Clownfische schrumpfen bei Hitze – Forscher entdecken überraschendes Anpassungsverhalten
Eine neue Studie zeigt: Bei steigenden Temperaturen schrumpfen Clownfische in den Korallenriffen des Indopazifiks. Dieses Verhalten schützt sie nicht nur vor Konflikten in ihrer komplexen Sozialstruktur, sondern erhöht auch ihre Überlebenschancen.
In tropischen Korallenriffen leben Clownfische in enger Symbiose mit Seeanemonen. Die aus „Findet Nemo“ bekannten Anemonenfische bilden dabei Paare aus einem dominanten Weibchen und einem kleineren Männchen. Nun haben Forscher herausgefunden, dass diese Paare bei Hitzewellen gezielt schrumpfen, um sich besser an die schwierigen Bedingungen anzupassen.
Studie in Papua-Neuguinea: Clownfische schrumpfen synchron
Ein Team um Melissa Versteeg von der Universität Newcastle beobachtete 67 Clownfisch-Paare in der Kimbe Bay (Papua-Neuguinea). Während einer fünfmonatigen Hitzewelle von Februar bis August 2023 maßen die Forscher regelmäßig die Körpergröße von insgesamt 134 Fischen.
Die Ergebnisse waren eindeutig: 100 der 134 Fische schrumpften messbar – manche nur einmal, andere mehrfach. Elf Tiere starben während der Hitzewelle. Besonders bemerkenswert: Die Partner eines Paares schrumpften im Gleichklang, sodass das Größenverhältnis erhalten blieb. Damit vermieden die Fische Konflikte in ihrer streng hierarchischen Beziehung.
Schrumpfen als Überlebensstrategie bei Hitzestress
Das Schrumpfen scheint ein Überlebensmechanismus zu sein. Die Überlebenschance schrumpfender Fische lag bis zu 78 Prozent höher als die nicht schrumpfender Artgenossen. In wärmerem Wasser steigt der Stoffwechsel, wodurch mehr Sauerstoff benötigt wird – gleichzeitig enthält warmes Wasser weniger Sauerstoff. Kleinere Fische können den Bedarf durch ihre geringere Körpergröße besser decken.
Auch andere Arten zeigen diesen Effekt
Dieses Phänomen ist nicht einzigartig: Auch Meerechsen schrumpfen in Zeiten von Umweltstress, indem sie Knochenmaterial abbauen. Bei Clownfischen könnte ein ähnlicher Prozess ablaufen, wie die Forscher vermuten. Die Studie legt nahe, dass sich viele Fischarten bei steigenden Temperaturen verkleinern könnten – als Anpassung an Klimawandel und Umweltstress.
Alternative Hypothesen: Klimawandel oder Fischerei?
Die Forscher sehen das Schrumpfen auch als mögliche Erklärung für den Rückgang der Fischgrößen in vielen Weltmeeren. Bisher galt vor allem die Fischerei als Ursache: Größere Tiere werden eher gefangen, sodass kleinere Exemplare in den Beständen dominieren. Doch wenn auch Umweltstress eine Rolle spielt, könnte das Schrumpfen ein unterschätzter Faktor sein.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Vom Aussterben bedroht: Diese Tierarten sind gefährdet
- Buntes Tierreich: Die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Tierwelt!
Transparenzhinweis: Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an redaktion@herz-fuer-tiere.de.
Quellen: