Vegetarische Ernährung beim Hund: Geht das?
Fleischlose Ernährung: Wie Sie Ihren Hund vegetarisch füttern können und worauf Sie dabei dringend achten müssen, erfahren Sie hier.
Mit vegetarischem Hundefutter verzichtet der Vierbeiner auf Fleisch. Anders als bei einer veganen Fütterung dürfen beim vegetarischen Hund also durchaus tierische Produkte wie Milch oder Eier in den Napf. Mit welchen Nahrungsmitteln man seinen Hund artgerecht vegetarisch ernähren kann und worauf man dabei achten muss, lesen Sie hier.
Können Hunde vegetarisch leben?
Es ist wichtig, dass der Hund auch bei einer fleischlosen Ernährung seinen täglichen Nährstoffbedarf decken kann. Was der Hundeorganismus wirklich braucht, hängt vor allem vom Alter und der Gesundheit des Tieres ab. Generell ist es aber möglich, den Hund mit vegetarischem oder veganem Futter mit allen benötigten Nährstoffen zu versorgen – vorausgesetzt, die Ernährung ist ausgewogen zusammengestellt.
Doch die vegetarische Ernährung eines Hundes wird sehr kontrovers diskutiert. Wenn man sich für eine fleischlose Fütterung entscheidet, muss man unbedingt § 2 des Deutschen Tierschutzgesetztes beachten.
... muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
... darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
... muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
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Risiko bei vegetarischer Hundefütterung
Die vegetarische Ernährung eines Hundes ist allerdings eine Herausforderung: Bestimmte Nährstoffe erhält der Hund überwiegend durch Fleisch. Diese müssen dann durch ein vegetarisches Lebensmittel zugeführt werden. Dazu gehören vorrangig:
- Proteine (Eiweiß)
- Mineralstoffe (z.B. Phosphor)
- B-Vitamine (z.B. Vitamin B12)
Damit auch ein vegetarisch ernährter Hund mit Proteinen versorgt wird, kann auf andere tierische Produkte wie Milch oder Eier zurückgegriffen werden. Ob jedoch allein pflanzliche Proteine für den Hundekörper auf lange Sicht ausreichend sind, ist unsicher. Mineralstoffe können ebenfalls durch tierische Komponenten gewährleistet werden: Lebertran unterstützt die Versorgung mit Vitamin D, Blutmehle die Eisenversorgung des Hundes.
Voraussetzung vegetarischer Hundeernährung
Möchten Sie Ihren Hund fleischlos ernähren, sollten Sie davor mit Ihrem Tierarzt sprechen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, welche vegetarischen Lebensmittel für den Hund giftig sind. Bei Hunden im Wachstum oder bei kranken Tieren ist tiermedizinischer Rat für eine vegetarische Ernährung absolut notwendig. Ist der Hund ausgewachsen, gesund und erhält er alle benötigten Nährstoffe ist eine vegetarische Hundeernährung durchaus denkbar.
Mittlerweile gibt es auch schon vegetarisches Fertigfutter für Hunde, das auf eine optimale Nährstoffversorgung des Hundes ausgelegt ist. Auf diese Weise ist es einfacher, den Hund fleischlos zu ernähren. Bei Zweifeln oder Fragen können Sie aber dennoch jederzeit einen Experten aufsuchen.
Beispiele für Komponenten einer vegetarischen Ration
Nährstoffe/ Energie | Vegetarische Ration |
Protein | Milchprodukte (Hüttenkäse, Quark) Hart gekochte Eier |
Energie | Kohlenhydratreiche Komponenten (Reis, Nudeln. Kartoffeln) Pflanzliche Fette (Lein-, Rapsöl) |
Essenzielle Fettsäuren | Pflanzliche Fette (Lein-, Rapsöl) |
Essenzielle Aminosäuren | Milchprodukte (Hüttenkäse, Quark) Hart gekochte Eier |
Faserstoffe | Gemüse, Obst Weizenkleie, Futterzellulose |
Mineralstoffe/ Vitamine | Vitaminiertes Mineralstoffpräparat Zugelassene Futterzusatzstoffe bei Alleinfuttermitteln |
Geeignete vegetarische Lebensmittel
Bevor Sie mit der fleischlosen Fütterung starten, sollten Sie zuvor in kleinen Mengen anstesten, welche vegetarischen Lebensmittel Ihr Hund besonders gerne mag und gut verträgt. Folgendes Obst und Gemüse können Sie Ihrem Hund beispielsweise zufüttern:
- Bananen
- Birnen
- Brombeeren
- Erdbeeren
- Gurke
- Pfirsich
- Chinakohl (roh nur in kleinen Mengen)
- Kartoffeln (gekocht)
- Kohlrabi (roh nur in kleinen Mengen)
- Möhren
- Spinat (gedünstet und püriert)