Liegengebliebener Hundekot: Bußgeld und andere Folgen

Leider lassen viele die Haufen ihrer Hunde rücksichtslos liegen. Wie gefährlich und auch teuer das werden kann, lesen Sie hier.

Kotbeutel in der Hand
Warum Hundekot gefährlich ist, wissen viele nicht.© adobestock.com/Yekatseryna

Die meisten räumen ihrem Hund verantwortungsbewusst hinterher und entsorgen den vollen Beutel ordnungsgemäß im nächsten Mülleimer. Allerdings nicht jeder. Viel zu viele Hundebesitzer halten es für eine gute Idee, den Hundekot einfach liegen zu lassen – ganz ungeachtet der Tatsache, dass solches Verhalten strafbar ist. Und das aus gutem Grund: Hundekot ist nämlich gefährlicher als die meisten denken.

Gesetzeslage bei Hundekot auf der Straße

Fakt ist, dass in allen Bundesländern Deutschlands eine Geldstrafe erfolgt, wenn Frauchen oder Herrchen den Hundehaufen an öffentlichen Plätzen liegen lässt. Mancherorts wird dafür sogar ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro fällig. Wenn Hundehalter ihren Hund einen Kinderspielplatz als Toilette benutzen lassen, sind die Behörden besonders streng.

Mit diesen Geldstrafen sollte in den Bundesländern gerechnet werden:

Baden-Württembergbis 250 Euro
Bayernbis 350 Euro
Berlinbis 300 Euro
Brandenburgbis 500 Euro
Bremenbis 500 Euro
Hamburgbis 200 Euro
Hessenbis 180 Euro
Mecklenburg-Vorpommernbis 1.000 Euro
Niedersachsenbis 100 Euro
Nordrhein-Westfalenbis 150 Euro
Rheinland-Pfalzbis 55 Euro
Saarlandbis 40 Euro
Sachsenbis 1.000 Euro
Sachsen-Anhaltbis 100 Euro
Schleswig-Holsteinbis 20 Euro
Thüringenbis 20 Euro

 

Bei diesen Daten handelt es sich um Richtwerte. Jedes Bundesland hat einen Höchstwert für eine Geldstrafe bei liegen gelassenem Hundekot festgelegt. Wie hoch die Strafe letztendlich sein wird, entscheidet jede Gemeinde selbst.

 

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Auf Spielplätzen wird es besonders teuer.© stock.adobe.com/kerkezz

Schlechte Ausreden

Trotz der Strafen, gibt es leider Hundehalter, die sich um die ungeliebte Entsorgung "ihrer" Haufen drücken. Die Hundesteuer wird da gern als Rechtfertigung für das Liegenlassen des Häufchens genutzt. Schließlich werden die ca. 40 bis 100 €, die man jährlich für seinen Hund blechen muss, auch in die Beseitigung dessen Hinterlassenschaften investiert, oder?

Nein, eben nicht. Wozu die Kommune die Einnahmen durch die Hundesteuer einsetzt, ist frei ihr überlassen. Das Geld ist jedoch auf keinen Fall dafür gedacht, um Hundewiesen anzulegen oder die Stadt von Hundedreck zu reinigen. Letzteres ist allein die Aufgabe der Hundebesitzer.

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Hundehaufen gehören in den Müll.© stock.adobe.com/Francesco83

Warum die Haufen wegmüssen

Herumliegende Hundehaufen sorgen nicht nur für Verschmutzung, sondern auch für enormen Ärger. Besonders auf öffentlichen Wegen sind diese Tretminen einfach lästig. Der verzweifelte Versuch, nach dem Reintreten den Dreck im Gras abzuschmieren, rettet den Schuh nämlich meist auch nicht mehr.

Doch für wesentlich gravierendere Folgen sorgt der Irrglaube, Hundekot zergehe einfach in der Natur. Schafs-, Pferde- und Rindermist zerfallen unproblematisch, da bei der Verrottung des Kotes sehr hohe Temperaturen entstehen. Bei Hundedreck ist das allerdings nicht der Fall: Gefährliche Bakterien, wie Salmonellen oder die Eier von Band- und Fadenwürmern bleiben so in den Ausscheidungen bestehen. Nicht nur andere Tiere, sondern auch Menschen können sich dann infizieren und erkranken – besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte Erwachsene und Kinder.

Aber auch auf abgelegenen Wiesen und Feldern kann ein kleines Häufchen Großes anrichten: Erleichtert sich der Hund im Gras, kann potenzielles Kuhfutter mit demParasit Neospora caninum verseucht werden. Bei Rindern verursacht der Einzeller Fehlgeburten. Nicht nur um andere, sondern auch um unsere Hunde und uns selbst zu schützen, müssen die Haufen endgültig von den Straßen und Wiesen verschwinden. Und dafür ist nur einer verantwortlich: der Hundehalter.

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Ob Stadt oder Land – das Häufchen muss weg.© stock.adobe.com/Rick H.
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