Streunerkatzen im Winter helfen
Es gibt sehr viele Streunerkatzen in Deutschland. Die meisten leben unentdeckt in Scheunen oder Hinterhöfen. Ein strenger Winter bedeutet für diese Katzen ein täglicher Kampf ums Überleben. Lesen Sie hier, mit welchen einfachen Maßnahmen Sie Streunerkatzen im Winter helfen können.
Rund zwei Millionen Streunerkatzen leben in Deutschland – Tendenz steigend. Viele stammen von Bauernhofkatzen, ausgesetzten Hauskatzen und unkastrierten Freigängern ab. Die Nahrungssuche verlangt den Tieren viel ab, sie leiden unter Parasitenbefall und anderen Krankheiten, die sich schnell unter Katzen ausbreiten. Da Streuner in der Regel sehr scheu sind und gerade nachts und in der Dämmerung durch die Hinterhöfe und Gärten schleichen, bleibt ihr Leid meist unbemerkt.
Streuner oder Freigänger? Unterschied erkennen
Um zu erkennen, ob es sich bei der Katze, die durch den Garten streift, wirklich um einen Streuner handelt, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:
- Ist die Katze gut genährt und sieht gesund aus, handelt es sich vermutlich um einen Freigänger.
- Sieht die Katze kränklich und ausgemergelt aus, ist aber sonst sehr zutraulich, könnte es sich auch um ein Fundtier handeln. Ein Tierarzt kann prüfen, ob die Katze gechippt ist oder eine Tätowierung trägt.
- Die meisten Streunerkatzen sind sehr scheu und meiden den Kontakt zu Menschen, so gut sie können.
So können Sie Streunerkatzen helfen
Streunerkatzen zu helfen ist weder besonders teuer noch besonders aufwändig. Mit diesen drei Punkten stellen Sie die Grundversorgung eines Streuners sicher:
1. Wasserstellen anbieten
Gerade im Winter haben Streuner große Schwierigkeiten, Wasser zu finden. Der Boden ist gefroren, öffentliche Brunnen abgestellt und auch kleinere Seen und Weiher frieren zu. Wenn in Ihrer Gegend Streunerkatzen leben, können Sie den Tieren eine frische Wasserstelle anbieten.
Tipp: Auf einer Heizplatte kann das Wasser nicht gefrieren. Auch Warmhalteteller für Babynahrung eignen sich hervorragend, um gerade in den Nachtstunden Streunern eine Trinkmöglichkeit zu bieten.
2. Regelmäßig füttern
Um den Streunern die zehrende Nahrungssuche zu erleichtern, können Sie eine Futterstelle einrichten. Da Nassfutter schnell gefriert, eignet sich Trockenfutter am besten. Hier ist es jedoch wichtig, dass den Katzen zugleich auch Wasser angeboten wird.
Halten Sie möglichst feste Futterzeiten ein. Die Streuner werden Sie bald sehnlichst erwarten.
3. Eine Steunerhütte aufstellen
Auch wenn Katzen durch ihr Winterfell gut gegen die schlimmste Kälte gewappnet sind, brauchen sie einen trockenen und geschützten Unterschlupf, in dem sie sich verstecken, ausruhen und aufwärmen können. Eine Streunerhütte ist aus Styroporkisten, die mit Plastikfolie überzogen werden, leicht selbst gebaut. Um die Hütte innen weich auszupolstern, eignet sich Stroh sehr gut. Decken werden feucht und trocknen schlecht ab.
Tipp: Im Tierfachhandel gibt es zudem spezielle Wärmekissen für Katzen, die in besonders kalten Nächten ebenfalls in die Kisten gelegt werden können.
Den Streunern langfristig helfen
Das Katzenleid können wir auf lange Zeit leider nur durch flächendeckende Kastrationen lindern. Wenn Sie begonnen haben, einen Streuner anzufüttern, nehmen Sie bitte Kontakt zu einer Tierschutzorganisation in Ihrer Nähe auf. Diese wird die Tiere einfangen, kastrieren, impfen und dann wieder in die Freiheit entlassen.
Für einen Streuner, der das Leben auf der Straße gewohnt ist, wäre es eine Qual, plötzlich im Tierheim zu landen – zudem platzen unsere Tierheime bereits aus allen Nähten. Vernetzen Sie sich möglichst mit anderen Tierliebhabern in Ihrer Wohngegend und richten Sie eine Langzeitfutterstelle ein.