Vom Aussterben bedroht: Diese Tierarten sind gefährdet
Wir sind im Begriff, eine Vielzahl von Tierarten unwiederbringlich zu verlieren. Dieses große Artensterben ist nicht nur unglaublich traurig, sondern auch eine Gefahr für unser Ökosystem.
Zum Tag des Artenschutzes am 3. März ziehen große Organisationen weltweit eine Bilanz zur Lage der Tiere. Und die fällt leider zunehmend schlecht aus. „Tier- und Pflanzenarten verschwinden im Zeitraffertempo für immer von unserem Planeten. Die Ursachen sind allesamt menschengemacht: Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise“, so Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland.
Der WWF (World Wide Fund for Nature) gehört zu den weltweit wichtigsten Umweltschutz-Organisationen und konnte in der Vergangenheit schon viele erfolgreiche Projekte und Schutzmaßnahmen für Tiere anstoßen und umsetzen. Zum Glück zeigen viele von ihnen auch die gewünschte Wirkung.
Es gibt einige Lichtblicke
So zum Beispiel ein bereits seit Jahrzehnten laufendes Schutzprojekt für den Seeadler in Europa. Einst war der weit verbreitet, doch der Mensch hatte ihn bereits um 1900 beinahe vollständig ausgerottet. 1968 startete der WWF sein „Projekt Seeadlerschutz“ in Schleswig-Holstein. Heute leben in Deutschland wieder über tausend Brutpaare und auch in unseren Nachbarländern Österreich, Dänemark und den Niederlanden zeigen die Populationen einen Aufwärtstrend.
Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Artenschutz gelingen kann: Er muss nachhaltig und langfristig angelegt sein und dabei immer den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz im Auge haben. Denn anders als beim Tierschutz, wo es um das Wohl einzelner Tiere geht, muss es beim Artenschutz um die Bewahrung der Lebensräume gehen. Nur so kann es langfristige Erfolge geben.
Bei vielen Arten müssen auch neue Bestimmungen und mehr Schutz vor dem Menschen per Gesetz erwirkt werden. Das gilt natürlich ganz besonders für exotische Wildtiere wie Nashörner, Großkatzen, Elefanten und Gürteltiere, die durch Wilderei und Schmuggel bedroht sind.
Wichtiger Schutz
Der Erfolg strenger Regelungen zeigt sich aber auch in Europa, etwa beim Blauflossen-Thunfisch, dessen Bestände durch Überfischung in Gefahr geraten waren. Aktuell informiert der WWF, dass „strenge Fangverbote und die Bekämpfung illegaler Fischerei dafür sorgen, dass die Population, die im Nordostatlantik wandert und im Mittelmeer laicht, wieder auf ein gutes Niveau anwachsen konnte.“
Was ist was: Artenschutz
Hier geht es um den Schutz ganzer Arten und damit fast immer auch um den Schutz ihrer Lebensräume. Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sind somit untrennbar mit dem Artenschutz verbunden. Auch die Bekämpfung von Wilderei spielt eine zentrale Rolle. Ziel des Artenschutzes ist es, geringer werdende Populationen zu stabilisieren und für bedrohte Arten ein Umfeld zu schaffen, in dem sie weiterhin überleben können.
Was ist was: Tierschutz
Hier geht es um das Wohl einzelner Tiere. Sie sollen vor Vernachlässigung, schlechter Haltung oder Quälerei geschützt werden. Häufig stehen dabei Haustiere im Fokus – etwa streunende oder ausgesetzte Tiere, Tiere aus schlechter Haltung etc. Auch das Eintreten für die Rechte sogenannter Nutztiere ist ein wichtiges Anliegen im Tierschutz.
Die Rote Liste informiert
Schlechte Nachrichten hingegen kommen von den Korallenriffen weltweit. Laut der Roten Liste sind bereits 44 Prozent aller Riffkorallenarten stark bedroht. Im Great Barrier Reef in Australien sterben sogar bereits über 70 Prozent der Arten.
Die internationale Rote Liste gefährdeter Arten wird von der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) herausgegeben. Dafür wertet ein Experten-Team alle aktuell zugänglichen, relevanten Daten aus und teilt die Tierarten in verschiedene Gefährdungs-Kategorien ein. Wie die Rote Liste genau funktioniert und wie sie immer aktuell gehalten wird, dazu informiert unter anderem der WWF auf seiner Website unter:
Gewinner & Verlierer
Gewinner
- Unechte Karettschildkröte: Die Schutzmaßnahmen im Mittelmeer zeigen Wirkung.
- Seeadler: Bereits seit 1968 läuft das „Projekt Seeadlerschutz“ des WWF Deutschland; es gibt wieder mehr Brutpaare.
- Siam-Krokodil: 2024 wurden wieder mehr Babys der vom Aussterben bedrohten Art in Kambodscha geboren.
- Thunfisch: In der Nordsee tauchen wieder mehr Blauflossen-Thunfische auf.
- Tiger: Ein Wiederansiedlungs-Projekt in Kasachstan zeigt Wirkung.
Verlierer
- Banteng: Das südostasiatische Dschungelrind ist vom Aussterben bedroht.
- Brillenpinguine: Der Bestand nimmt in den letzten Jahrzehnten rasant ab.
- Korallen: Für Korallenriffe weltweit war 2024 ein katastrophales Jahr.
- Borneo-Elefant: In freier Natur leben nur noch etwa tausend Tiere.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Welche Tiere sind geschützt?
- Die 10 besten Tipps, wie Sie Tieren helfen können
- Rote Liste: Gefährdete Tiere in Deutschland
- Erfolgreicher Artenschutz: Rote Eichhörnchen erobern Schottland zurück
- Tiere töten für die Trophäe: Trophäenjagd und ihre Folgen
- Warum die großen Raubkatzen Costa Ricas unseren Schutz brauchen