Anti-Aging-Pille für Hunde wirkt - welche Bedeutung das für den Menschen hat
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einer Anti-Aging-Pille für Hunde eine wirksame Wirkung bescheinigt. Dies weckt Hoffnungen, dass die zugrunde liegende Forschung langfristig auch den Menschen zugutekommen könnte.
Das Biotech-Unternehmen Loyal entwickelt mit LOY-002 ein Medikament, das die Alterung von Hunden verlangsamen soll. Laut der FDA erfüllt die Pille bereits grundlegende Wirksamkeitskriterien.
LOY-002: Ein Jahr zusätzlich für ältere Hunde
LOY-002 ist eine fleischgeschmackhaltige Tablette, die für Hunde ab zehn Jahren gedacht ist. Sie zielt darauf ab, altersbedingte Stoffwechselveränderungen zu verlangsamen und den Tieren so mindestens ein zusätzliches gesundes Jahr zu ermöglichen.
„Wir machen keine unsterblichen Hunde. Die Art, wie das Medikament die Lebensspanne verlängert, so unsere Hypothese, funktioniert durch die Verlängerung der Gesundheit und damit die Verkürzung der Alterungsrate“, erklärt Loyal-Gründerin Celine Halioua.
Noch ist das Medikament nicht offiziell zugelassen. Das Unternehmen erwartet jedoch, dass LOY-002 bis Ende 2025 auf den Markt kommen könnte, sofern die ausstehenden Sicherheits- und Herstellungsprüfungen erfolgreich abgeschlossen werden.
Gleichzeitig wird die sogenannte STAY-Studie durchgeführt: Über 1000 Hunde in 70 Tierkliniken nehmen daran teil. Eine Gruppe erhält das Medikament, eine andere ein Placebo. Ziel ist es, wissenschaftlich nachzuweisen, ob LOY-002 tatsächlich die Lebensdauer der Hunde verlängert.
Rapamycin: Ein weiteres potenzielles Mittel gegen Alterung
Neben Loyal erforscht auch das Dog Aging Project der University of Washington eine vielversprechende Substanz: Rapamycin. Dieses Medikament wird bereits als Immunsuppressivum eingesetzt und hat in Tierversuchen das Potenzial gezeigt, die Lebenszeit zu verlängern.
„Unsere Studie ist Lichtjahre voraus gegenüber allem, was bisher am Menschen gemacht wurde oder gemacht werden kann“, erklärt Daniel Promislow, Biogerontologe und Co-Direktor des Dog Aging Project. Wissenschaftler hoffen, dass Rapamycin Hunden bis zu drei zusätzliche gesunde Lebensjahre bringen könnte.
Zusätzliche finanzielle Unterstützung gibt es für ein weiteres Forschungsprojekt: Das Texas College of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences erhielt 7 Millionen US-Dollar von den National Institutes of Health (NIH), um eine klinische Studie zur Wirkung von Rapamycin weiter auszubauen. Ziel ist es, genauer zu untersuchen, ob und in welchem Maß das Medikament die Lebensspanne von Begleithunden verlängern kann.
Relevanz für die menschliche Medizin
Warum konzentriert sich die Forschung auf Hunde? Weil sie dem Menschen in vielen biologischen und gesundheitlichen Aspekten ähneln. Sie entwickeln vergleichbare altersbedingte Krankheiten, leben in ähnlichen Umgebungen und weisen einen ähnlichen Stoffwechsel auf.
„Herauszufinden, wie man den altersbedingten Verfall bei Hunden verhindert, ist ein wirklich starker Indikator dafür, dass man dasselbe bei Menschen tun kann“, betont Halioua.
Auch Professor Tom Rando vom Broad Stem Cell Research Centre der University of California sieht großes Potenzial: „Je menschenähnlicher das Tier wird, an dem wir unsere Langlebigkeitsmedikamente testen können, desto mehr Vertrauen können wir haben, dass diese Medikamente auch beim Menschen wirken werden.“
Herausforderungen bei der Anwendung auf Menschen
Der Weg zur Entwicklung einer Anti-Aging-Pille für Menschen ist jedoch noch lang. Das Hauptproblem liegt darin, dass es bislang keinen eindeutigen Biomarker gibt, mit dem sich der Alterungsprozess beim Menschen zuverlässig messen lässt. Ohne einen solchen Nachweis sind Langzeitstudien schwierig und würden Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Dennoch könnte die Forschung an Hunden wertvolle Erkenntnisse liefern, um eines Tages wirksame Anti-Aging-Therapien für Menschen zu entwickeln.
Das könnte dich auch interessieren
Transparenzhinweis: Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an redaktion@herz-fuer-tiere.de.
Quellen: