Salzwasseraquarium oder Süßwasseraquarium? Die wichtigsten Tipps zu Kauf und Einrichtung

Wer sich sein erstes oder ein komplett neues Aquarium einrichten möchte, der steht zunächst vor der entscheidenden Frage, ob es sich dabei um ein Süß- oder Salzwasseraquarium handeln soll. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Süßwasseraquarium
Süßwasseraquarium mit tropischen Fischen.© Shutterstock.com/chonlasub woravichan

Aquarien bringen einen Hauch Exotik in die eigenen vier Wände. Vor der Anschaffung muss man sich jedoch entscheiden, ob man ein Süß- oder ein Salzwasseraquarium möchte. Von dieser Entscheidung hängen Faktoren wie Kosten- und Pflegeaufwand,  Fisch- und Pflanzenauswahl maßgeblich ab. Hier finden Sie die wichtigsten Entscheidungshilfen. 

  1. VergleichSüß- oder Salzwasseraquarium
  2. Kosten für Süß- und Salzwasseraquarium
  3. Becken für Süß- und Salzwasseraquarium 
  4. Pflege von Süß- und Salzwasseraquarium
  5. Fische im Süß- und Salzwasseraquarium
  6. Pflanzen und Korallen im Süß- und Salzwasseraquarium

1. Süß- oder Salzwasseraquarium – Vergleich

Grundsätzlich unterscheiden sich Süß- und Salzwasseraquarien zunächst in dem offensichtlichen Punkt, dass erstere Variante kein Salz enthält. Diese Tatsache bringt es mit sich, dass nur spezielle Fische in einem Salzwasseraquarium gehalten werden können, die wiederum nicht im Süßwasser überleben.

 SüßwasseraquariumSalzwasseraquarium
SchwierigkeitAnfänger – ProfisProfis
Pflegeaufwandmittelsehr hoch
Kosten Anschaffungab 90 Euro ab 3000 Euro
Kosten pro Monat20 – 60 Euro50 – 100 Euro
Beckengrößeab 100 Literab 300 Liter

Das Süßwasseraquarium wird in privaten Haushalten sehr viel häufiger angetroffen, denn es ist einfacher zu pflegen und kostengünstiger. Daher ist das Süßwasseraquarium die beliebteste (und sinnvollste) Form für Einsteiger in der Aquaristik.

Reinigung Aquarium
Jedes Aquarium benötigt Pflege und Reinigung.© stock.adobe.com/Enadan

2. Kosten für Süß- und Salzwasseraquarium

Ein Süßwasseraquarium ist im Grunde schon mit wenigen technischen Hilfsmitteln umzusetzen, dazu zählen in erster Linie Becken, Filter, Heizung, Beleuchtung, Sand oder Kies, Pflanzen und Fische. Hinzu kommen außerdem die laufenden Kosten, also Strom, Futter, Wassertests, Wasserkosten und evtl. auch optionale Kostenpunkte wie Dünger.

  • Anschaffung: Je nach Größe und Art der Ausstattung kostet ein Süßwasseraquarium zwischen 90 und 1000 Euro.
  • Laufender Betrieb: ca. 20 – 60 Euro

Ein Salzwasseraquarium braucht hingegen einiges mehr an Ausrüstung, darunter ein sehr viel intensiveres Licht, eine Umkehr-Osmoseanlage, um die Wasserqualität zu gewährleisten, oder Lebendgestein. Auch die Tiere selbst sind in der Regel deutlich teurer als Süßwasserfische.

  • Anschaffung: Je nach Größe und Art der Ausstattung kostet ein Salzwasseraquarium ab 3000 Euro.
  • Laufender Betrieb: 50 – 100 Euro
Süßwasseraquarien sind deutlich billiger als Salzwasseraquarien.
Süßwasseraquarium
Süßwasseraquarium mit vielfältiger Bepflanzung.© stock.adobe.com/Terrence

3. Becken für Süß- und Salzwasserquarium

Ein Süßwasserbecken kann und sollte bei mindestens 100 Litern anfangen, wenngleich sich die Fische auch hier über so viel Platz wie nur möglich freuen. Je weniger Liter ein Aquarium besitzt, desto schwieriger wird es, das biologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

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Ein Salzwasseraquarium sollte ein Mindestvolumen von 300 Litern aufweisen. Das ist insofern wichtig, weil kleine Pflegefehler durch eine größere Wassermenge relativ gut kompensiert werden können. Das Untergestell sollte entsprechend robust sein, hinzu kommt die Tatsache, dass sowohl Gestell als auch Verkleidung besonders wasserabweisend sein sollten, da das Metall ansonsten schneller durch das Salzwasser rostet.

Salzwasseraquarien sollten je nach Anzahl der Fische ein Mindestvolumen von 300 Litern aufweisen, Süßwasseraquarien ein Mindestvolumen von 100 Liter.

4. Pflege von Süß- und Salzwasseraquarium

Wer noch nie ein Aquarium besessen hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie intensiv ein solches Becken im Alltag gepflegt werden muss und wie viel Zeit dies kostet.

Ein Salzwasseraquarium ist weitaus arbeitsintensiver, dennoch benötigen letztendlich beide Varianten eine gewisse, mitunter auch tägliche Pflege. Auch die Einrichtung der Technik und die Gestaltung des Beckens müssen diesbezüglich zumindest einmal am Anfang bedacht werden.

Süßwasseraquarien sind weniger arbeitsaufwändig als Salzwasseraquarien. Dennoch müssen beide Aquarientypen regelmäßig gereinigt und gepflegt werden.

Diese Aufgaben fallen an: 

Tägliche Arbeiten am Aquarium

  • Filter, Beleuchtung und sonstige Technik auf Funktionalität prüfen
  • Wassertemperatur überprüfen
  • Algenbewuchs prüfen, ggf. wegschneiden
  • Fische überprüfen und füttern
  • bei Salzwasseraquarien zusätzlich: Kontrolle der Korallen; Spurenelemente und Aminosäuren in Form von Balling-Flüssigkeiten hinzugeben

Wöchentliche oder monatliche Arbeiten

Für viele Vorgänge ist es schwer, eine genaue Zeit anzugeben – eine Reinigung muss erfolgen, wenn es dreckig ist, das kann nach einer Woche oder auch einem Monat der Fall sein und unterschiedlich intensiv ausfallen.

  • Reinigung des Aquariums
  • Wasserwechsel
  • Wasserwerte testen
  • Strömungspumpen entkalken
  • Abschäumer reinigen
  • Osmose-Vorratsbehälter nachfüllen
Aufgrund der sensiblen Korallen und des komplexen Wasserhaushalts benötigt das Salzwasseraquarium meist mehr Pflege als das Süßwasseraquarium.
Salzwasseraquarium
Salzwasseraquarien bieten prächtige Farben. © shutterstock.com/Vojce

5. Fische im Süß- und Salzwasseraquarium

Fische und andere Meeresbewohner sind das Highlight eines jeden Aquariums. Während Süßwasserfische bereits zu einem relativen kleinen Preis gekauft werden können, können Salzwasserfische mitunter ziemlich ins Geld gehen. Zwar gibt es natürlich auch hier günstige Alternativen, doch gerade die begehrten tropischen Fische mit ihrer intensiven Farbenvielfalt sind es, weswegen ein Meeresaquarium oft überhaupt erst in Erwägung gezogen wird.

Top 5: Beliebte Fische im Süßwasseraquarium

Guppyab 2,50 Euro
Neonsalmlerab 1,20 Euro
Skalarab 15 Euro
Antennenwelsab 8 Euro
Diskusfischab 20 Euro

Top 5: Beliebte Fische im Salzwasseraquarium 

Clownfischab 20 Euro
Paletten-Doktorfischab 40 Euro
Königsfeenbarschab 30 Euro
Mandarinfischab 30 Euro
Gelber Segelflossendoktorab 100 Euro
Süßwasserfische sind günstiger als Salzwasserfische, jedoch meist nicht so farbintensiv und exotisch wie Salzwasserfische.
Salzwasser
Im Salzwasseraquarium können prächtige Meeresfische leben.© stock.adobe.com/Talya

6. Pflanzen und Korallen in Süß- und Salzwasseraquarien

Pflanzen sind im Aquarium unersetzlich und dienen nicht nur der Optik, sondern neutralisieren auch Schadstoffe, hemmen das Algenwachstum und liefern Sauerstoff.

Für Süßwasseraquarien gibt es über 100 verschiedene Pflanzenarten sind im Fachhandel erhältlich, die meisten von ihnen stammen ursprünglich aus den Tropen, andere gibt es jedoch auch in heimischen Gewässern zu finden. 

Im Salzwasseraquarium werden Pflanzen durch Korallen ersetzt. Im Aquarium entstehen Korallen aus Lebendgestein, das von unterschiedlichen Meeresbewohnern und Bakterien bewohnt wird. Je nachdem, welche Pflanzen- und Tierreste oder Bakterien sich auf den Steinen befinden, werden sich im Laufe der Zeit Pflanzen oder Korallen entwickeln.  Da im Vorfeld nie ganz klar ist, was sich auf einem solchen Stein befindet, werden Lebendgesteine auch gern als "Wundertüten" bezeichnet und sind sehr beliebt. 

Süßwasseraquarien sollten mit geeigneten Pflanzen ausgestattet werden, Salzwasseraquarien mit Korallen aus Lebendgestein.

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