Reagieren Hunde auf das Verhalten des Menschen?
Hunde beobachten und analysieren das Verhalten des Menschen. Das haben Experimente, die am Max-Planck-Institut in Leipzig durchgeführt wurden, eindrucksvoll bewiesen.
Forscher am Max-Planck-Institut in Leipzig haben untersucht, wie Hunde auf das Verhalten von Menschen reagieren und sind zu zwei Erkenntnissen gelangt, die Hundehalter meist nur bestätigen können:
- Der "absolute Gehorsam" unseres Hundes ist ganz direkt von unserer eigenen Konzentrationsfähigkeit abhängig.
- Unsere Hunde haben nicht nur uns im Blick. Sie wissen auch, was wir im Blick haben.
Und wer sich von der Klaubacke neben ihm nicht täglich vorführen lassen will, der muss sein Butterbrot eben im Auge behalten.
Wie würde Ihr Hund im Experiment abschneiden?
Am Max-Planck-Institut in Leipzig holte man zum Test sechs Hunde ins Institut und machte mit jedem achtmal dasselbe Experiment: Man legte mit dem strengen Befehl "Nein" einen verbotenen Leckerbissen auf den Boden und filmte, was sie dann taten:
- Sah der Mensch den Hund direkt an, holte sich jeder Hund im Schnitt einmal und auf komplizierten Schleichwegen einen verbotenen Happen.
- War der Mensch abgelenkt, war die "Erfolgsquote" schon doppelt so groß.
- Schloss der Mensch die Augen oder drehte er sich um, holten sich die Hunde – ohne Umweg – das Dreifache.
- Verließ der Mensch das Zimmer, dann waren letztendlich von 48 verbotenen Happen 47 weg.
Hunde haben den Menschen fest im Blick
Hunde sind Rudeljäger. Und gerade erfolgreiche Rudeljäger müssen unbedingt wissen, was der Kamerad gerade jetzt sieht, was er gerade jetzt im Blick hat. Hunde können sich mangels Wort-Sprache ja nicht vorher verständigen. Ein zum gemeinsamen Jagen (oder Verteidigen) entschlossenes Rudel verständigt sich deshalb – sehr zum Leidwesen des dazugehörigen Menschen – ganz schnell und geräuschlos: Einer hat das "Was" entdeckt, verharrt, fixiert, die anderen reagieren sofort, nehmen dessen Blickrichtung auf und – ab geht die Jagd mit verteilten Rollen, aber einem gemeinsamen Ziel.
Der Hund neben uns weiß immer, "wo wir die Augen haben". Und "Klauen" ist in Hundekreisen nichts "Ehrenrühriges". Im Gegenteil: Was der eine jetzt nicht frisst, das frisst eben der andere.