Welpe Ursa online gekauft – ein tragisches Schicksal nimmt seinen Lauf
Der illegale Welpenhandel in Europa nimmt erschreckende Ausmaße an. Ein jüngster Fall aus Nordrhein-Westfalen macht erneut auf das leidvolle Schicksal von Hunden aufmerksam, die unter extremen Bedingungen gezüchtet werden, nur um dann als Ware über das Internet verkauft zu werden.
„Ursa“, ein Chow-Chow-Welpe, wurde über eine dubiose Online-Plattform gekauft und schließlich im Park von ihrem neuen Besitzer abgeholt. Was zunächst nach einem harmlosen Kauf klang, endete für den Hund in einem Albtraum.
Es kam, was kommen musste
„Ursa“ litt an Hautproblemen, ihre Papiere waren gefälscht. Der Tierarzt stellte sofort fest, dass sie nicht den vorgeschriebenen Gesundheitsstandards entsprach und veranlasste eine Quarantäne. Der Hund, ursprünglich aus Bulgarien stammend, wurde in ein Tierheim gebracht, da der Käufer nach der teuren Anschaffung nicht mehr in der Lage war, für das Tier zu sorgen. Der Vorfall ist nur eines von vielen Beispielen für den problematischen Online-Welpenhandel, der immer weiter anwächst.
Das Tierheim Köln-Dellbrück teilte die leidvolle Geschichte von Chow Chow-Welpe Ursa auf Instagram:
Leid in den Welpenfabriken
Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN warnt vor den erschreckenden Zuständen in den sogenannten Welpenfabriken, in denen kriminelle Netzwerke Hunde unter grauenhaften Bedingungen züchten. „Welpen werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und mit Antibiotika vollgestopft“, erklärt Birgitt Thiesmann, Expertin bei VIER PFOTEN, die sich seit Jahren mit der Aufklärung über den illegalen Welpenhandel beschäftigt, im Interview mit dem Ein Herz für Tiere Magazin. „Das führt nicht nur zu physischen, sondern auch zu psychischen Schäden“, so Thiesmann weiter. Besonders die Muttertiere, die in diesen „Vermehrerstationen“ oft unter extremen Bedingungen gehalten werden, leiden. Sie sind ausschließlich Gebärmaschinen und werden, sobald sie nicht mehr zur Zucht taugen, einfach entsorgt.
Hoffnung durch Gesetzesänderungen
Doch es gibt Hoffnung. Am 14. Mai 2025 wird das Europäische Parlament über eine neue Verordnung für das Wohlergehen von Hunden und Katzen abstimmen. Diese Verordnung könnte einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel darstellen. VIER PFOTEN fordert in einem offenen Brief zusammen mit 62 anderen Tierschutzorganisationen eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung für alle Hunde und Katzen in der EU. „Das würde den illegalen Handel erheblich erschweren und mehr Transparenz schaffen“, erklärt Nick Weston, Leiter der Kampagnen für Heimtiere bei VIER PFOTEN. „Es ist höchste Zeit, dass wir den kriminellen Netzwerken einen Riegel vorschieben und die Bedingungen für Hunde und Katzen in der EU nachhaltig verbessern“.
Welpen online kaufen – darauf sollten Sie achten
Für Tierfreunde, die dennoch einen Welpen über das Internet kaufen möchten, hat VIER PFOTEN einige wichtige Tipps parat, um nicht unbewusst den illegalen Handel zu unterstützen:
- Persönlicher Kontakt: Der Welpe sowie das Muttertier sollten persönlich besichtigt werden. Ein seriöser Züchter lädt zu einem Besuch bei ihm zu Hause ein.
- Alter des Welpen: Welpen sollten mindestens acht Wochen alt sein, bevor sie von der Mutter getrennt werden.
- Einreisebestimmungen: Achten Sie darauf, dass Welpen aus dem Ausland erst ab einem Alter von 15 Wochen einreisen dürfen.
- Herkunft und Papiere: Fragen Sie nach dem Geburtsdatum, der Herkunft des Tieres sowie nach einem EU-Heimtierausweis und einer Mikrochip-Nummer.
- Vorsicht bei Angeboten: Wenn ein Verkäufer viele verschiedene Hunderassen anbietet, könnte ein illegaler Händler dahinterstecken.
- Vertrag: Schließen Sie unbedingt einen schriftlichen Kaufvertrag ab.
Der Fall von „Ursa“ und die erschreckenden Berichte aus den Welpenfabriken verdeutlichen die Dringlichkeit von Maßnahmen, um den illegalen Handel zu stoppen. Mit der richtigen Gesetzgebung und dem richtigen Verhalten können wir helfen, das Leid der Tiere zu verringern.
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Quellen: