Weißstirnamazone
Weißstirnamazonen bewohnen in Freiheit ein ausgedehntes Gebiet vom Nordwesten Mexikos bis ins westliche Costa Rica. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung der Weißstirnamazone.
Steckbrief
- Körperlänge: 25 cm
- Gewicht: ca. 250 g
- Lebenserwartung: ca. 25 Jahre
- Verbreitung: Südamerika
- Lebensraum: Waldränder, Lichtungen, Plantagen, Savanne
- Artbestand: Noch nicht gefährdet
Systematik
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Papageien
- Familie: Neuweltpapageien
- Gattung: Amazonen
- Art: Weißstirnamazone (Amazona albifrons)
Aussehen
Mit ihren 25 Zentimetern Körperlänge (Weibchen gelegentlich erheblich kleiner) sind Weißstirnamazonen (zusammen mit den eng verwandten Goldzügelamazonen) die zierlichste Amazonenart. Blau, rot und weiß leuchtet der Kopf aus dem grünen Gefieder. Stirn und vorderer Scheitel sind weiß, dahinter beginnt auf dem Kopf der blaue Bereich. Rund um die Augen und an den Zügeln sind die Federn leuchtend rot (bei den Weibchen ist der rote Augenring kleiner). Rot sind auch die Handdecken des Männchens (bei den Weibchen meist grün). Schwarz ist die äußere Handschwinge, die darauf folgenden Federn sind grün und zu den Enden hin blau. Tiefblau erstrahlen die inneren Handschwingen und die Armschwingen. Die zwei Mittelfedern des kurzen Schwanzes zeigen gelbliche Spitzen. Die Federn an Hals und Vorderrücken haben kräftige schwarze Kanten. Drei Unterarten sind bekannt.
Nachwuchs und Aufzucht
Für die (nicht einfache) Zucht sollte eine Bruthöhle aus Hartholz (!) mit dem Durchmesser von 25 bis 30 cm bei einer Tiefe von mindestens 60 cm (bis 150 cm) mit einem Schlupfloch von etwa 12 cm angeboten werden. Findet sich ein Paar zusammen, legt das Weibchen drei oder vier Eier, die etwa 28 Tage lang bebrütet werden. Nach etwa zwei Monaten verlassen die Jungvögel den Nistkasten.
Lebensweise und Verhalten
Weißstirnamazonen bewohnen in Freiheit ein ausgedehntes Gebiet vom Nordwesten Mexikos bis ins westliche Costa Rica. Feuchte Wälder werden nur in deren Randgebieten besiedelt, bevorzugt sind halboffene Landschaften, Galeriewälder, Savannen mit einzelnen hohen Bäumen und trockene Gebiete.
Kommunikation
Kontaktrufe nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang sind hell und schrill. Komfortlaute eher leise und gurrend.
Ernährung
Amazonen benötigen eine abwechslungsreiche Nahrung, die zu höchstens 50 bis 60 Prozent aus Papageienfutter bestehen darf. Den Rest sollen Grünzeug und frische Früchte bilden. Da Amazonen stets an ihrem Futternapf interessiert sind und auch ihnen unbekannte Nahrung ausprobieren, ist es nicht schwierig, sie an neue Nahrung zu gewöhnen. Dazu sollte auch ein gewisser Eiweißanteil gehören (gelegentlich Hühnerfleisch oder Kotelettknochen, beides abgekocht).
Haltung
Die hochintelligenten, faszinierenden Tiere lassen sich in großen Zimmerkäfigen, besser aber in großen Aussenvolieren (3 x 1 x 2 Meter) halten (im Winter allerdings nicht unter 10° C!!). Besteht kein Dauerkontakt zum Pfleger, sollten die Vögel mit einem Partner vergesellschaftet werden - besteht keine Zuchtabsicht, können das auch Tiere des gleichen Geschlechts sein. Neben Trinkwasser sollte auch eine Badegelegenheit in der Voliere vorhanden sein. Allerdings baden nicht alle Weißstirnamazonen und manche trinken auch selten, wenn der Fruchtanteil in der Nahrung dies überflüssig macht. Stets zu reichen sind frische Laubbaumäste von Weiden- und Obstbaumarten. Weißstirnamazonen knabbern gerne und brauchen das auch zur Abnutzung des Schnabels. Als Sitzstangen sollte nur naturgewachsenes Holz verwendet werden, um Verkrüpplungen der Füße und Zehen zu vermeiden.
Hätten Sie’s gewusst?
Weißstirnamazonen sind wählerisch in ihrer Akzeptanz eines Geschlechtspartners. Ältere Vögel, die in eine neue Haltung kommen, zeigen diese (vorher erworbenen) Präferenzen auch dem Pfleger gegenüber, sie haben meist Vorlieben für ein bestimmtes Geschlecht und können sich über längere Zeit scheu zeigen.