Durchfall bei Kaninchen: Erkennen, behandeln, vorbeugen

Durchfall bei Kaninchen entsteht meistens durch Fehler bei der Fütterung. Leidet ein Kaninchen an Durchfall, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, ehe die Situation lebensbedrohlich wird. Was zu tun ist, lesen Sie hier. 

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Durchfall bei Kaninchen kann lebensbedrohlich werden. © Stock.adobe.com/cuhle-fotos

Durchfall bei Kaninchen muss in jedem Fall ernst genommen werden. Finden Sie so schnell wie möglich die Ursache für den Durchfall heraus und stellen Sie diese ab. Am häufigsten entsteht Durchfall bei Kaninchen durch Fehler bei der Fütterung. 

Inhaltsverzeichnis:
1. Ist Durchfall bei Kaninchen schlimm?
2. Symptome: Wie erkennt man Durchfall bei Kaninchen?
3. Ursache: Was löst Durchfall bei Kaninchen aus?
4. Heilung: Was tun, wenn Kaninchen Durchfall hat?
5. Vorbeugen: Was kann ich tun, damit Kaninchen keinen Durchfall bekommen?

Ist Durchfall bei Kaninchen schlimm?

Verdauungsprobleme bei Kaninchen, die sich mit Bauchschmerzen und Durchfall zeigen, können für das Kaninchen schnell lebensbedrohlich werden. Der Magen-Darm-Trakt bei Kaninchen ist äußerst empfindlich und gerät bei falscher Fütterung oder zu schneller Futterumstellung schnell aus dem Gleichgewicht.

Verdauungsprobleme müssen daher unbedingt ernst genommen werden. Wenn Sie Durchfall bei Ihrem Kaninchen bemerken, müssen Sie sofort reagieren. Sobald das Verdauungssystem nicht mehr richtig funktioniert, magern Kaninchen schnell ab und dehydrieren. 

Hat sich der Durchfall nach 24 Stunden nicht gebessert oder das Kaninchen verweigert Futter und Wasser, sollten Sie es umgehend einem Tierarzt vorstellen. Denken Sie daran, eine Kotprobe mitzunehmen. So kann der Tierarzt die Ursache für den Durchfall ermitteln. 

Durchfall bei Kaninchen kann schnell lebensbedrohlich werden. Warten Sie nicht zu lange, ehe Sie das Kaninchen zum Tierarzt bringen.
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Ist das Kaninchen dehydriert, legt der Tierarzt eine Infusion. © Stock.adobe.com/bmf-foto.de

Symptome: Wie erkennt man Durchfall bei Kaninchen?

Durchfall bei Kaninchen fällt häufig erst bei der täglichen Reinigung des Kaninchenstalls auf und nicht am Verhalten des Kaninchens. Achten Sie dabei unbedingt auf Veränderungen im Kot. Nur so können Sie Durchfall schnell erkennen und dem Kaninchen helfen. 

Durchfall bei Kaninchen erkennen: 

  • Kot nicht mehr kugelförmig
  • Konsistenz: weicher als gewöhnlich, schmierig bis flüssig
  • Köttel kleiner, oft wie eine Perlenkette aneinandergereiht „Köttelkette“
  • Kot riecht streng
  • Afterregion häufig verklebt

Auch das Verhalten des Kaninchens kann sich bei Durchfall ändern

  • Kaninchen verhält sich apathisch, frisst nicht
  • Zähneknirschen und Trommeln mit der Pfote weisen auf Bauchschmerzen hin

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kaninchen Durchfall hat, sollten Sie sich sofort fragen, was die Ursache für den Durchfall sein könnte. Ergreifen Sie sofort Maßnahmen, um den Durchfall zu stoppen. Ist das Kaninchen bereits apathisch oder dehydriert, stellen Sie es sofort einem Tierarzt vor. 

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Hautfaltentest: Ist mein Kaninchen dehydriert?

Um herauszufinden, ob das Kaninchen schon dehydriert ist, können Sie den Hautfaltentest anwenden. Stellen Sie am Rücken des Kaninchens eine Hautfalte auf. Zieht sich die Falte nur langsam zurück, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. 

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Kaninchen brauchen zu jeder Zeit hochwertiges Heu als Raufutter.© Stock.adobe.com/stephanie leong/EyeEm

Ursache: Was löst Durchfall bei Kaninchen aus?

Um Durchfall bei Kaninchen zu behandeln, muss die Ursache gefunden werden. Am häufigsten sind Fehler oder Probleme bei der Fütterung die Ursache für Durchfall. 

Durchfall durch Fehler bei der Fütterung:

  • zu schnelle Futterumstellung
  • zu viel frisches und ungewohntes Grünfutter (va. im Frühling)
  • zu viel Trockenfutter/ Snacks
  • leichte Vergiftung durch gespritztes, nicht gut gewaschenes Gemüse oder Obst
  • leichte Vergiftung durch Pflanze, die für Kaninchen giftig ist
  • Kaninchen hat unverdaulichen Fremdkörper aufgenommen
Agrobs WiesenheuMr. Crumble Blüten-Kräuter-MischungLinsor Kleintierwiese
Gräser und Kräuter aus dem oberbayerischen Alpenvorlandgetrocknete Blüten, Kräuter, HeilpfanzenFuttersamen zum Anpflanzen mit Klee, Weidegras und Kräutern

 

 

 

Neben Problemen bei der Fütterung kann Durchfall aber auch als Begleitsymptom einer anderen Erkrankung auftreten: 

  • Infektionen mit Bakterien oder Viren
  • Parasitenbefall
  • Zahnprobleme
  • Megacolon bei weißen Kaninchen
  • starker Stress
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Ungewohntes Gemüse sollte anfangs nur in kleinen Portionen gefüttert werden. © Stock.adobe.com/zeralein

Heilung: Was tun, wenn Kaninchen Durchfall hat?

Wenn Ihr Kaninchen Durchfall hat, sollten Sie sofort folgende Maßnahmen ergreifen. 

  1. Bei Fütterungsfehler: Sofort Speiseplan umstellen – wichtig ist jetzt va. hochwertiges Heu*
  2. Trockenfutter und Snacks entfernen
  3. Austrocknung überprüfen: Wenn Kaninchen nicht trinkt, mehrmals täglich mit Spritze oder Pipette Wasser oder verdünnten Kamillentee einflößen, Tierarzt kann Infusion geben
  4. Kaninchen zum Fressen animieren: aus Hand füttern, Fenchel, geriebene Karotten oder Äpfel
  5. Käfig reinigen und sauber halten 
  6. Afterregion des Kaninchens sauber halten

Beobachten Sie auch das Verhalten des Kaninchens. Wenn die Symptome sich in den nächsten Stunden nicht bessern, das Kaninchen nicht frisst und kein Wasser aufnimmt, sollten Sie es so schnell wie möglich einem Tierarzt vorstellen. 

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Vorbeugen: Was kann ich tun, damit Kaninchen keinen Durchfall bekommen?

Durchfall bei Kaninchen tritt am häufigsten in Verbindung mit Fütterungsfehlern auf. Da das Verdauungssystem bei Kaninchen sehr anfällig ist, achten Sie grundsätzlich auf eine vorsichtige und artgerechte Fütterung. 

Kaninchen haben einen Stopfmagen. Der Futterbrei wird anders als bei Hund, Katze oder Mensch nicht durch Muskelkontraktion weitergeschoben. Erst wenn die nachfolgende Mahlzeit den Futterbrei weiterdrückt, kommt die Verdauung in Schwung. Kaninchen sind also auf eine stetige Futterzufuhr angewiesen. 

RaufutterDie wichtigsten Nahrungsmittel für Kaninchen sind Heu, Gräser und Kräuter. Als Grundnahrungsmittel brauchen Kaninchen immer qualitativ hochwertiges Heu*.
Frischfutter

Kaninchen sollten täglich Frischfutter erhalten, an das sie aber erst langsam in kleinen Mengen herangeführt werden sollten. Geeignet sind: 

  • frisches Gras, Klee, Blattsalate
  • Gemüse: Karotten, Spinat, gelbe und rote Paprika, Brokkoli, Fenchel
  • Obst wie Apfel, Birne und Weintraube kann hin und wieder als Futterbelohnung gegeben werden.
Kraftfutter/ Snackssehr sparsam

Außerdem muss Kaninchen jederzeit frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen. 

Achten Sie neben einer angepassten, artgerechten und umsichtigen Fütterung auch darauf, dass der Kaninchenkäfig stets sauber ist. Je besser Sie Ihre Kaninchen kennen, desto schneller fallen Ihnen Veränderungen im Verhalten auf, die auf Krankheiten hindeuten können.  

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