BARF für Hunde: Das sind die Vorteile und Risiken
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Hund mit biologisch artgerechtem Rohfutter richtig versorgen und welche Risiken Sie dabei unbedingt im Auge haben sollten.
BARF ist die Abkürzung für Biologisch-Artgerechtes Rohes Futter oder Bones And Raw Foods. Wer seinen Hund barfen will, möchte den natürlichen Speiseplan des Wolfes rekonstruieren, um seinem Hund eine möglichst naturnahe Ernährung zu bieten. Lesen Sie, welche Vorteile diese Ernährungsphilosophie mit sich bringen kann und worauf Sie beim Barfen unbedingt achten müssen.
Zutaten bei BARF für Hunde
Beim Barfen kommen viele verschiedene Lebensmittel in den Hundenapf. Dazu gehören hauptsächlich:
- Fisch, Fleisch und Knochen
- Innereien und Schlachtabfälle
- Gemüse und Früchte
Wichtig ist bei BARF, dass alle Futterbestandteile roh an den Hund verfüttert werden. Der Hund soll sein Futter so zu sich nehmen, wie es auch der Wolf in der freien Wildbahn vorfinden würde. Es gibt allerdings auch Varianten von BARF, die Kohlenhydrate wie Reis oder Kartoffeln zulassen: Diese Zutaten werden dann natürlich gekocht serviert.
Kann BARF den täglichen Bedarf decken?
Beim Barfen besteht eine durchschnittliche Ration für den Hund zu etwa 70 – 90 % aus Fleisch und zu 10 – 30 % aus pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Gemüse oder Früchten. Ein Hund soll mit BARF seinen täglichen Bedarf an Energie, Mineralstoffen, Vitaminen und Eiweiß decken können – allerdings kann das häufig nicht allein durch Fleisch und pflanzliche Inhaltsstoffe gewährleistet werden.
Ergänzungsmittel, wie Mineralien- oder Vitaminmischungen, können den Hund zusätzlich mit Nährstoffen versorgen. Um Mängel und eine Überversorgung durch BARF zu vermeiden, sollte man unbedingt eine Rationsberechnung bei einem Institut für Tierernährung oder einem auf Hundeernährung spezialisierten Tierarzt vornehmen lassen. Wichtig: Bei BARF müssen Erkrankungen des Hundes berücksichtigt werden!
BARF ist eine selbstbestimmte Ernährung
Viele Hundebesitzer genießen beim BARF die Freiheit, vollkommen selbst entscheiden zu können, was im Hundenapf landen soll. So kann bei BARF ganz gezielt auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden, auf die der Hund allergisch reagiert. Das Futter kann genauso nach den Vorlieben des Hundes gestaltet werden.
Durch einen hohen Anteil an Muskelfleisch kann der Hund das BARF-Futter besser verdauen und verwerten. Das führt häufig dazu, dass gebarfte Hunde häufig nur noch einmal pro Tag Kot absetzen. Außerdem ist es Fakt: Rohfütterung kann die Gesundheit des Hundes positiv beeinflussen – insofern sie richtig durchgeführt wird.
BARF bedeutet hohen Aufwand
BARF ist für Hundebesitzer aufwändig: Fleisch, Fisch und Innereien müssen in einer Tiefkühltruhe frischgehalten werden. In jede Ration müssen Gemüse, Getreide, Obst, Öle, Mineralien und andere Ergänzungsmittel gegeben werden.
BARF ist auch teuer: Bei einem großen, sportlichen Hund wird schnell ein ganzes Kilo Fleisch benötigt, um seinen Tagesbedarf zu decken.
Außerdem birgt rohes Fleisch eine potenzielle gesundheitliche Gefahr: Salmonellen, Viren oder Parasiten können nicht nur durch den Verzehr auf den Hund, sondern auch während der Zubereitung auf den Hundebesitzer übertragen werden. Bei der Verfütterung des rohen Fleisches muss also unbedingt auf Hygiene geachtet werden.
BARF ist auch nicht bedingungslos für jeden Hund geeignet. Gerade bei jungen oder kranken Tieren muss besonders auf eine ausreichende Nährstoffversorgung geachtet werden. Die Selbstbestimmtheit, die Hundebesitzer durch BARF gewinnen, führt leider auch häufig zu Ernährungsfehlern. Auf lange Sicht können diese gravierende Folgen, wie Herz- oder Lebererkrankungen, Harnsteine, chronischen Durchfall, Erbrechen oder Arthrose mit sich bringen.
Bevor Sie also mit BARF durchstarten, sollten Sie sich unbedingt tiermedizinischen Rat einholen. So kann Ihr Hund nicht nur natürlich, sondern vor allem auch gesund ernährt werden.