Weißohrsittich
In der Natur ernähren sich die Weißohrsittiche von verschiedenen Früchten. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung des Weißohrsittich.
Steckbrief
- Körperlänge: 23 cm
- Gewicht: 65 - 85 g
- Lebenserwartung: 9 - 13 Jahre
- Verbreitung: Norden Venezuelas und Osten Brasiliens
- Lebensraum: Tropische Wälder, deren Ränder und Lichtungen
- Artbestand: Gering gefährdet
Systematik
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Papageien
- Familie: Eigentliche Papageien
- Gattung: Rotschwanzsittiche
- Art: Weißohrsittich (Pyrrhura leucotis griseipectus)
Aussehen
Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Ihr Gefieder ist überwiegend grün. Bei der Nominatform der insgesamt fünf Unterarten ist ein schmaler Stirnstreif braun. Dahinter zeigt sich etwas Blau und auch der Kopf ist bis in den Nacken braun. Das Gesicht ist rotbraun, der Ohrfleck weiß. Kehle und Brust sind grünweiß geschuppt. Der Bauch ist grünschwarz, in der Bauchmitte rotschwarz. Die grünen Schwingen haben blaue Säume und der Schwanz ist rot. Der Schnabel ist schwarzbraun, die Füße sind heller braun bis grau. Jungvögel sehen ähnlich aus, haben jedoch noch ein matteres Gefieder.
Nachwuchs und Aufzucht
In einer kombinierten Innen-/Außenvoliere schreitet ein Paar Weißohrsittiche am leichtesten zur Brut, wenngleich die Aufzucht dieser Art nicht ganz einfach ist. Das Weibchen legt meistens fünf bis sechs Eier und brütet sie in rund 22 Tagen aus. Die Jungen werden im Nest zuerst nur vom Weibchen, später von beiden Eltern gefüttert. Sind sie nach fünf Wochen ausgeflogen, übernimmt der Vater ihre Versorgung fast ganz.
Lebensweise und Verhalten
Der Weißohrsittich lebt In den tropischen Wäldern, an deren Rändern und auf Lichtungen von Nord-Venezuela und im Osten Brasiliens. Auch in Parks und baumreichen Städten ist er paarweise oder in kleinen Gruppen zu sehen. Dann kann man sie beim Putzen und bei der gegenseitigen Gefiederpflege beobachten. Wenn sie von dieser intensiven Tätigkeit genug haben und wieder ausgeruht sind, fliegen sie zu den nächsten Futterplätzen. Ihr Flug ist geradlinig und schnell. Dabei lassen sie ihre nicht ganz so lauten Rufe hören.
Kommunikation
Zwar sind die Flugrufe nicht so laut wie die ihrer Verwandten, doch es sind scharfe, mehrmals wiederholte "tiiir – tiiir – tiiir"-Schreie. Auf dem Boden und auf Ästen lassen sie ein weiches "tiiiit" hören. Das sind ihre Kontakt- und Wohlfühllaute.
Ernährung
In der Natur ernähren sich die Weißohrsittiche von verschiedenen Früchten. Dabei verzehren sie oft nur das Fruchtfleisch, während viele andere Sittiche es gerade auf die Samen und Kerne abgesehen haben. Die Vögel benötigen ein gutes Großsittich-Mischfutter – auch gekeimt. Dann darf es mit einem Weichfutter vermischt werden, damit es krümelige Happen sind. Um das zu erreichen, kann geraspeltes Obst oder Gemüse zugegeben werden. Für ihre Nestlinge sind an Tierischem besonders frisch gehäutete Mehlwürmer, Wachsmottenlarven und Fliegenmaden willkommen.
Haltung
Die Weißohrsittiche können sowohl in einem größeren Käfig als auch in einer Innenvoliere gehalten werden. Ist eine Außenvoliere angeschlossen, dürfen sie bei entsprechendem Wetter herausgelassen werden. Das tut unter anderem auch ihrem Gefieder gut. Sie werden schnell zutraulich, sind lebhaft und verspielt. Stark verzweigte Äste, eine Schaukel, ein harter Gummiball oder Mineralienstein zum Herumtragen oder Herunterwerfen dienen der Beschäftigung und machen den Vögeln viel Spaß.
Hätten Sie’s gewusst?
Für die Nacht möchten Weißohrsittiche gern drinnen schlafen. Deshalb ist es ratsam, einen Nistkasten angehängt zu lassen, nicht nur für die Brutzeit.