Fensterglas richtig markieren
Fenster und große Glasflächen werden jedes Jahr Millionen Vögeln zum Verhängnis. Unter anderem auch deshalb, weil die beliebten Greifvogelattrappen Unfälle kaum verhindern können.
Fensterglas ist für Gefiederte eine doppelte Gefahrenquelle: Zum einen, weil der fliegende Vogel hinter dem Glas stehende Pflanzen sieht, das Hindernis davor aber nicht erkennen kann. Zum anderen reflektieren Scheiben die Umgebung, so dass die sich im Glas spiegelnden Bäume und Himmel den Vögeln einen Lebensraum vortäuschen – ein Irrtum, der oftmals tödlicher endet.
Großflächige Markierung statt Vogelattrappen
Die Silhouetten von Greifvögeln schrecken die Vögel nicht ab, zeigen die Erfahrungen. Und auch getöntes Glas hilft nicht, im Gegenteil, es reflektiert die Umgebung besonders stark. Um unfallträchtige Glasscheiben zu entschärfen, muss man sie über die ganze Fläche markieren und das Hindernis damit sichtbar machen. Solche Markierungen sollten sich möglichst von der Umgebung abheben. Bewährt haben sich senkrechte (Klebe-)Streifen von zwei Zentimetern Breite, die im Abstand von höchstens zehn Zentimetern zueinander befestigt werden.
Auch Glasmalereien oder Gardinen helfen
Auch Glasmalereien oder Kinderzeichnungen mit Fensterfarben, wie in Kindergärten oft zu bewundern, sind ein guter Schutz. Jede Fensterscheibe sollte von innen mit Vorhängen, Jalousien, Rollos oder Ähnlichem versehen werden. Am besten überprüft man selbst, wie die Fensterscheibe von außen wirkt. Das Risiko kann außerdem mindern, wer die Futterstelle mindestens zwei Meter von einer Glasfläche entfernt aufstellt.
Weitere Tipps
Rote oder gelbe Kunststoff-Reflektoren, am besten Wildreflektoren mit einem Durchmesser von sechs Zentimetern, die sich frei vor dem Fenster hängend drehen, halten Vögel vom Anflug an die Scheibe ab. Futterhaus und Nistkasten hingegen sollten nicht in Fensternähe angebracht sein. (Nina Blersch, Marco Glas)