Elster
Ihren Ruf als "diebische" Elster hat sie bereits seit dem Mittelalter, als sie noch als Galgenvogel und Hexentier galt. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten, Kommunikation und Ernährung der Elster.
Ihren Ruf als "diebische" Elster hat sie bereits seit dem Mittelalter, als sie noch als Galgenvogel und Hexentier galt. Aber auch ihre Schlauheit und Lernfähigkeit sagt man der Elster zu Recht nach, denn ihr Gehirn gehört zu den höchstentwickelten unter den Singvögeln.
Körperlänge: 40 - 51 cm
Gewicht: 210 - 245 g
Lebenserwartung: 3 bis 4 Jahre
Verbreitung: Europa, Asien, Vorder-, Nordafrika, Nordamerika
Lebensraum: Offene Landschaften, lichte Wälder, Gärten, Parks
Artbestand: Nicht gefährdet
Klasse: Vögel
Ordnung: Sperlingsvögel
Familie: Rabenvögel
Gattung: Echte Elstern
Art: Elster (Pica pica)
Aussehen der Elster
Ihr unverkennbarer, 20 bis 30 Zentimeter langer, grün glänzender Schwanz macht die Elster unverwechselbar. Bauch, Flanken und Schulterbereich sind weiß, das übrige Gefieder ist schwarz. Lediglich die kurzen, abgerundeten Flügel und der Schwanz glänzen blau bzw. grün-violett, wobei die Außen- und Handflügel wiederum fast ganz weiß sind. Das Elster-Weibchen ist in ihrem Aussehen dem Männchen ähnlich, lediglich etwas kleiner. Auch der Schwanz ist bei den weiblichen Tieren etwas weniger lang.
Fortpflanzung und Entwicklung
Elstern werden im ersten oder zweiten, manchmal aber auch erst im dritten Lebensjahr Geschlechtsreif. Die Reviergründung setzt ab Herbst ein und auch die Inspektion potentieller Nistplätze kann schon in dieser Zeit beginnen. Das Nest der Elster entsteht allerdings erst ab Mitte Februar. Es wird von beiden Partnern in den dicht verzweigten Kronen hoher Bäumen oder in dornigen Sträuchern gebaut, die schwer zugänglich sind und von wo aus die Eltern einen guten Ausblick auf die Umgebung haben.
Der Außenbau besteht meist aus sperrigen Zweigen, der Eingang befindet sich unauffällig an der Seite. Zur Polsterung verwenden Elstern Wurzeln, Tierhaare und Pflanzenmaterial. Zwischen März und Mai legt das Elster-Weibchen einmalig fünf bis sieben grünlich-weiße, dunkel gesprenkelte Eier. Die Brut beginnt mit dem ersten gelegten Ei und dauert 14 bis 20 Tage. Im Abstand von zwei bis drei Tagen schlüpfen dann die Jungen, die im Alter von 22 bis 27 Tagen das Nest verlassen.
Lebensweise und Verhalten der Elster
Die Elster ist fast in ganz Europa, in den küstennahen Teilen Nordafrikas, im östlichen Teil Nordamerikas und in Asien von Anatolien über den Iran, Nordvietnam, die Mongolei bis zum Japanischen Meer anzutreffen. Sie besiedelt offene Wiesen, Hecken, Büsche, Feldgehölze und Bäume an den Waldrändern, aber auch Acker-, Au- und sogar Sumpflandschaften.
Da Elstern gerne Obst von den Bäumen und Sträuchern in den Gärten klauen und schon mal frei zugängliche Mülltonnen und Gartenhäuschen nach Essbarem durchsuchen, sind sie nicht bei allen Menschen beliebt und werden häufig vertrieben.
Sowohl monogame, dauerhafte Partnerschaften als auch wechselnde Bindungen kommen bei den Elstern vor. Sie sind äußerst standorttreu und verlassen wenn überhaupt nur im Winter ihr Revier, um sich nicht brütenden Schlafgemeinschaften anzuschließen.
Ernährung der Elster
Elstern nehmen das ganze Jahr über verschiedenste tierische und pflanzliche Nahrung auf. Dazu gehören Insekten, deren Larven, Würmer, Spinnen, Vogeleier, Aas, Jungvögel, Schnecken und andere wirbellose Tiere, aber auch Mäuse sowie kleinere Wirbeltiere wie Amphibien und Echsen. An Pflanzlichem werden Beeren, Fürchte und Sämereien genommen.
Kommunikation der Elster
Die häufigste Lautäußerung der Elster ist das sogenannte "Schackern", ein lautes "tschak-tschak" und ein weiches "tschark", das vom Partner oft mit einem weittragenden "tschirk" beantwortet wird. Das Schackern der Elster ist ein Warn- und Alarmruf. Es erklingt in verschiedenen Variationen und wird umso intensiver, wenn das Revier gegen Eindringlinge verteidigt werden muss. Auch nicht brütende Elstern gebrauchen diesen kurzen, abgehackten Ruf, wenn Gefahr droht. Paare lassen zur Festigung der Partnerschaft seltener auch ein leises Schwätzen hören.