So können Sie Tieren im Urlaub helfen
Streunende Hunde, Straßenkatzen und bedrohte Wildtiere: Oft wird man im Urlaub mit Tierleid konfrontiert. Hier lesen Sie, wie Sie verschiedenen Tieren im Urlaub helfen können.
In einigen Ländern wie beispielsweise Rumänien, Bulgarien, oder Griechenland leben oft viele Hunde und Katzen auf der Straße oder in überfüllten Tierheimen, in denen sie nicht ausreichend versorgt werden (können). Viele Straßentiere sind verletzt, krank oder hungern. Wenn Sie derartigem Tierleid im Ausland begegnen, können Sie helfen. Doch nicht nur Hunden und Katzen, auch Wildtieren können Sie im Ausland helfen – durch das, was Sie tun und durch das, was Sie nicht tun. Welche Dinge das sind, lesen Sie hier.
Flugpate werden
Eine gute Möglichkeit, sich im Rahmen eines Urlaubs für Tiere aus dem Ausland zu engagieren, ist es, Flugpate zu werden und so Katzen und Hunden ein neues Leben zu ermöglichen.
Tiere aus dem Ausland, die nach Deutschland vermittelt werden, müssen auch irgendwie dort hingelangen. Alleine fliegen darf ein Tier allerdings nicht, es muss immer von einem Menschen begleitet werden. Hier kommen die Flugpaten ins Spiel.
Als Flugpate nehmen Sie in Zusammenarbeit mit einer Tierschutzorganisation ein Tier mit Ihrem Flugticket aus dem Urlaubsland mit nach Deutschland. Für Sie fallen dabei keine Kosten an und die Organisation kümmert sich im Normalfall um alle Papiere, bringt das Tier zum Abflughafen und holt es am Ankunftsort wieder ab.
Am besten erkundigen Sie sich schon vor Ihrer Abreise genau, wo Sie sich als Flugpate anmelden können und was Sie dabei beachten müssen.
Katze oder Hund aus dem Ausland adoptieren
Wenn man im Ausland Straßenhunde oder -katzen sieht, entsteht bei vielen Menschen der Wunsch, ihnen direkt zu helfen und sie mitzunehmen. Doch das sollten Sie lieber nicht unüberlegt tun. Sie können, wenn Sie wieder aus dem Urlaub zurück sind, allerdings Tierschutzorganisationen kontaktieren, die Straßenhunde und -katzen aus dem Ausland in ein liebevolles Zuhause in Deutschland vermitteln. So können Sie sicher sein, dass die Tiere untersucht wurden, alle nötigen Papiere besitzen und einem Straßentier aus dem Ausland ein neues Zuhause schenken.
Natürlich sollten Sie sich sicher sein, dass Sie genug Zeit für das Tier haben und gut dafür sorgen können. Sonst landet es in Deutschland womöglich gleich wieder im Tierheim. Ehemalige Straßentiere haben unter Umständen schon schlechte Erfahrungen gesammelt, weshalb Sie sich darüber bewusst sein sollten, dass Sie für solch ein Tier vielleicht besonders viel Geduld benötigen, bis es Vertrauen zu Ihnen fasst.
Übrigens: Auch in Deutschland gibt es Streuner! So können Sie Leid bei Straßenkatzen verhindern können, lesen Sie hier.
Organisationen vor Ort mit (Sach-)Spenden helfen
Immer eine gute Idee, auch im Urlaub, sind Spenden. Wenn Sie vor Ort eine seriöse Tierschutzorganisation gefunden haben, können Sie sie mit Geld- oder Sachspenden unterstützen. Futter, Spielzeug oder Schlafplätze für Tiere werden immer gebraucht und sind immer eine Möglichkeit zu helfen.
Müll am Strand aufsammeln und wegwerfen
Wer Urlaub am Meer macht, kann am Strand auch indirekt etwas für Tiere tun. Fallen Ihnen alte Fischernetze oder Müll am Strand auf, dann sammeln Sie es einfach ein und entsorgen es ordnungsgemäß! So verhindern Sie, dass er ins Meer gespült wird und Tiere wie Seevögel, Schildkröten oder Meeressäuger sich darin verfangen oder den Müll fressen.
Keine Wildtier-Attraktionen besuchen
Wenn es darum geht, Tieren im Urlaub zu helfen, geht es nicht nur darum, was man tut, sondern auch darum, was man nicht tut. Und ganz oben auf der Liste von Dingen, auf die man im Urlaub verzichten sollte, steht das Besuchen von Wildtierattraktionen. Süße Tiere locken Touristen an und sind daher echte Geldbringer für die Menschen, die sie halten.
Doch egal ob das Bären sind, die Kunststücke machen, Affen, die an der Leine gehalten werden, um Fotos mit den Touristen zu machen, Tiger, die man streicheln kann wie eine Hauskatze, Elefanten, die man waschen und reiten darf oder Delfine und Wale, die Tricks vorführen: Das Verhalten dieser Tiere ist weder natürlich, noch freiwillig. Sie werden vom Menschen dazu gebracht.
Die Haltungsbedingungen von Tieren solcher Touristenattraktionen sind oft sehr schlecht und weit entfernt von artgerecht, vor allem hinter den Kulissen. Auf die Gesundheit der Tiere wird meist wenig Wert gelegt, sie dienen in erster Linie dem Einspielen von Geld. Wer sich ein Ticket für solche Wildtierattraktionen kauft, muss sich darüber bewusst sein, dass er damit aktiv Tierleid unterstützt.
Tier-Safaris – aber bitte tierfreundlich!
Eine definitiv bessere Alternative zu Touristenattraktionen mit gefangenen Wildtieren sind Touren, bei denen man Tiere in freier Wildbahn beobachten kann. Doch auch wenn man sich für eine Safari-Tour in Afrika, eine Whale-Watching-Tour auf dem Ozean oder eine andere Tierbeobachtung entscheidet, sollte man zuvor den Anbieter überprüfen. Denn es gibt sowohl seriöse als auch unseriöse unter ihnen.
Eine Beobachtungs-Tour, bei der es nur darum geht, den Tieren so nahe wie möglich zu kommen, ist nicht seriös und stresst die Tiere. Verantwortungsvolles Beobachten zeichnet sich dadurch aus, dass immer ein ausreichender Abstand zu den Tieren gehalten wird, außer sie nähern sich von selbst. Das Wohl der Tiere hat dabei eine höhere Priorität als die Unterhaltung der Touristen.
Erkundigen Sie sich daher sorgfältig im Internet und auch vor Ort und stellen Sie sich beispielsweise folgende Fragen: Informiert der Anbieter über die Tiere und wie man sich ihnen gegenüber respektvoll verhält? Wie viele Touristen sind bei einer Tour dabei? Verantwortungsbewusst durchgeführt ist eine solche Beobachtungstour allerdings eine gute Möglichkeit, um Wildtieren zu begegnen.