Bordeaux Dogge
Ursprünglich wurde die Bordeauxdogge zum Schutz der Herden und zur Bullenhatz eingesetzt. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verhalten, Charakter, Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis, Erziehung und Pflege der Hunderasse Bordeaux-Dogge.
Widerristhöhe: 58 bis 72 cm
Gewicht: 40 bis 70 Kilo
Alter: 8 Jahre
Ursprungsland: Frankreich
Fell: kurz, gold- oder mahagonifarben
Klassifikation: FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer- Malosser und Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.1.: doggenartige Molosser
Herkunft der Bordeauxdogge
Vorfahren der Bordeaux-Dogge waren die molossischen Hunde der Römer. Ursprünglich wurde sie zum Schutz der Herden und zur Bullenhatz eingesetzt. Leider war sie lange Zeit auch bei Hundekämpfen in der Arena sehr beliebt. In Frankreich wurde die Rasse als Metzgerhund in der Region von Bordeaux "kultiviert".
Die dortigen Züchter legten Wert darauf, den Hund zwar wachsam zu halten, aber den Kampftrieb zu dämmen. Heute sind Bordeaux-Doggen auch als Familienhunde sehr beliebt.
Allgemeines Erscheinungsbild
Die Bordeaux-Dogge ist vom Typ her ähnlich einem kurzköpfigen Molosser. Sie ist ein sehr kräftiger Hund, dessen ausgesprochen muskulöser Körper ein harmonisches Gesamtbild bewahrt, so der Rassestandard. Außerdem ist sie stämmig, athletisch, imposant und aufgrund ihrer Größe und des starken Kopfes sehr respekteinflößend. Das Fell ist kurz und gold- oder mahagonifarben.
Verhalten und Charakter
Die Bordeaux-Dogge ist grundsätzlich ein guter Gefährte für den Menschen, sehr anhänglich, ruhig, ausgeglichen und liebevoll gegenüber Schwächeren wie beispielsweise Kindern. Sie eignet sich aber auch sehr gut für Bewachungsaufgaben, die sie mit Aufmerksamkeit und großem Mut, aber ohne Aggressivität erfüllt. Es scheint, als ob sich dieser Hund seiner kraftvollen Erscheinung bewusst ist und deshalb entspannt eine hohe Reizschwelle an den Tag legt.
Außerhalb einer echten Gefahrensituation würden sich diese Doggen niemals zu einem Angriff hinreißen lassen – und sie können sehr gut einschätzen, wann ein Eingreifen nötig ist. Sie sind loyal gegenüber ihrer Familie und ihren Freunden, würden sich jederzeit für ihr "Rudel" opfern, verzichten aber im Vorfeld auf eine große Show: Zum Bewachen reicht bei dieser Dogge meist schon ein Stirnrunzeln und ein leicht genervtes "Wuff!". Wer seine sieben Sinne beisammen hat, nimmt da schon Reißaus.
Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis
Längere Spaziergänge und kurze Radfahrten macht die Bordeaux-Dogge gerne mit. Viel mehr braucht und will sie auch nicht. Als "Sportmaschine" ist sie ungeeignet, möchte aber trotzdem viel Zeit mit Artgenossen und im Freien verbringen – dort will sie aber selbst bestimmen, ob sie rennt oder schnüffelt.
Sie freut sich auch über einen eigenen großen Garten, denn Enge macht sie mürrisch. Grundsätzlich braucht sie sehr viel Platz, denn sie will sich frei bewegen können. Für eine Wohnung ist dieser Hund deshalb nicht geeignet.
Erziehung der Bordeauxdogge
Ein Befehl von Ihnen ist für die Bordeaux-Dogge nicht viel mehr als eine Diskussionsgrundlage – heißt es. Das stimmt so nicht: Wird diese Dogge frühzeitig gut erzogen, ist sie ein sehr zuverlässiger Begleiter, der auf Machtproben weitestgehend verzichtet.
In jungen Jahren hat dieser Hund allerdings Schwierigkeiten zu begreifen, wie stark er ist. Da kann vor lauter Begeisterung schon mal ein Mensch zu Fall gebracht werden. Das ist aber niemals böse gemeint. Weil die Bordeaux-Dogge nicht weiß, wie stark sie ist, muss man ihr Temperament anfangs etwas zügeln bzw. ihr klare Grenzen aufzeigen. Mit den Jahren wird sie aber deutlich ruhiger und kann die eigene Kraft auch besser einschätzen.
Pflege der Bordeauxdogge
Das eng anliegende, kurze Fell ist unempfindlich. Es reicht vollkommen aus, das Fell ab und zu kräftig zu bürsten und es so von Schmutz zu befreien.
Häufige Krankheiten bei Bordeauxdoggen
Ellbogen- und Hüftdysplasie kommt bei Bordeauxdoggen häufiger vor. Außerdem reagiert die Rasse auf eine Narkose besonders empfindlich und darf deshalb nur eine geringe Dosierung bekommen.
Durch die kurze Nase kann es zu Problemen mit dem Atmungsapparat kommen. Außerdem besteht die Gefahr von Hängelidern, Entropim, Ektropium und Magendrehung.
Bordeauxdogge – ein Listenhund?
Trotz ihrer Wesensfestigkeit werden die Bordeaux-Doggen in einigen Bundesländern noch als "Kampfhunde" abgestempelt. Das ist leider ein Überbleibsel aus der Zeit, als diese Hunde noch auf Schärfe gezüchtet wurden. Seriöse Züchter tun das schon lange nicht mehr. Dennoch sollte man sich vor der Anschaffung dieser Rasse nach den lokalen Vorgaben erkundigen.