Hund bewacht zwei Wochen lang seine tote Besitzerin

Fast zwei Wochen wich Toby seiner verstorbenen Besitzerin nicht von der Seite. Die ganze traurige Geschichte erfahren Sie hier. 

Hund_Toby_Aufmacher.png
Toby bewachte seine verstorbene Besitzerin.© Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen

Zwei Wochen verharrte Toby an der Seite seiner verstorbenen Besitzerin. Die ältere Dame aus Schrobenhausen in Oberbayern wurde als vermisst gemeldet, weswegen sich die Polizei Zugang zu ihrer Wohnung verschaffte, wie der Donaukurier berichtet. Die Seniorin schien friedlich eingeschlafen und verstorben zu sein. Doch der treue Toby verteidigte regelrecht die Leiche seiner Besitzerin und ließ die Beamten nicht an sie heran. Die Polizei rief schließlich Gerd Schmidt vom Neuburger Tierschutzverein zur Hilfe.

Toby stand extrem unter Stress

Auch Gerd Schmidt, den Leiter des Tierheims Neuburg-Schrobenhausen, knurrte Toby an. „Das Knurren hatte nichts mit Aggression zu tun. Der Hund kam einfach mit der Situation nicht zurecht“, sagt Schmidt. Dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Hunden gelang es ihm, Toby anzuleinen und ins Tierheim zu bringen. Dort erholte sich der Rüde, fraß viel und ruhte sich aus. „Die ersten zwei Tage kam er gar nicht aus dem Körbchen raus“, sagt Schmidt.

Wie lange Toby wirklich allein war, ist ungewiss. Die Polizei geht aufgrund des Zustands der Leiche aber davon aus, dass Toby etwa zwei Wochen auf sich gestellt war. Wie er diese Zeit ohne Versorgung überleben konnte, ist unklar. „Vielleicht hat er etwas in der Speisekammer gefunden“, vermutet Schmidt.

So geht es mit Toby weiter

Fremde knurrt Toby noch immer an. „Wenn ein Hund von alten Leuten kommt, die zurückgezogen leben, dann hat der Hund öfter Probleme, was seine Sozialisierung angeht“, erklärt Gerd Schmidt, Leiter des Tierheims Neuburg. „Oft gehen ältere Menschen nicht mehr so oft raus, dann ist für den Hund alles, was neu ist, ein Stressfaktor.“

Zwar haben sich schon einige Interessenten für Toby gemeldet, doch das Tierheim Neuburg kann den Hund nicht vermitteln. „Der Hund gehört grundsätzlich zum Nachlass, wie alles andere auch. Also melde ich sowas dem Nachlassbericht“, erklärt Gerd Schmidt. Erst, wenn ein Erbe bekannt wird und er sich dazu entscheidet, Toby dem Tierheim zu überlassen, kann der Hund vermittelt werden.

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg