Hagebutten: Tierische Power für Vögel

Uns schmecken Hagebutten als Marmelade, Säugetiere knabbern sie als Rohkost und auch viele Wildvögel singen ein Loblied auf die vitaminreichen Früchtchen. Zu finden sind die Leckerbissen vor allem in Laubwäldern, an Waldrändern und im Feldgebüsch.

Hagebutten: Power-Futter für Vögel
Foto: Anja Niestedt / Fotolia© Foto: Anja Niestedt / Fotolia

So viele Vögel können sich nicht täuschen: 27 Vogelarten machen die roten Früchte der Heckenrosen Appetit. Unter ihnen sind Star, Drossel, Grünfink oder Rotkehlchen. Kein Wunder, denn das Fruchtfleisch der Hagebutten ist vollgepackt mit Vitaminen: Hundert Gramm haben einen Vitamin-C-Gehalt von 1700 Milligramm und enthalten zudem fünf Milligramm Vitamin A sowie Vitamine der B-Gruppe und Vitamin K.

Willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan

Sie eignen sich als ideales Mitbringsel, als gesunder Leckerbissen und für den kleinen Hunger zwischendurch. Vor allem sind Hagebutten aber eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Sittiche fliegen auf die Vitaminbomben, Kanarienvögeln und Exoten schmecken sie. Damit Prachtfinken in ihren Genuss kommen, werden die Früchte einfach mit einem scharfen Messer aufgeschnitten.

Geerntet wird von August bis November

Frühestens ab August und bis tief in den November hinein lassen sich Hagebutten sammeln. Nicht nur an Heckenrosen (Rosa canina) wird geerntet, sondern noch von einer ganzen Reihe weiterer Rosengewächse, wie Buschrose, Feldrose, Filzrose, Apfelrose oder Raublättriger Rose. Die 40 heimischen Wildrosen lassen sich zum Teil nur schwer auseinanderhalten, zudem sie sich auch kreuzen. Da alle ihre Früchte gleich wertvoll sind, spielt das aber keine Rolle.

Wildwachsende Rosenbüsche findet man in Laubwäldern, an Waldrändern und im Feldgebüsch. Veredelte Heckenrosen säumen sehr häufig Wege in Parkanlagen oder begrenzen Gärten mit ihren stacheligen Zweigen. Natürlich greift man nur zu unbelasteten Früchten. Solche am Straßenrand sind durch Autoabgase und andere Umweltgifte reich an Schadstoffen.

Bevor sie in den Futternapf wandern – oder besser noch als Leckerbissen, die sich der Hausgenosse erklettern oder erarbeiten muss, strategisch günstig platziert werden –, sollten  die Hagebutten gründlich gewaschen werden, damit keine Bakterien, wie zum Beispiel die Salmonellen aus Vogelkot, und Parasiten eingeschleppt werden. Gehen Sie mit den roten Power-Snacks ruhig sparsam um. Die Früchte lassen sich im Gemüsefach des Kühlschranks wochenlang aufbewahren.

Früchte-Reserven im Tiefkühlfach

Damit die Vitamine erhalten bleiben, kann man die frisch geernteten Hagebutten aber auch sofort einfrieren und bei Bedarf einzeln wieder auftauen und verfüttern. Eine andere Methode der Haltbarmachung ist das Trocknen. Dazu werden die Hagebutten zu Büscheln zusammengebunden und an einem luftigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Allerdings geht durch diesen Prozess ein Teil des Vitamingehalts verloren. Doch als Knabberei und zur sinnvollen Beschäftigung taugt so ein Bio-Büschel allemal.

Wer lieber andere ernten lässt, findet im Handel zumindest Hagebutten-Samen, die für Sittiche und grobschnäbelige Vögel gedacht sind. Die Deko-Hagebutten aus den Blumengeschäften sollte man allerdings nicht verfüttern, denn vermutlich sind sie mit Chemikalien behandelt. (Nina Blersch)

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