Die richtige Ernährung für Ziervögel

Das Hauptfutter der Vögel ist sehr unterschiedlich. Körnerfresser, Weichfresser, Insektenfresser, Loris, Nektarvögel und Kolibris benötigen jeweils eigene Nahrungszusammenstellungen.

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Das Körnerfutter für Ziervögel wird hauptsächlich in mehlhaltige und ölhaltige Samen unterteilt. In beiden Samen sind sowohl Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten, wenn auch in sehr unterschiedlichen Anteilen. Das gilt auch für  Früchte, Grünzeug, Pollen, Nektar, Insekten und andere Futtertiere, die z.B. von  Loris, Nektarvögeln und Kolibris bevorzugt werden.

Mehlhaltige Samen

Die mehlhaltigen Samen wie die verschiedenen Hirsearten, Milokorn (Sorghum), Glanz (Spitz- oder Kanariensaat), Grassamen, Hafer, Gerste, Weizen, Buchweizen, Mais und Reis haben durchschnittlich einen Proteingehalt von 10 - 12 %. Ihr Fettgehalt liegt bei 2 - 4 % (beim Glanz 5 - 7 %), der Anteil an Kohlenhydraten zwischen 50 - 70 % und der Mineralstoffgehalt bei 2 - 3 %. Der restliche Teil setzt sich aus Wasser und Ballaststoffen zusammen.

Ölhaltige Samen

Bei den ölhaltigen Samen haben wir es mit Mohn, Rübsen, Nigersaat, Distel-, Nachtkerzen- Salat-, Fichten-, Kiefern- und Leinsamen, Perilla, Hanf, Sesam- und Kardisaat, Sonnenblumenkernen, Erdnüssen, Wal-, Hasel- und Paranüssen, Kürbis-, Pinien- und Pistazienkernen zu tun. Ihr Proteingehalt liegt zwischen 15 - 25 %, der Fettanteil ist 30 - 55 %. Der Anteil an Kohlenhydrate liegt bei 10 - 20 %, die Mineralstoffe bei 2 - 6 % und der Rest sind wiederum Wasser und Ballaststoffe.

Pflanzliches

Pflanzen werden von den meisten der kleinsten bis zu den größten Ziervögeln genommen. Für einige stellen sie die Hauptnahrung dar, andere nehmen sie nur in sehr kleinen Mengen zu sich. Grünes wie Gräser, Wildkräuter mit und ohne Samen, Beeren, Obst und andere Früchte, Gemüse aller Art, Knospen, Blüten, junge Triebe und frische Rinde werden aufgenommen. Man kann alle zusammenfassend "Saftfutter" nennen, weil sie einen sehr hohen Gehalt an Wasser haben.

Dieses Grün- oder Saftfutter ist sehr gesund und leicht verdaulich. Die meisten Pflanzen haben einen Proteingehalt von 2 - 4 % und einen Fettgehalt von 0,2 - 2 %. Auch der Anteil an Kohlenhydraten liegt nur bei 2 - 10 %. Die Ballaststoffe sind bei 1 - 5 % anzusiedeln, das Wasser ist dafür mit einem Anteil von 80 - 95 % besonders hoch.

Tierisches

An tierischer Nahrung nehmen  Ziervögel hauptsächlich Insekten und deren Larven,  von Blattläusen, Fruchtfliegen, Fliegenmaden bis hin zu Mehlkäferlarven, Grillen und Heuschrecken. Auch Spinnen, Asseln, Regen- und andere Würmer sowie Schnecken mit und ohne Schneckenhäuschen werden von manchen mit Begeisterung verzehrt.

Lässt man bei vielen Insekten wie den Käfern die Panzer bzw. die Vorderflügel oder Flügeldecken bei der Bestimmung ihrer Inhaltsstoffe außen vor, dann sehen die Werte wie folgt aus: An Proteinen enthalten sie 15 - 25 %. Die Fette sind mit 1- 5 % erstaunlich gering vertreten und von den Kohlenhydraten finden wir mit einem Anteil von 0 - 2 % so gut wie keine in der genannten tierischen Nahrung. Der Wassergehalt macht bei einem minimalen Anteil an Ballaststoffen den großen Rest aus.

Nektar

Die flüssige Nahrung, die für Loris, Nektarvögel und Kolibris hergestellt wird, dient überwiegend der Versorgung mit Kohlenhydraten. Nach Folger sollte sie sich wie folgt zusammensetzen: 45 Teile Fruchtzucker (Fructose), 45 Teile Traubenzucker (Glucose) und 10 Teile Rohrzucken (Sacharose). Blütenpollen und Produkte zur Säuglingsernährung können auch als Grundnahrung für diese Vögel verwendet werden. Zusätzlich sind 22 - 24 % an Fetten, 12 - 14 % an Proteinen und etwa 2 % an Mineralstoffen und Vitaminen für eine Vollnahrung dieser Vögel erforderlich. Im Zoofachhandel gibt es entsprechende vollwertige Produkte.

Loris können noch Fruchtsäfte, Äpfel, Bananen, Möhren, Honig, Hafer- und Hefeflocken zerkleinert dazugegeben werden. Für Nektarvögel und Kolibris eignen sich gut genährte Fruchtfliegen zum selber Fangen als Zusatz zur Versorgung mit Proteinen. In diesem Fall müssen die Käfige und Volieren dann statt der üblichen Gitter mit Gazefolien ausgestattet sein, da sonst viele dieser kleinen Insekten den Schnäbeln dieser kleinen und sehr speziellen Vögel entweichen würden. (Horst Bielfeld)

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