Katze streikt beim Fressen

Das Futter wird nicht angerührt, sogar das Leckerchen verschmäht. Was nun? Wir erklären, was hinter Appetitlosigkeit stecken kann, wie man Katzen zum Fressen animiert und warum Fasten für sie so gefährlich ist.

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Futterverweigerung kann für Katzen gefährlich werden. © Stock.adobe.com/OFC Pictures

Fressunlust bei Katzen kann viele verschiedene Ursachen haben und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. 

Deshalb ist Fasten für Katzen so gefährlich

Nahrungsverweigerung kann für Katzen schnell böse enden: In Zeiten knapper Nahrungszufuhr zieht der Körper die Energie zum Überleben aus seinen Fettreserven. Bevor gespeichertes Fett jedoch als Kraftstoff verwendet werden kann, muss die Leber diese Fettspeicher mobilisieren. Dieser Schritt erfordert eine ausreichende Versorgung mit Proteinen. 

Bei einer Katze, die aufhört zu fressen, sind die Proteinvorräte rasch erschöpft und die Leber ist mit dem Abbau der Fette heillos überfordert. In der Folge lagern sich Fette in der Leber ein: Es kommt zur sogenannten hepatischen Lipidose, an deren Ende im schlimmsten Fall ein Leberversagen steht. 

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Nimmt die Katze gar nichts mehr zu sich, wird es gefährlich.© Stock.adobe.com/FotoFreshka

Ursachen für Appetitlosigkeit bei Katzen 

Hinter Appetitlosigkeit (Anorexie) kann entweder eine organische Erkrankung oder eine psychische Ursache stecken. 

Verweigert eine Katze jegliches Futter, sollte sie unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. 

Der Tierarzt wird nicht nur den Allgemeinzustand der Katze beurteilen, sondern auch die Zähne, den Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislauf-System sowie innere Organe wie Leber, Niere und Pankreas checken. 

Es ist wichtig, dass Sie sich auch über mögliche psychische Ursachen Gedanken machen und dem Tierarzt davon berichten. Dazu gehören beispielsweise ein kürzlich durchgeführter Futterwechsel, Veränderungen in der Wohnungseinrichtung oder Stress durch neue Artgenossen oder Menschen. 

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Der Tierarzt überprüft den Allgemeinzustand der Katze. © Stock.adobe.com/thodonal

Checkliste: Liegt der Auslöser am Futterplatz?

Es ist wichtig, jeglichen Stress während der Fütterung zu vermeiden. Regel Nummer eins lautet daher: Kein Zwang! Die Fütterung muss so stressfrei und angenehm wie möglich gestaltet werden. Stellen Sie sich folgende Fragen zum Futterplatz:

  • Steht der Napf an einem häufig frequentierten Ort? – Ist es dort unruhig, fühlen sich Katzen schnell gestresst. 
  • Ist der Napf selber nicht katzengerecht, weil zu tief oder zu klein oder mit aggressivem Putzmittel gereinigt? – Achten Sie darauf, dass Sie einen Napf wählen, bei dem die Katze beim Fressen nicht mit den Schnurrhaaren anstößt, und reinigen Sie Näpfe nur mit kochendem Wasser und ohne parfümierte Spülmittel. 
  • Muss sich Ihre Katze den Futterplatz mit einem Artgenossen teilen? – Bedenken Sie, dass Katzen von Natur aus alleine jagen und ihre Beute alleine verzehren. Daher gilt im Mehrkatzenhaushalt: Jede Katze sollte ihren eigenen Futterplatz haben, eventuell sogar mit Sichtschutz, um Blickkontakt mit Artgenossen zu vermeiden. 
  • Kombinieren Sie die Fütterung mit der direkten Gabe von Medikamenten? – Dies kann von einigen Katzen als unangenehm empfunden werden. 
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Katzen wollen lieber alleine fressen. © Stock.adobe.com/New Africa

Checkliste: Liegt der Auslöser am Futtermittel?

Wenn der Futterplatz soweit in Ordnung ist, kann man das Futter an sich unter die Lupe nehmen. 

Aus Katzensicht sind vor allem Konsistenz, Geschmack und Geruch wichtig. Sind die Trockenfutterstücke zu groß oder das Nassfutter zu klebrig, machen manche Katzen lieber einen Rückzieher. Auch zu kleine Stückchen oder zu Puder gemahlene Futtermittel werden selten gut angenommen. 

Da der Geruchssinn im Alter abnehmen oder auch durch Krankheiten wie Katzenschnupfen beeinträchtigt werden kann, kann eine leichte Erwärmung des Futters die Akzeptanz verbessern. Dadurch wird der Geruch intensiviert. Prinzipiell gilt, dass das Futter immer körperwarm verfüttert werden sollte.

Zuneigungs- oder Aufmerksamkeits-Fressen bei Katzen

Beim sogenannten Zuneigungs- oder Aufmerksamkeits-Fressen, frisst die Katze nur, wenn sie währenddessen die positive Aufmerksamkeit ihres Besitzers bekommt. Häufig sind Katzen betroffen, die ihr vertrautes Zuhause und/oder ihren geliebten Menschen verloren haben oder eine schwere Krankheit überstehen mussten. Sie lassen sich durch menschliche Zuneigung (zum Beispiel beruhigendes Zureden) zur Nahrungsaufnahme ermutigen. 

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Manche Katzen brauchen etwas Zuwendung. © Stock.adobe.com/chalabala

Katze verliert Gewicht, was tun?

Bei untergewichtigen Katzen sind die Rippen und Beckenknochen gut sichtbar. Beim Betasten des Brustkorbs und des Bauches fehlt die Fettschicht, die Taille ist deutlich zu erkennen. Verhält sich die Katze trotz Elfenfigur normal, sollte man ihr Gewicht beim nächsten tierärztlichen Kontrollbesuch ansprechen. 

Verliert die Katze viel Gewicht in kurzer Zeit, ist Eile geboten – rapider Gewichtsverlust kann ein Hinweis auf ein Krankheitsgeschehen sein. Zum Aufpäppeln eignet sich Spezialnahrung, die meist zur Rekonvaleszenz nach Operationen oder Krankheiten eingesetzt wird. Ansonsten können Vitaminpräparate oder Rinderfettpulver, die unter das Lieblingsnassfutter gemischt werden, die Gewichtszunahme unterstützen. 

Scheuen Sie sich nicht davor, einen Tierarzt zu konsultieren, wenn Ihre Katze auf Dauer ihr Futter verschmäht oder Schmerzanzeichen (Fauchen am Napf, übervorsichtiges „Herausheben“ des Futters, einseitiges Kauen etc.) bei der Nahrungsaufnahme zeigt. Die „katzentypische Macke“, die wir unseren Samtpfoten in solchen Fällen gern unterstellen, ist leider allzu häufig eine nicht erkannte, organische Erkrankung oder eine Störung des psychischen Gleichgewichts.

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