Nordic-Walking mit Hund
Die Sportart aus Finnland liegt nicht nur im Trend, sie ist auch eine tolle Möglichkeit, gemeinsam mit seinem Hund fit zu werden und zu bleiben.
Gemeinsames Tempo finden
Seit ein paar Jahren erfreut sich das "Fitnesstraining mit zwei Stöcken" immer größerer Beliebtheit. Denn bei dieser Mischung aus Skilanglauf und Walking werden neben den Beinen auch Arm-, Schulter, Brust-, Bauch und Rumpfmuskulatur trainiert und Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Stoffwechseltätigkeit gefördert.
Stöcke und Leine gleichzeitig geht nicht
Dass man bisher nur wenige Hundebesitzer beim Nordic Walking antrifft, liegt vor allem daran, dass ihr Hund sie durch die Gegend zieht, die Stöcke sich mit Hundeleine oder Bauchgurt verhaken oder Hunde ohne Leine machen, was sie wollen, und Jogger, Radfahrer andere Menschen belästigen.
Nordic-Walking-Leine als Alternative
Weil aber gerade dieser Sport ein tolles Ausgleichstraining für große und kleine, junge und ältere Vierbeiner ist, hat Hundetrainer Joachim Füger nicht nur eine spezielle Nordic-Walking-Leine für Hundehalter entwickelt, er bietet in seiner Hundeschule auch spezielle Kurse an. Geleitet werden sie von seiner Frau Tina, die staatlich geprüfte Sportlehrerin, Physiotherapeutin und Nordic-Walking-Instruktorin ist. Sie hat für uns die wichtigsten Tipps zusammengestellt. Die richtige Ausrüstung: - Zwei möglichst durchgehende Carbonfaserstöcke mit Handschlaufe. Richtige Stocklänge: rechter Winkel zwischen Ober- und Unterarm bei gerade aufgesetztem Stock oder Körpergröße x 0,7 = Stocklänge in Zentimeter
- Als Schuh eignet sich ein spezieller Nordic-Walking-Schuh oder ein herkömmlicher Walking-, Jogging- oder Trekkingschuh. Er sollte einen stabilen
Leisten haben, damit eine saubere Fußführung und Abrollbewegung gewährleistet ist.
- Als Bekleidung empfiehlt sich Funktionskleidung im Schichtsystem.
- Zwei Trinkflaschen (eine für den Hund, eine für den Halter) in einem Hüftgurt oder kleinen Rucksack.
- Leckerlis für den Vierbeiner.
- An der Spezialleine Lazy Lead Nordic Walker, die sich an die Größe des Hundes anpassen lässt, kann der Hund locker am Handgelenk mitwalken. Der Bewegungsablauf der Arme wird nicht gestört, der Hund wird automatisch bei der Pendelbewegung kontrolliert. Bei Hunden mit guter Leinenführigkeit kann die Spezialleine auch einfach am Halsband oder dem Brustgeschirr befestigt werden.
- Bei Hunden mit schlechter Leinenführigkeit empfiehlt sich ein Kopfhalfter, das allerdings erst nach entsprechender Schulung durch eine Hundeschule verwendet werden sollte. Die Grundvoraussetzungen Wichtige Voraussetzung ist, dass Ihr Hund einen gewissen Grundgehorsam besitzt. Außerdem sollten Sie den Vierbeiner vor Trainingsbeginn an die Stöcke gewöhnen. Legen Sie sie einfach in der Wohnung hin, nehmen Sie einen Stock beim Spazierengehen mit oder machen Sie ein kleines Spiel damit. Legen Sie ihn auf den Boden und laufen gemeinsam darüber oder lassen Sie Ihren Hund darüberspringen. So wird er die Geh-Hilfen bald als normal empfinden. Auch die Spezialleine sollten Sie vorab beim Gassigehen einführen.
Nordic Walking erst ohne Hund üben Bevor Sie zusammen mit Ihrem Hund loslegen, müssen Sie die Stöcke richtig einsetzen können und eine gute Gehtechnik beherrschen, damit Sie sich bei
den ersten Ausflügen nicht nur auf sich konzentrieren müssen. Wärmen Sie sich am besten vor dem Training ein bisschen auf, um Verletzungen vorzubeugen.
Der Vierbeiner kann über längere Strecken an der Leine mitgehen, sollte sich aber vor dem Training lösen und auch unterwegs und/oder am Schluss ein bisschen frei laufen können. Lassen Sie ihn am besten links von sich gehen. Haben Sie sich aufeinander eingespielt, können Sie die Seite auch mal wechseln. Nicht vergessen: Der Hund (und auch Sie) sollten unterwegs ausreichend trinken!
Der Ablauf
Die Stöcke fungieren praktisch als Verlängerung unserer Arme und machen uns zum Vierfüßler auf Zeit. Der Hund muss sich automatisch dem Rhythmus seines Menschen anpassen. Lassen Sie die Stöcke erst einmal am Boden schleifen und die Arme dann langsam mitschwingen. Durch die passende Schrittlänge finden Sie den richtigen Rhythmus. Je größer der Schritt, desto mehr Zeit bleibt für die Pendelbewegung. Wichtig ist, nicht im Passgang zu gehen, sondern sich diagonal zu bewegen, d.h. rechtes Bein und linker Arm kommen gleichzeitig nach vorn, Becken und Schulterachse rotieren gegeneinander. Der vordere Stock wird beim Aufsetzen kurz gegriffen, der Arm ist leicht gebeugt, der Stock zeigt leicht schräg nach hinten. Druck auf den Stock, danach schwingt der Arm mit dem Stock bis hinter die Hüfte. Die Hand wird geöffnet, und der Arm wird ganz durchgedrückt. Stockabstoß. Ganz wichtig ist auch das Öffnen und Schließen der Hände. Dadurch entsteht ein Muskel- Pumpeffekt, der zu einer verbesserten Durchblutung im Schulter- und Nackenbereich führt. Wird das vergessen, kommt’s zu Verspannungen. Viel Spaß beim gemeinsamen Walken!
Die Grundtechnik
1. Aufrechte Körperhaltung bei leicht nach vorn geneigtem Rumpf
2. Vorderes Knie leicht gebeugt
3. Rotation der Schulterachse zur Hüftachse
4. Mit der jeweils vorderen Hand den Stock greifen und etwa in Höhe der Ferse einstechen
5. Den anderen Arm nach hinten führen, bis hinter die Hüfte strecken und die Hand öffnen
6. Aktive Fußarbeit, Abrollen: Ferse aufsetzen, über die Sohle abrollen und mit dem Fußballen abstoßen
7. Die Leine beim Hund darf nicht zu kurz oder zu lang sein
8. Der Hund muss bei der Pendelarmbewegung locker in Höhe des Nordic Walker gehen können
INFO:
Neben festen Kursterminen bieten Tina und Joachim Füger auch Einzeltraining und Unterricht in Nordic Power Walken an. Auf Wunsch stellen sie auch Nordic-Walking-Gruppen zusammen. Die Lazy Lead Nordic-Walker-Leine kann nur hier bezogen werden.
Kontakt:
Hundeschule Waldblick
Waldhausstraße 2
91180 Heideck
Tel. 0049 (0) 9177 90672
E-Mail: info@dogschool.de
www.dogschool.de
(Text: Tina Füger/Saskia Brixner)
Fotos: animals-digital
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