Krankheitsbild Harninkontinenz der Hündin
Die Reaktion der verwirrten Halter ist meist dieselbe: "Aber sie ist doch schon stubenrein! Wie kann dann das passieren?" Der häufigste Grund für die Harninkontinenz, also für den unbewussten und unfreiwilligen Verlust von Urin, ist eine Schwäche des inneren Schließmuskels der Harnröhre.
Definition
Unter einer Harninkontinenz oder Incontinencia urinae ist die unwillkürliche Harnabgabe aus der Blase zu verstehen. Sie ist zumeist die Folge einer endokrinen Störung, einer neurogenen motorischen Störung, einer traumatischen Schädigung des Sphinkter oder einer angeborenen Anomalie.
Krankheitsentstehung und -entwicklung
Der häufigste Grund für die Harninkontinenz, also für den unbewussten und unfreiwilligen Verlust von Urin, ist eine Schwäche des inneren Schließmuskels der Harnröhre mit der Folge, dass die Harnröhre nicht mehr dicht schließt. Nach dem Ausfall der Östrogene nach einer Kastration, kommt es zu einer verminderten Aktivität der Rezeptoren in der Harnblase und der Urethra. Bei einer neurogenen Störung kommt es zur Unterbrechung der Rückmeldung einer sich mehr und mehr füllenden Harnblase und zum Ausbleibend des Befehls zur Entleerung. Beides zusammen führt zur Überfüllung der Blase, die infolge der Drucksteigerung schließlich das passive Öffnen des Sphinkters bewirkt.
Klinisches Bild - Symptome
Das Tier ist nicht mehr fähig den Harnabsatz zu kontrollieren. Meist verliert die Hündin den Harn, während sie schläft, daher sind die Flecken am häufigsten auf ihrem Liegeplatz zu finden.
Prognose
Die Prognose hängt ganz stark von der Ursache ab. Die Heilung der neurogenen Inkontinenz hängt wiederum von der zugrunde liegenden Krankheit ab. Bei der endokrinen Inkontinenz ist die Prognose sehr günstig, da es mittlerweile verschiedene Medikamente (Östrogene, Phenylpropanolamin und Ephedrin) gibt.