Skandinavien auf vier Pfoten - Reisetipps für Hundebesitzer
Hoch in den Norden – viele Menschen zieht es im Urlaub in die skandinavischen Länder. Gerade bei Hundebesitzern ist Skandinavien als Urlaubsziel beliebt. Doch was muss man als Urlauber mit Hund in Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland wissen? Wir geben Tipps.
Hunde wollen am liebsten immer da sein, wo auch Herrchen oder Frauchen ist – das gilt auch für den Urlaub. Wir haben Tipps für Sie, wenn Sie eine Reise mit Hund hoch in den Norden planen!
Skandinavien ist ein echter Geheimtipp für den Urlaub mit Hund. Eines haben die Länder im Norden gemeinsam: Weitläufige Strände, atemberaubende Natur, viel Platz zum Toben und Spazieren und ein ebenso umfangreiches Angebot an hundefreundlichen Ferienunterkünften. Außerdem verfügen Sie in der Regel über viele Hundestrände. Aber sie unterscheiden sich auch in ein paar Punkten, vor allem hinsichtlich Anreise und Einreisebestimmungen.
1. Urlaub mit Hund in Dänemark
Dänemark ist für den Urlaub mit Hund gut geeignet. Ein klarer Vorteil dieses Landes ist die einfache Anreise mit dem Auto: Urlauber müssen lediglich die deutsch-dänische Grenze bei Flensburg überqueren.
Das sind die Einreisebestimmungen für Hunde in Dänemark:
- gültiger europäischer Heimtierausweis
- Mikrochip (oder deutlich erkennbare Tätowierung, die vor dem 4.7.2011 erfolgt ist)
- gültige Tollwut-Impfung (mind. 21 Tage vor Einreise)
- Ungeimpfte Hundewelpen unter 3 Monaten dürfen nicht nach Dänemark einreisen.
- Für Listenhunde und Mischlinge aus diesen Rassen ist die Einreise verboten.
Außerdem noch gut zu wissen: In Dänemark herrscht auch an Stränden (von 1.4. bis 30.9.) und in Wäldern (ganzjährig) Leinenpflicht. Es gibt aber auch spezielle „Hundewälder“, in denen sozial verträgliche, rückrufbare Hunde frei laufen können. Wenn Sie keine Schilder sehen, die den Freilauf des Hundes erlauben, müssen Sie Ihren Hund aber anleinen.
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2. Urlaub mit Hund in Schweden
Schweden gehört gemeinsam mit Dänemark zu den am besten geeigneten skandinavischen Ländern für den Urlaub mit Hund. Denn auch nach Schweden ist die Anreise noch relativ einfach. Wer möchte, kann nach Schweden vollständig mit dem Auto anreisen, und zwar über Dänemark. Von München aus dauert das gut 13 Stunden. Eine Alternative: Mit dem Auto bis zur Ostsee und dann eine Autofähre nach Schweden. Sie können zum Beispiel von Rostock oder Travemünde nach Trelleborg oder von Kiel nach Göteborg fahren.
Das sind die Einreisebestimmungen für Hunde in Schweden:
- gültiger europäischer Heimtierausweis
- Mikrochip (oder deutlich erkennbare Tätowierung, die vor dem 4.7.2011 erfolgt ist)
- Gültige Tollwut-Impfung (mind. 21 Tage vor Einreise)
- Anmeldung beim Zoll (online möglich)
- Da der Hund vollständig gegen Tollwut geimpft sein muss, die Impfung aber erst ab einem Alter von 12 Wochen durchgeführt werden kann, kann der Hund frühestens mit 15 Wochen nach Schweden reisen.
Bis Ende 2011 gab es für die Einreise mit Hund nach Schweden noch mehr Auflagen: Es war zum Beispiel auch noch notwendig, einen Tollwut-Antikörpertest sowie eine Behandlung gegen Bandwürmer vorzuweisen. Auch wenn eine Entwurmung keine Pflicht mehr ist, empfiehlt das Auswertige Amt sie vor Reiseantritt aber trotzdem. Außerdem empfiehlt es die Impfung gegen Hundestaupe und Leptospirose.
In Schweden herrscht grundsätzlich Leinenpflicht. In der Zeit von 1. März bis 20. August gilt diese auch in der freien Natur, da dann Brut- und Setzzeit ist und die Wildtiere nicht gestört werden dürfen. Es empfiehlt sich aber, den Hund generell nur von der Leine zu lassen, wenn er wirklich auf Sie hört und rückrufbar ist. In Schweden – sowie auch in den anderen skandinavischen Ländern – kann Ihnen schnell mal ein wildes Tier über den Weg laufen. In diesen Situationen ist es wichtig, dass der Hund dem Tier nicht hinterherjagt.
3. Urlaub mit Hund in Norwegen
Norwegen ist ein beliebtes Reiseziel und gilt ebenfalls als hundefreundlich. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, weshalb Norwegen als Geheimtipp für den Urlaub mit Hund nicht so gut geeignet ist wie Dänemark oder Schweden. Die Nachteile sind vor allem die längere Anreise sowie die strengeren Einreisebestimmungen.
Nach Norwegen mit dem Auto anzureisen ist umständlich und dauert sehr lange. Von München nach Oslo dauert die Fahrt mehr als 18 Stunden. Entscheidet man sich für diesen Weg, so sollte man dringend auf ausreichend Pausen für den Hund achten.
Eine Alternative ist die Anreise mit der Fähre. Von Dänemark aus gehen Fähren nach Norwegen beispielsweise von Kopenhagen oder Frederikshavn nach Oslo oder von Hirtshals nach Bergen, Kristiansand oder Stavanger. Das nimmt zwar auch einige Zeit in Anspruch, ist aber vielleicht entspannter als mit dem Auto.
Da Norwegen nicht in der EU ist, gelten andere Einreisebestimmungen für Hunde als in anderen skandinavischen Ländern:
- gültiger europäischer Heimtierausweis
- Mikrochip (oder deutlich erkennbare Tätowierung, die vor dem 4.7.2011 erfolgt ist)
- gültige Tollwut-Impfung (Erstimpfung mind. 21 Tage vor Einreise, darf nicht vor Anbringung des Mikrochips erfolgt sein)
- Hund muss in Begleitung einer verantwortlichen Person sein, die schriftlich bestätigen muss, dass die Einreise des Hundes nicht zu Verkauf oder Besitzerwechsel dient.
- Behandlung gegen Bandwürmer (muss frühestens 120 Stunden bis spätestens 24 Stunden vor der Einreise erfolgen)
- Veterinärzertifikat
- Anmeldung beim Zoll
- Hund muss mindestens sieben Monate alt sein
- Verboten ist die Einreise der Hunderassen Pit Bull Terrier, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Tosa, Tschechoslowakischer Wolfhund, Dogo Argentino, Fila Brasileiro sowie von Kreuzungen davon und Kreuzungen aus Hund und Wolf.
In Norwegen herrscht Leinenpflicht. Gesondert ausgewiesene Hundestrände und Auslaufbereiche dürfen teilweise auch ohne Leine genutzt werden, wobei sich Hundehalter stets vorab rückversichern sollten.
4. Urlaub mit Hund in Finnland
Finnland ist wunderschön und es ist auch möglich, dieses Land aus Deutschland mit Hund zu besuchen. Die Anreise gestaltet sich hierbei aber mit Abstand am schwierigsten.
Möchte man ausschließlich mit dem Auto anreisen, so muss man den Weg über Polen, Litauen, Lettland und Russland nehmen. Von München aus nimmt das fast 30 Stunden reine Fahrtzeit in Anspruch. Die Dauer sowie die vielen Grenzübertritte machen die Anreise aufwändig und teuer.
Angenehmer ist hier die Kombination aus Auto und Fähre. Es gibt Verbindungen zwischen Stockholm und Helsinki oder Turku. Auch vom deutschen Travemünde legen Fähren nach Helsinki ab. Diese Fahrten dauern aber auch mindestens 30 Stunden.
Das sind die Einreisebestimmungen für Hunde in Finnland:
- gültiger europäischer Heimtierausweis
- Mikrochip (oder deutlich erkennbare Tätowierung, die vor dem 4.7.2011 erfolgt ist)
- gültige Tollwut-Impfung (mind. 21 Tage vor Einreise)
- Behandlung gegen Bandwürmer (muss frühestens 120 Stunden bis spätestens 24 Stunden vor der Einreise erfolgen)
In Finnland herrscht Leinenpflicht. Gesondert ausgewiesene Hundestrände und Auslaufbereiche dürfen teilweise auch ohne Leine genutzt werden, wobei sich Hundehalter stets vorab rückversichern sollten.
Allgemeine Informationen für Reisen mit Hund nach Skandinavien
Diese Aspekte sollten Sie grundsätzlich beachten, wenn Sie mit Hund in ein skandinavisches Land reisen möchten:
- Beachten Sie auch immer die allgemeinen Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder.
- Informieren Sie sich lange genug vor Ihrer Reise über alle Regeln, nicht dass Sie bei der Einreise merken, etwas vergessen zu haben und die Reise nicht antreten können.
- Erkundigen Sie sich vor dem Buchen einer Unterkunft, ob Hunde dort erlaubt sind. Gerade in Hotels sind Hunde häufig nicht so erwünscht, auch nicht in Skandinavien. Die besseren Alternativen: Ferienhäuser, Campingplätze oder kleinere Pensionen
- Camping mit dem Hund gestaltet sich in Skandinavien recht einfach. Oft sind Hunde sogar kostenlos. Häufig ist nicht einmal eine vorherige Anmeldung des Hundes nötig, wir empfehlen Ihnen aber, hier lieber auf Nummer sicher zu gehen und sich kurz zu informieren. In der Regel besteht auf Campingplätzen Leinenpflicht.
- Wenn Sie mit der Fähre anreisen: Erkundigen Sie sich im Vorhinein, was dabei die Regeln für Hunde sind: Wo dürfen sie sich aufhalten? Müssen sie während der Fahrt evtl. im Auto bleiben? Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.
- Für lange Fährüberfahrten bieten viele Fähren extra Hundekabinen an. Erkundigen Sie sich hier frühzeitig, denn diese sind oft schnell ausgebucht.
- Flugreisen mit Hund sind nicht zu empfehlen, sie bedeuten einfach zu viel Stress für Tiere. Wählen Sie immer die Anreise mit Auto, Fähre oder auch Bahn, wenn es passende Verbindungen gibt. Machen Sie ausreichend Gassipausen, damit der Hund sein Geschäft verrichten kann.
- In Restaurants, Bars oder Einkaufszentren sind Hunde meistens verboten. Evtl. dürfen Sie aber draußen in den Außenbereichen von Restaurants mit Ihrem Hund sitzen.
Island - eine Option für den Urlaub mit Hund?
Island mit seiner magischen Natur und einem zurecht guten Ruf als Traumreiseziel ist nur im weitesten Sinne Teil Skandinaviens. Hundehalter, die die Insel bereisen möchten, werden jedoch jäh enttäuscht. Denn die Einreisebedingung für Hunde nach Island sind sehr streng. Die Liste an Regeln ist lang. Hier ein Auszug davon: Hundehalter müssen...
- fünf verschiedene Impfungen,
- eine Blutuntersuchung auf Brucellose,
- eine Kotuntersuchung auf Salmonellen,
- eine positive Tollwutantikörperbestimmung sowie
- eine Entwurmung Ihres Hundes vorweisen.
Doch nicht nur die Vorbereitung auf den Islandurlaub mit Hund ist anstrengend, vor Ort wartet die wohl schärfste Regel: Die isländische Regierung schreibt in ihren Einreisebestimmungen für Hunde auch eine Quarantäne vor. Diese jedoch dauert nicht nur wenige Tage, sondern kann sich über einen Zeitraum von bis zu vier Monaten erstrecken. Für den Hund selbst bedeutet ein Island-Urlaub daher lange Zeit in fremder Umgebung und Einsamkeit.
Aufgrund der Einreisekriterien und weil Island nur mit dem Flugzeug erreichbar ist, ist eine Reise in dieses Land für Hunde mit großen Strapazen verbunden. Daher sollten Hundefreunde, die Island entdecken möchten, von der Mitnahme ihres Vierbeiners absehen. Die lange Quarantäne in Kauf zu nehmen, lohnt sich nur dann, wenn ein mehrmonatiger Aufenthalt oder gar ein ganzes Jahr vor Ort geplant ist. Für alle Kurzreisenden sind dann Pensionen oder liebe Familienmitglieder, die den Hund während der Reise aufnehmen, die bessere Alternative.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche können wir keine Vollständigkeit der Einreisebestimmungen etc. garantieren. Erkundigen Sie sich daher immer noch einmal bei der zuständigen Behörde.