Ashera-Katze: Die betrügerische Masche hinter der teuersten Katze der Welt
Die Ashera-Katze galt lange als die kostspieligste Katze weltweit, mit einem Preis von bis zu 50.000 Euro. Doch jetzt wurde eine groß angelegte Betrugsmasche enthüllt.
Die Ashera-Katze wurde als eine Sensation im Bereich der Haustiere angepriesen. Es hieß, sie sei eine Hybridrasse, die aus der Kreuzung von Hauskatze, afrikanischem Serval und asiatischer Leopardkatze hervorgegangen sei. Mit ihrem exotischen Erscheinungsbild – geflecktem Fell, großen Ohren und langen Beinen – wurde sie ab Mitte der 2000er-Jahre als ultimatives Statussymbol vermarktet. Angeblich war es sogar möglich, mit den bis zu 13 Kilogramm schweren Tieren spazieren zu gehen.
Der Vertrieb erfolgte über ein Franchise-System des US-Unternehmens Lifestyle Pets. Die Firma ließ die Ashera-Katze patentieren, und die wenigen verfügbaren Exemplare wurden für bis zu 50.000 Euro verkauft. Doch die beeindruckende Geschichte der Ashera-Katze war eine Täuschung.
Der Betrug hinter der Ashera-Katze
Der Ursprung der Ashera-Katze ist eng mit Simon Brodie, dem Gründer von Lifestyle Pets, verbunden. Bereits in den 1990er-Jahren war Brodie durch Unregelmäßigkeiten in der Buchführung aufgefallen. 1994 wurde er in Großbritannien zu zwei Jahren Haft verurteilt, unter anderem in Zusammenhang mit einem Unfall eines Heißluftballons. Ab 2006 bewarb er die Ashera-Katze als die exklusivste und teuerste Hauskatze der Welt – mit anfänglichem Erfolg.
Im Jahr 2008 jedoch wurden am Flughafen Schiphol in Amsterdam drei vermeintliche Ashera-Katzen vom Zoll beschlagnahmt. Experten analysierten die genetische Abstammung dieser Tiere und stellten fest, dass es sich in Wahrheit um Savannah-Katzen handelte – eine bereits etablierte Hybridrasse, die durch die Kreuzung eines Servals mit einer Hauskatze entsteht.
Weitere Enthüllungen
Diese Erkenntnis sorgte für erhebliche Empörung, da zahlreiche Käufer hohe Summen für ein angeblich einzigartiges Tier gezahlt hatten. Simon Brodie wurde wegen Betrugs vor Gericht gestellt. Das Unternehmen beendete 2009 offiziell den Verkauf von Katzen, versprach jedoch, bestehende Bestellungen bis 2011 auszuliefern. Laut Berichten soll Lifestyle Pets auch nach 2009 weiterhin Katzen verkauft haben.
Die Ashera-Katze war jedoch nicht die einzige Täuschung, die mit Brodie in Verbindung stand. Seine frühere Firma Allerca machte Mitte der 2000er-Jahre Schlagzeilen, indem sie behauptete, hypoallergene Katzen zu züchten. Kunden, die diese Tiere getestet hatten, berichteten jedoch von teilweise starken allergischen Reaktionen. Dies führte dazu, dass dem Unternehmen zeitweise die Zucht und der Verkauf von Katzen untersagt wurde.
Die Wahrheit über die Savannah-Katze
Die Savannah-Katze, die als Grundlage für die angebliche Ashera-Katze diente, zählt zu den teuersten Katzenrassen der Welt. Diese Hybridrasse wurde in den 1980er-Jahren gezüchtet und erlangte durch ihr wildes Aussehen und ihre beeindruckende Erscheinung große Beliebtheit. Die Preise hängen von der Generation und dem Anteil der Wildkatzen-Gene ab. Besonders begehrt sind F1- und F2-Savannahs, deren Preise bis zu 15.000 Euro erreichen können.
Savannah-Katzen erfordern eine anspruchsvolle Haltung. Sie sind äußerst aktiv und benötigen viel Platz, Beschäftigung und eine artgerechte Umgebung. In Deutschland unterliegen die ersten vier Generationen speziellen Vorschriften, darunter Meldepflichten und der Nachweis geeigneter Räumlichkeiten.
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