Das Kommando "Platz"

Wie Sie Ihrem Hund "Platz" beibringen und wie Sie das Kommando weiter verfeinern können, lesen Sie hier.

 

Hund macht Platz
Das Kommando "Platz" sollte jeder Hund beherrschen.© stock.adobe.com/Karoline Thalhofer

Das Kommando "Platz" gehört zu den wichtigsten Grundkommandos, die jeder Hund sicher beherrschen sollte. Bei "Platz" soll sich der Hund auf das Signal hin jederzeit sofort hinlegen. Er steht erst wieder auf, wennihm das signalisiert wird. Wälzen, Kriechen, Bellen oder Jaulen sollte der Hund bei "Platz" unterlassen.

So gelingt das Hundetraining

"Platz" sollten Sie an einem Ort üben, an dem der Hund nicht abgelenkt wird. Nehmen Sie ein Leckerli in die rechte Hand, die Leine in die linke Hand. Gehen Sie mit dem Hörlaut "Fuß" einige Schritte.

Nach dem Stehenbleiben lassen Sie den Hund an ihrer linken Seite sitzen und gehen selbst in die Hocke. Dies ist die Grundstellung und Ausgangslage für das Kommando "Platz", das Sie Ihrem Hund auf zwei Arten beibringen können.

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Zu Hause ist der Hund nicht abgelenkt.© stock.adobe.com/gpointstudio

1. "Platz": Erste Trainingsmethode

Die Leine wird vor dem Hund so am Boden gehalten, dass sie straff ist. Nun wird das Leckerli an der Nase des Hundes vorbei etwas von ihm entfernt auf den Boden gehalten und dabei das Kommando "Platz" gegeben. Der Hund wird sich hinlegen, um an das Leckerli zu gelangen, das er in dem Moment bekommt, wenn er mit dem Vorderkörper und Hinterteil am Boden ist.

Gleichzeitig muss natürlich ausgiebig gelobt werden. Durch Streicheln über den Rücken wird die Stellung noch unterstützt. Nach einer Weile kommt der Hörlaut "Sitz", und der Hund darf sich wieder aufsetzen.

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Denken Sie immer daran, Ihren Hund zu loben.© shutterstock.com/Soloviova Liudmyla

2. "Platz": Zweite Trainingsmethode

Diese Methode ist vor allem bei kleinen Hunden und Terriern empfehlenswert. Verwenden Sie auch hierbei die Leine, um eine Verbindung zu Ihrem Hund herzustellen. Setzen Sie sich hin und winkeln beide Beine vor sich an, sodass eine Art Tunnel entsteht. Sie können aber auch einen Schemel oder Hocker als "Tunnel" verwenden.

Nachdem Sie Ihren Hund darauf aufmerksam gemacht haben, dass sich in Ihrer Hand ein Leckerli befindet, locken Sie ihn damit unter den "Tunnel". Dadurch wird er sich automatisch hinlegen. In diesem Moment geben Sie das Kommando "Platz". Jetzt geben Sie ihm das verdiente Leckerli und loben ihn überschwänglich. Geben Sie das Hörzeichen "Lauf" und stehen auf, um das Kommando "Platz" aufzulösen.

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Erst auf Ihr Zeichen darf der Hund seinen Platz verlassen.© stock.adobe.com/Przemyslaw Iciak

Das Ablegen trainieren und Liegezeit verlängern

Wenn das Platzmachen funktioniert, wird die Liegezeit des Hundes Stück für Stück verlängert, und Sie beginnen sich langsam vom Hund zu entfernen. Es wird also das "Ablegen" trainiert. Während der Hund in der "Platzstellung" liegt, treten Sie, die Leine locker durchhängen lassend, vor ihn.

Nach einer Weile gehen Sie wieder neben ihn, sodass er links von Ihnen liegt und lassen ihn sitzen. Nun wird Übung für Übung die Leine verlängert und schließlich auf den Boden gelegt. Bleibt der Hund auch jetzt noch ruhig so lange liegen, kann die Leine weggelassen werden. Gibt es auch hier keine Beanstandungen, können Sie das Trainingsgelände verändern und gehen in den Park oder auf den Hundeplatz.

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Trainieren Sie „Platz“ jetzt auch draußen.© stock.adobe.com/fotomowo

Liegenbleiben auch in Abwesenheit des Besitzers

Der Hund soll sich beim Platzmachen von nichts aus der Ruhe bringen lassen und so lange liegen bleiben, bis er abgeholt wird. Ist das erreicht, beginnt die nächste Stufe: Sie entfernen sich aus seinem Sichtkreis. Es hat sich bewährt, in der Anfangsphase neben den Hund einen vertrauten Gegenstand, z.B. ein Kleidungsstück des Besitzers mit dessen Geruch, zurückzulegen.

So hat er den vertrauten Geruch, und das Alleinsein und Liegenbleiben fallen leichter. In der ersten Zeit ist es auch hilfreich, sich dem Hund zwischendurch wieder zu zeigen. Wichtig ist es, ihn immer im Auge zu behalten, um gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.

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Auch in Abwesenheit des Besitzers muss es klappen.© stock.adobe.com/Karoline Thalhofer

Das Zurückkommen zum Hundehalter

Funktionieren Platz und Ablegen, fehlt nur noch das Herankommen. Hört der Hund einwandfrei auf seinen Namen und besteht zwischen Ihnen eine enge Bindung, so wird diese Übung keine Probleme bereiten. Der Vierbeiner soll auf einen einmaligen Hörlaut schnell kommen und sich dicht vor sein Herrchen setzen. Das alles wird anfangs immer an der Leine und in einer ablenkungsfreien Umgebung geübt. Zum Schluss soll sich der Hund weder durch Menschen noch durch Autos, geschweige denn durch andere Hunde ablenken lassen.

Hilfe beim Hundetrainer einholen

Wenn Sie Schwierigkeiten bei der Durchführung unserer Tipps haben oder Ihr Hund anders reagiert, als von uns beschrieben, scheuen Sie sich nicht, Kontakt zu einem Hundetrainer aufzunehmen. Er kann Ihnen sagen, wo die Fehler liegen. Meist ist das Problem in ein oder zwei Stunden behoben.

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