasserbüffel sind Nestflüchter. Das Kalb ist bei der Geburt bereits vollständig entwickelt und kann der Mutter nach wenigen Stunden folgen. Bei der Geburt wiegt es rund 37 Kilogramm. Das Jungtier wird acht Monate von der Mutter gesäugt und beschützt. Im Alter von einem Monat beginnt es zudem, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Im Alter von etwa acht Monaten löst sich das Kalb von der Mutter. Bis zur Geschlechtsreife bleibt es aber noch in der gleichen Herde. Junge Stiere werden dann vertrieben.
Lebensweise und Verhalten
Wasserbüffel sind sehr gesellig und leben in Herden von zehn bis 25 Tieren. Eine Herde wird von einer Leitkuh angeführt. Lediglich alte Bullen leben als Einzelgänger. Zur Paarungszeit lösen sich die Herden auf und ein Bulle schart mehrere Weibchen um sich. Wasserbüffel sind tagaktiv. Sie halten sich am liebsten in der Nähe von Wasser- oder Schlammlöchern auf, in denen sie oft und ausgiebig baden. Erst in den Abendstunden gehen sie auf Nahrungssuche. Wasserbüffel sind Fluchtiere. Bei Anzeichen von Bedrohung suchen sie sofort das Weite. Wasserbüffel bewohnen ein Revier von bis zu 1.000 Hektar. Die Reviere einzelner Herden können sich jedoch überschneiden.
Sinnesleistungen
Der Geruchsinn der Wasserbüffel ist sehr gut ausgeprägt. Er spielt besonders zur Paarungszeit eine wichtige Rolle, da der Bulle paarungsbereite Weibchen am Geruch erkennt. Das Gehör ist ebenfalls gut entwickelt. Gefahr erkennen Wasserbüffel mit ihren Ohren und können so rechtzeitig fliehen. Der Sehsinn hingegen ist schwach ausgeprägt.
Ernährung
Gräser, Kräuter und Wasserpflanzen sind der Hauptbestandteil der Nahrung des Wasserbüffels. Er ernährt sich ausschließlich vegetarisch. Auch Laub und kleine Äste stehen auf seinem Speiseplan. Lebt die Herde in der Nähe von Menschen, fressen die Wasserbüffel auch angebautes Getreide. Wasserbüffel sind Wiederkäuer. Sie gehen meist in kleinen Gruppen, die sich von der Hauptgruppe abspalten, auf Nahrungssuche.
Hätten Sie's gewusst?
Wildlebende Wasserbüffel sind stark gefährdet, aber es gibt weltweit noch über 150 Millionen domestizierte Wasserbüffel. Wahrscheinlich leben diese Tiere schon seit 4.000 v. Chr. bei den Menschen. Sie werden hauptsächlich zum Pflügen von Reisfeldern genutzt und gelten als sehr umgänglich. Aber auch ihre Milch, ihr Fleisch und ihr Leder werden von den Menschen genutzt. Da domestizierte Tiere oft verwildern und wilde Wasserbüffel sich manchmal mit Haustieren verpaaren, vermischen sich die wilden und die domestizierten Tiere immer mehr.