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Tödliches Bornavirus breitet sich aus: Warum Katzenbesitzer in Gefahr sind

Ein weiterer Todesfall in Bayern macht auf eine bisher seltene, aber gefährliche Virusinfektion aufmerksam: das Bornavirus. Besonders Menschen mit Katzen sollten jetzt achtsam sein, denn in nahezu allen bekannten Todesfällen bestand ein enger Kontakt zu den Tieren.

Katze mit einer Maus im Maul streift durch die Landschaft
© stock.adobe.com/VOLODYMYR KUCHERENKO

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist das Bornavirus gefährlicher und häufiger verbreitet als bislang angenommen. 

Was ist das Bornavirus?

Das sogenannte Borna Disease Virus 1 (BoDV-1), kurz Bornavirus, kann beim Menschen eine schwer verlaufende Gehirnentzündung (Enzephalitis) verursachen. In den meisten Fällen endet die Erkrankung tödlich. Das Virus war lange nur bei Nutztieren wie Schafen und Pferden bekannt. Erst 2018 wurde es erstmals beim Menschen diagnostiziert. Die Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder neurologische Störungen treten meist erst in einem späten Stadium auf – oft zu spät für eine erfolgreiche Behandlung.

Verbreitet wird das Bornavirus durch die Feldspitzmaus, die es über Urin, Kot und Speichel ausscheidet, selbst aber nicht erkrankt. Hauskatzen, die mit infizierten Mäusen in Kontakt kommen, können so zur indirekten Gefahr für den Menschen werden.

Warum sind Katzenhalter besonders das Bornavirus gefährdet?

Katzen gehören zu den sogenannten Fehlwirten: Mit dem Bornavirus infizieren sich durch den Kontakt mit Spitzmäusen, übertragen das Virus aber nicht aktiv weiter. Gefährlich wird es, wenn infizierte Tiere oder Überreste davon mit nach Hause gebracht werden. RKI-Expertin Kirsten Pörtner warnt: Beim Streicheln, Reinigen des Katzenklos oder beim Kontakt mit Beutetieren können sich Halter unbewusst mit dem Bornavirus infizieren.

Besonders gefährdet sind Katzenhalter:

  • Wenn infizierte Mausreste an Pfoten oder Maul der Katze kleben
  • Wenn das Katzenklo ohne Handschuhe gesäubert wird
  • Wenn tote Mäuse oder Jagdbeute angefasst werden

Das Bornavirus breitet sich aus: Diese Regionen sind betroffen

Vor allem in Ost- und Süddeutschland – insbesondere in Bayern und Sachsen-Anhalt – tritt das Bornavirus gehäuft auf. Auch in Teilen der Schweiz, Österreichs und Liechtensteins wurden Nachweise erbracht. Da viele Infektionen unerkannt bleiben oder fehldiagnostiziert werden, rechnen Fachleute mit einer beträchtlichen Dunkelziffer.

Ansteckung mit Bornavirus vorbeugen: So können Sie sich schützen

Obwohl die direkte Ansteckung durch Katzen selten ist, raten Fachleute zu erhöhter Vorsicht. Die folgenden Maßnahmen helfen, das Risiko zu minimieren, sich mit dem Bornavirus anzustecken:

  • Tote oder verletzte Mäuse nie ohne Handschuhe anfassen
  • Nach dem Kontakt mit der Katze gründlich die Hände waschen
  • Beim Säubern der Katzentoilette Schutzkleidung tragen
  • Auffälliges Verhalten oder neurologische Symptome bei der Katze tierärztlich untersuchen lassen
  • Bei grippeähnlichen Symptomen nach Tierkontakt einen Arzt aufsuchen

Keine Impfung gegen das Bornavirus verfügbar – Vorsicht ist der beste Schutz

Bisher existiert weder ein Impfstoff noch eine gezielte Therapie gegen das Bornavirus. Daher ist Prävention besonders wichtig. Katzen dürfen weiterhin Freigang genießen – jedoch mit Umsicht. Denn die eigene Gesundheit darf bei aller Tierliebe nicht vernachlässigt werden.

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Transparenzhinweis: Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an redaktion@herz-fuer-tiere.de.

Quellen:

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