Wintermüdigkeit bei Katzen
Als extrem sinnliche Tiere neigen Katzen im Winter tatsächlich zu Depressionen. Die überlangen Nächte, die grauen Tage ohne Farben und Geräusche machen sie schlapp. Dagegen müssen Sie etwas tun.
Volksmund enthält immer ein Fünkchen Wahrheit. Drum stimmt es im Prinzip, dass sich im Winter keine Katze hinter dem Ofen hervorlocken lässt. Sie verlängert nämlich mit den kürzer werdenden Tagen ihre Schlafphasen und bringt es, wenn nicht Hunger sie zum Handeln zwingt, auf gute 22 Stunden Ruhezeit. Wildlebende Katzen müssen, um nicht zu verhungern, trotz Matsch, Nässe, Kälte und grauem Dunst zum Jagen in die Winterluft. Gepflegte Stubentiger sind satt und träumen lieber am Kamin von aufregenden Beutezügen.
Gelangweiltes Schlafmützchen statt verspieltes Kätzchen
Gesund ist das nicht. Die Muskeln bauen ab, dafür schwillt die Fettschicht an – der Körper speichert für Notzeiten. Die Sinne werden schlapp, es gibt ja nichts Aufregendes zu sehen, zu hören, zu riechen. Aus einem aufgeweckten verspielten Samtpfötchen wird ein gelangweiltes Schlafmützchen, das Sie höchstens mal anblinzelt und sich dann wieder zusammenrollt. Unternehmen Sie etwas dagegen, am besten mit einem spannenden, interaktiven Spiel: Federangel, Papierkugel und Co. können Wunder wirken.
Frische Luft macht munter
Öffnen Sie die Fenster, schaffen Sie ruhig Durchzug – so empfindlich ist eine Katze nicht. Sobald sie gegähnt, sich gestreckt und von ihrer Verblüffung erholt hat, spielen Sie gute zehn Minuten ein muskelstärkendes Fang- und Springspiel. Es wird ein paar Minuten dauern, bis Mieze mitmacht, aber dann ist sie auf einmal nicht mehr zu bremsen, gut so!
Und jetzt wecken Sie die Sinne
Ein Glockenspiel, ein knallbunter, interessant duftender Kräuterstrauss, ein weiches Gewürzkissen, ein Zimmerspringbrunnen, der gluckst und auch für Luftfeuchtigkeit sorgt, machen jede Mieze flott – nicht nur im Moment, sondern einen ganzen Winter lang. (Ursula Birr)