Vergesellschaftung von Vögeln
Viele Vogelfreunde haben gerne die Gesellschaft von mehreren Vögel. Nicht alle kommen jedoch gut miteinander aus. Wer mit wem kann und was Sie beachten sollten, damit es im Käfig friedlich bleibt.
Wollen Sie verschiedene Vögel zusammen in einem Käfig oder in einer Voliere unterbringen, dann sollten Sie die jeweiligen Arten genau kennen. Einige unserer Ziervögel können gut mit verwandten Arten gemeinsam gepflegt werden. Andere verstehen sich wiederum nicht miteinander. Wichtig ist vor allem viel Platz, was wiederum große Käfige und Volieren voraussetzt. Alles sollte auch mit dichtem Gezweig oder Büschen unterteilt sein, sodass die einzelnen Vögel bzw. Pärchen Ruhezonen haben. Prachtfinken, Sperlinge, Webervögel
Dieses sind meistens Schwarmvögel, die in der Überzahl auch in unseren Käfigen und Volieren sehr gut in gemischten Gesellschaften gehalten und teilweise auch gezüchtet werden können. Unter den Prachtfinken gibt es einige, vor allem jene mit roten Farbtönen im Gefieder, die von anderen rot Gefiederten wie der Sonnenamadine und dem Dybowskiastrild nicht in der Nähe geduldet werden.
Girlitze, Zeisige, Farbfinken, Kardinäle
Unter Vögeln dieser Gruppe sind die meisten Revier bildende Arten. Sie dulden keine Artgenossen in ihrer Nähe, zumindest nicht, solange sie in Brutstimmung sind. Ob sie in den Ruhezeiten auch mehrere gehalten werden können, ist auszuprobieren. Es wäre jedoch ratsam, mehrere Käfige oder Volieren zu haben, falls es mit dem Zusammenleben doch nicht klappt.
Stare, Täubchen, Wachteln
Sie gelten allgemein als Schwarmvögel, doch während der Zuchtzeit möchten Wachteln und besonders viele Taubenarten gerne paarweise für sich gelassen werden. Bei den Staren brüten manche Arten sogar in dichten Kolonien. Es ist jedoch ein Unterschied, ob sie in der Natur oft größere Entfernungen zurücklegen oder ob sie in der Voliere dicht nebeneinander sitzen müssen. Dann kann es selbst unter den friedlichsten Arten leicht zu Streit kommen.
Sittich, Papageien
Die Krummschnäbel lieben ihr paarweises Alleinsein. Doch gibt es Arten, wie zum Beispiel den Wellensittich, die auch in der Voliere in kleinen Gruppen brüten – vorausgesetzt, es stehen mindestens doppelt so viele Nistkästen wie Paare zur Verfügung. Sonst sind Streitigkeiten mit Verletzungen und ein Hinauswerfen der fremden Brut vorprogrammiert. Der Mönchsittich baut in Südamerika sogar ein riesiges Gemeinschaftsnest aus Reisern, in dem jedes Paar sein eigenes Abteil für sich hat. Es ist dem großen Dach ähnlich, das die Siedelweber Südafrikas für ihre Einzelnester anlegen.
Wo Vögel ganz verschiedener Ordnung harmonieren
Teilen ein Papageien- oder Sittichpaar mit einem Wachtel-, Täubchen- oder einem anderen Nicht-Papageienpaar zusammen die Voliere, gibt es so gut wie nie Streit. Wenngleich sie wahrscheinlich nicht harmonieren, tolerieren sie sich jedoch meistens. (Horst Bielfeld)