Aujeszkysche Krankheit bei der Katze: Übertragung, Symptome und Verbreitung

Die Aujeszkysche Krankheit ist eine Virusinfektion, die hauptsächlich bei Schwarzwild vorkommt. Für Katzen besteht bei Kontakt mit dem Aujeszky-Virus Lebensgefahr.

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Freigänger-Katze liegt im Garten© Astrid Gast - Adobe Stock

Die Aujeszkysche Krankheit, auch genannt Morbus Aujeszky oder Pseudowut, ist eine lebensgefährliche Virusinfektion und wird durch den Herpes-suis-Virus 1 ausgelöst. Zwar sind in Deutschland vor allem Wildschweine von dem Aujeszky-Virus betroffen, aber trotzdem können sich auch Katzen, Hunde oder andere Säugetiere damit anstecken. Die Erkrankung endet bei Katzen immer tödlich.

Inhaltsübersicht

Wie wird die Aujeszkysche Krankheit oder Pseudowut auf Katzen übertragen?

Das Aujeszky-Virus kann durch den Verzehr von rohem Schweinefleisch auf Katzen und Hunde übertragen werden. Schweine sind der Hauptwirt für das Virus und erkranken zwar, jedoch verläuft die Infektion häufig nicht tödlich. Die Aujeszkysche Krankheit kommt selten bei Hausschweinen, aber häufiger bei Wildschweinen vor.

Freigänger-Katzen können sich über direkten Kontakt mit Wildschweinen anstecken, indem sie Fleisch und Innereien infizierter Wildschweine fressen. Es kann aber auch zu einer Übertragung durch direkten Kontakt, etwa durch eine Tröpfcheninfektion oder einen Biss von Schweinen kommen. 

Auch Ratten können das Virus in sich tragen und es besteht Ansteckungsgefahr für Ihre Katze. Zudem können verunreinigte Gegenstände zu einer indirekten Virusübertragung führen. 

Wichtig: Im Gegensatz zu Katzen besteht bei dem Aujeszky-Virus für den Menschen keine Gefahr!
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Ein Wildschwein beobachtet Waldbesucher© WildMedia - stock.adobe.com

Wie lange überlebt das Aujeszky-Virus?

Das Aujeszky-Virus kann, zum Beispiel in den Ausscheidungen von Wildschweinen, bei 25 °C bis zu 40 Tage überleben. Erst wenn es auf über 80 °C erhitzt oder mit Desinfektionsmitteln auf Chlor-, Ammonium- oder Formalinbasis behandelt wird, stirbt es ab. Selbst Einfrieren überlebt das Virus. Außerdem wichtig zu wissen: Alkohol und Phenole sind gegen das Aujeszky-Virus unwirksam.

Was sind die Symptome der Aujeszkyschen Krankheit bei Katzen?

Die Symptome bei erkrankten Katzen sind denen der Tollwut ähnlich, deshalb auch der Name Pseudowut. Die Inkubationszeit (also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) beträgt etwa zwei bis sechs Tage. Das Virus wird bei der Katze über die Maul- und Nasenschleimhäute aufgenommen und befällt anschließend das zentrale Nervensystem. Das führt zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit folgenden möglichen Symptomen:

  • Unruhe und häufiges Miauen
  • Juckreiz, vor allem im Kopfbereich, der bis zur Selbstverstümmelung führt
  • Fressunlust, aber starker Durst
  • krankhafte Sensibilität bei Berührungen
  • Krampfanfälle 
  • deutlich vermehrter Speichelfluss 
  • gerötete Lid-, Binde- und Mundschleimhaut 
  • erhöhte Atemfrequenz und hoher Puls
  • Koordinations- und Gleichgewichtsverlust 

Die Aujeszkysche Erkrankung ist nicht heilbar und endet bei allen Tieren außer bei Schweinen immer tödlich. Etwa zwölf bis 48 Stunden nach den ersten Symptomen stirbt die infizierte Katze.

Wie wird eine Diagnose für die Aujeszkysche Krankheit bei Katzen gestellt?

Eine gesicherte Diagnose der Erkrankung lässt sich über spezielle Laboruntersuchungen, meist erst nach dem Tod der Katze, feststellen. Da die Krankheit durch das Aujeszkysche Virus so rasch voranschreitet, kann der Katzenkörper keine Antikörper bilden.

Sollte die Aujeszkysche Krankheit bei Ihrer Katze ausbrechen, besteht eine Anzeigepflicht. Deshalb sollten Sie bereits beim Verdacht auf die Viruserkrankung Ihres Tieres sofort den Tierarzt aufsuchen. Das ist auch der Fall, wenn Ihre Katze bereits verstorben ist.

Wie verbreitet ist das Aujeszky-Virus?

Das Aujeszky-Virus ist weltweit verbreitet. Die Wahrscheinlichkeit für Ihre Katze, sich in Deutschland mit der Aujeszkyschen Krankheit anzustecken, ist jedoch sehr gering. Schon seit 2003 gilt die Hausschweinpopulation in Deutschland als frei vom Aujeszky-Virus. Allerdings kann importiertes Schweinefleisch, auch aus Europa, den Erreger tragen. Wenn Sie für Ihre Katze selbst kochen, garen Sie Schweinefleisch vor dem Verfüttern also immer gut durch, egal aus welchem Herkunftsland das Fleisch stammt.

So schützen Sie Ihre Katze vor dem Aujeszky-Virus bei Wildschweinen

In vielen Teilen Deutschlands, beispielsweise in Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und einigen ostdeutschen Bundesländern wurde das Aujeszky-Virus bei Wildschweinen nachgewiesen. Wenn Sie in einem Landkreis wohnen, in dem Fälle vorkommen, schränken Sie nach Möglichkeit den Ausgangsbereich Ihrer Freigänger-Katze ein. Leider gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Aujeszky-Virus, der für Katzen zugelassen ist.

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