Pflanzen im Krebsaquarium
Viele Krebse beachten Pflanzen nicht weiter, andere fühlen sich durch Pflanzen in ihren Aktivitäten behindert und/oder betrachten das Grünzeug als Futter.
Wer nicht auf Pflanzen verzichten möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten der Begrünung.
Krebse und Pflanzen
Pflanzen verbessern bekanntermaßen die Wasserqualität. Ausgegraben oder arg gestutzt durch Krebse können sie diese Aufgabe natürlich nicht erfüllen. Zumindest gilt dies weitgehend für im Boden wachsende Pflanzen. Denn hier sind Krebse besonders aktiv, wenn es um die Gestaltung ihrer Umwelt nach eigenen Wünschen geht. Entweder räumen die Tiere das lästige Grünzeug aus dem Weg oder sie werden kurzerhand gefressen. Allerdings lässt sich dieses Verhalten nicht wirklich auf eine bestimmte Krebsart reduzieren. Es scheint dies nicht nur eine sehr individuelle Angewohnheit zu sein, sondern kann sich auch im Laufe eines Krebslebens ändern. Manchmal ist dieses Verhalten auf mangelnde pflanzliche Ernährung zurückzuführen.
Begrünte Krebsaquarien
Aquarien lassen sich natürlich auch ohne Pflanzen sehr attraktiv gestalten, doch wer sich auf die Gewohnheiten der Krebse einstellt, hat gute Aussichten auf ein begrüntes Krebsaquarium. Wurzelnde Pflanzen können einfach zwischen befestigten Dekorationsgegenständen gepflanzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im bevorzugten Grabungsbereich der Krebse – nämlich im Boden – nichts zu pflanzen, sondern die Pflanzen außerhalb dieses Bereiches zu platzieren. Dies ist zum Beispiel durch eine Schwimmpflanzendecke möglich, die das Licht etwas dämpft. Eine Fülle verschiedener Aufsitzerpflanzen können auf Ästen, Wurzeln oder Steinen oberhalb des Bodenbereiches aufgebunden werden. Im Handel sind bereits bepflanzte Wurzeln und Holzstücke erhältlich, die mittels Saugnäpfen an den Scheiben befestigt werden.
Geeignet und in Krebsaquarien bewährt haben sich u.a. Anubias-Arten, Vesicularia und andere robuste Pflanzen. Allerdings haben einige Krebse bestimmte Moosarten zum Fressen gern und vernichten innerhalb kürzester Zeit den gesamten Bestand. Dies alles bietet ausreichend Raum für eigene Experimente in Sachen Begrünung.
Pflanzen außerhalb des Wassers
Wird den Krebsen die Möglichkeit geboten, sich nahe der Wasseroberfläche oder außerhalb aufzuhalten, ist der Wasserspiegel mehr oder weniger abgesenkt. Je nach Umfang dieses freien, feuchtwarmen Raumes bietet sich dieser geradezu an, ihn mit allerlei Orchideen, Moos und Grünpflanzen auszustatten. Dies ist bereits in etwas größeren Normaquarien möglich, wo die außerhalb angebrachten Pflanzen auch ins Wasser hineinwachsen können. Kleinere Ficusarten oder die Pflanze für Aquaterrarien schlechthin – die Efeutute – sind bestens geeignet. Mit ihren Wurzeln entziehen sie dem Wasser zusätzlich Nitrat.
Krebse sind daher, wie viele andere aquatische oder amphibische Tiere auch, ideale Bewohner von Paludarien. Der besondere Reiz liegt hier in einem unteren, lichtgedämpften Wasserbereich sowie einem geräumigeren oberen, bepflanzten Bereich. (Annette Berkelmann)