Rasseprofil

Savannah

Die wunderschöne Savannah ist aus der Anpaarung eines Servals mit einer Hauskatze entstanden. Da die Savannah nach wie vor einen großen Wildtierteil in sich trägt, ist die Rasse als Hauskatze durchaus umstritten. In unserem Rasseportrait erfahren Sie alles zu Herkunft, Haltung und Ansprüchen der Savannah.

Savannah Katze im Garten
Die Savannah ist eine temperamentvolle Rasse.© shutterstock.com/Katerina Mirus

Die Savannah-Katze reizt durch ihr wildkatzenartiges Aussehen immer mehr Katzenhalter, die dieser Schönheit ebenfalls gerne ein passendes Zuhause schenken würden. Ambitionierte Züchter versuchen immer wieder, wilde Katzen mit Hauskatzen zu kreuzen, um das faszinierende Äußere der Wildkatze mit dem liebevollen Charakter einer Hauskatze zu verbinden. Bei der Savannah ist dies gelungen.

Typische Merkmale

Größe: groß
Gewicht: abhängig von Generation Katze 3,5 – 8 kg; Kater 4,5 – 12 kg
Felllänge: Kurzhaar
Fellfarben: goldener bis beigefarbener Grundton mit hellerer Unterseite und dunkler Tupfzeichnung
Augenfarben: alle Farben erlaubt
Ursprungsland: USA 

Eigenschaften

Bewegungsdrang
Lautstärke
Pflegeaufwand
Zeitaufwand

Aussehen der Savannah-Katze

Zuchtziel bei der Savannah ist eine Katze, die möglichst dem wilden Ahnen dem Serval (leptailurus serval) gleichen soll, aber über ein wohnzimmertaugliches Temperament verfügt. Der Gesamteindruck der Savannah ist der einer großen, schlanken, anmutigen Katze mit auffälligen, großen und dunklen Tupfen auf einem kontrastierenden Untergrund.

Savannah-Katzen haben einen lang gestreckten, schlanken aber dennoch muskulösen Körper der auf hohen Beinen ruht. Der Hals ist lang, der Kopf im Verhältnis zum Körper eher klein. Alle Augenfarben sind erlaubt. Typisch ist eine dunklere Tränenzeichnung unterhalb des Auges, das der Katze ein exotisches Aussehen verleiht.

Auffallend sind die extrem großen hoch am Kopf platzierten Ohren, die im Idealfall auf der Ohrrückseite einen hellen Daumenabdruck, auch Wildfleck oder Ocelli genannt, aufweisen. Der Schwanz der Savannah Cat sollte möglichst kurz sein und nicht weiter als bis zum Sprunggelenk der Katze reichen.

Savannah: Charakter und Wesen

Die Savannah ist eine sehr temperamentvolle, aktive und selbstbewusste Katzenrasse. Um glücklich zu sein, benötigt sie ein großzügiges Lebensumfeld und viel Beschäftigung. Viele Savannahs apportieren gerne, sie gehen eine enge Bindung zu ihrem Menschen ein, was aber nicht dazu verleiten sollte, sie einzeln halten zu wollen.

Mindestens eine temperamentvolle Zweitkatze ist Pflicht, damit sich die intelligenten und sozialen Katzen nicht langweilen. Savannahs brauchen Bewegung, springen und klettern für ihr Leben gerne. Daher brauchen Savannahs unbedingt einen großen, stabilen Kratzbaum.

Für Wasser haben Savannah-Katzen in der Regel eine für Katzen ungewöhnliche Vorliebe. Mit dem Pfoten im Wasser planschen, das tun fast alle Savannahs. Ein Zimmerbrunnen zum Trinken und Spielen ist daher ein perfektes Geschenk für die Savannah. Manche Exemplare begleiten ihre Menschen unter die Dusche oder statten gar der Badewanne einen Besuch ab.

Einige Savannahs stellen, wenn sie sich freuen, das Fell an Rücken und Schwanz auf, ähnlich wie es der Serval tut. Die Ohren bleiben dabei in der normalen, nach vorne gerichteten Position. Die ersten beiden Generationen fauchen deutlich häufiger, als die durchschnittliche Hauskatze, das ist aber meist gar nicht so gemeint, sondern einfach ein Zeichen für Aufregung, die auch durch Freude hervorgerufen sein kann.

Begrüßt die Savannah eine Mitkatze, oder einen Menschen der ihr besonders vertraut ist, geschieht das nicht selten durch intensives "Köpfchengeben". Schenkt der Mensch der Katze nicht die ihrer Meinung nach gebotene Aufmerksamkeit, bedienen sich viele Savannahs eines kleinen Liebesbisses um wieder im Mittelpunkt zu stehen.

Savannah Katze spielt

Savannahs lieben Jagdspiele. (c)shutterstock.com/Katerina Mirus

Haltung und Pflege der Savannah-Katze

Savannah ist nicht gleich Savannah. Je nach Generation stellen Savannahs unterschiedliche Ansprüche an die Haltung. Eine F1 oder F2 braucht zwingend ein Freigehege zum großzügig bemessenen Wohnraum um glücklich zu werden. Ab der F3 ist eine Haltung in der nicht zu kleinen Wohnung mit Balkon (Balkon katzensicher machen!) oder Terrasse möglich. Ab der F5 besteht eigentlich kein Unterschied mehr im Vergleich zur Haltung einer temperamentvollen anderen Katzenrasse.

Viele Savannahs freuen sich über einen regelmäßigen Leinenspaziergang mit ihrem Menschen und genießen diese "kleine Freiheit". Für unkontrollierten Freilauf sind Savannah-Katzen aber völlig ungeeignet, da sie einen starken Jagdtrieb haben. Dies sollte man auch beachten, wenn man Kleinnager, Vögel oder Fische im Heim beherbergt. Für diese ins Beuteschema fallenden Tiere müssen "Savannahfreie" Räumlichkeiten geschaffen werden.

Mit Hunden, anderen Katzen und auch mit Kindern gibt es dagegen keine Probleme. In der Ernährung sind insbesondere die ersten Generationen der Savannah recht anspruchsvoll. Sie sollten mit Rohfutter und Frischbeute ernährt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Züchter, er wird Sie entsprechend beraten.

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Aufgrund der Größe, Sprunggewaltigkeit und Aktivität der Savannah müssen Klettermöglichkeiten besonders groß und stabil gewählt werden. Liebhabertiere beiderlei Geschlechts sollten zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat kastriert werden, damit es nicht zu unerwünschten Markierverhalten kommt.

Die Fellpflege gestaltet sich bei der Savannah recht einfach. Gelegentliches Bürsten und Ausstreichen der losen Haare mit der Hand erleichtert der Savannah gerade im Fellwechsel die Fellpflege.

Die Generationen der Savannah-Katze 

Bei der Savannah unterscheidet man verschiedene Filialgenerationen:

  • Filialgeneration 1 (F1) = unmittelbare Nachkommen der Elterngeneration: Serval und (Haus-) Katze; Wildblutanteil 50%
  • Filialgeneration 2 (F2) = Enkelgeneration der direkten Verpaarung mit einem Serval; Wildblutanteil 25 %
  • Filialgeneration 3 (F3) = Urenkelgeneration der direkten Verpaarung mit einem Serval; Wildblutanteil 12,5 %
  • Filialgeneration 4 (F4) = Ururenkelgeneration der direkten Verpaarung mit einem Serval; Wildblutanteil 6,25 %
  • Filialgeneration 5 (F5) = Urururenkelgeneration der direkten Verpaarung mit einem Serval; Wildblutanteil 3 %

Für die Haltung der F1- bis F4-Generation gelten in Deutschland besondere Haltungsbedingungen und die Haltung ist meldepflichtig.

Typische Krankheiten der Savannah

Die Savannah gilt bislang als sehr gesunde und agile Katzenrasse, was durch den wirklich großen Genpool und die Einbeziehung des Servals zu begründen sein dürfte. Rassetypische Krankheiten sind bislang nicht bekannt. Bei den Impfungen sollte man insbesondere bei den Anfangsgenerationen darauf achten nur Totimpfstoff zu verwenden.

Lebendimpfstoffe oder modifiziere Lebendimpfstoffe sind tabu. Fragen Sie im Zweifel vor einer Behandlung der Katze Ihren Züchter, welche Präparate sich als Savannah-verträglich erwiesen haben.

Serval

Savannahs stammen vom Serval ab. (c)shutterstock.com/rbrown10

Herkunft und Geschichte der Savannah

Bereits 1980 gelang bei Judy Frank in den USA die erste Verpaarung von einem Serval mit einer Siamkätzin; das bildhübsche Ergebnis hieß nach Quellenangaben "Surprise". Manch anderer behauptet, sie hätte bereits den Namen "Savannah" getragen und wurde in andere Hände abgegeben. Joyce Srouve von A1-Savannahs brachte die Rasse erst so richtig in Schwung, denn ihr gelang mehrfach, was man eigentlich nicht für möglich hält, wenn man den Größenunterschied von einer Hauskatze und einem Serval betrachtet.

Die ersten F1-Generationen wurden geboren und alle, die ein solches Juwel zu Gesicht bekamen, waren begeistert. Schnell fanden sich in Amerika und Kanada Mitstreiter die das Zuchtprogramm unterstützten und mit weiteren Servalen neue Linien begründeten. Nachdem ursprünglichen Habitat (Lebensraum) des Serval wurde die Rasse "Savannah" genannt.

Als Outcross (nötig wegen der Sterilität der Kater in den ersten Generationen – Savannah-Kater sind in der Regel erst ab der F5 fruchtbar) für die Savannah wurden und werden die verschiedensten Rassen benutzt, Bengalen, aber auch Egyptian Mau, Ocicat, Orientalisch Kurzhaar, Serengetis, Hauskatzen und sogar Maine Coon flossen bereits in die Rasse ein.

Zugelassen sind von der TICA allerdings nur noch die Outcross-Rassen Egyptian Mau, Ocicat, Orientalisch Kurzhaar und "Domestic Shorthair". Outcrosse sind aber heute nur noch in Ausnahmefällen nötig. Um optisch möglichst typvolle Jungtiere zu erhalten werden Savannah-Kätzinnen mit Savannah-Katern verpaart. Seit 2007 gibt es bereits die ersten SBT registrierten Savannahs, das bedeutet, dass diese Katzen in den ersten vier Generationen nur Savannah Vorfahren haben.

Insgesamt ist die Savannah noch eine sehr junge Rasse, die allerdings bereits rund um den Globus Liebhaber und Züchter gefunden hat. Lediglich in Australien und Neuseeland haben Savannah Einreiseverbot.

Savannah-Katze: Weitere Tipps und Infos zu Katzenrassen

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