Katzen haben im Alter andere Ansprüche
Eines steht fest: Sie können nicht verhindern, dass Ihre Katze altert, auch wenn Sie es vielleicht noch so gerne möchten. Fest steht aber auch: Sie können Ihre Katze dabei unterstützen, bei guter Gesundheit zu altern.
Sie können ihr ihre Lebensqualität und ihre Vitalität so lange wie möglich erhalten – durch regelmäßige Gesundheitschecks, viel Rücksicht und Liebe sowie mit der richtigen Ernährung. Bestimmte Funktionen und Prozesse im Körper, verändern sich im Alter, und darauf sollten Sie reagieren.
Das Alter ist eine individuelle Sache
Wann ist eine Katze alt? Wie bei uns Menschen gibt es da große individuelle Unterschiede. Nicht nur das biologische Alter spielt eine Rolle. Wie verhält sich Ihre Katze, hat sie Beschwerden oder ist sie vollkommen gesund? Bitte beachten Sie, dass spezielle Diäten für Tiere, die an einer Krankheit (z.B. Niereninsuffizienz) leiden, gesunden Senioren eher schaden. Diät- oder Spezialnahrung zu füttern, um Alterserscheinungen vorzubeugen, macht keinen Sinn. Es gibt aber auch fertiges Futter für gesunde Oldies, das Sie Ihrer Senioren-Katze anbieten können. Falls Ihre Katze sich nur noch sehr wenig bewegt und gerne frisst, wird sie zwangsläufig zunehmen.
Beobachten Sie das Gewicht der Katze
Übergewicht belastet den Organismus, deshalb sollten Sie in dem Fall ein kalorienreduziertes Futter mit wertvollen Nährstoffen anbieten. Übergewicht begünstigt Diabetes mellitus, schadet den Gelenken und kann Leberprobleme verursachen. Genauso schädlich für Ihre Katze ist aber auch ein schneller Gewichtsverlust, und das kommt im Alter wesentlich häufiger vor: Geruchs- und Geschmacksinn lassen nach, was zu Appetitlosigkeit führt. Hier helfen ein paar ganz einfache Tricks. Angewärmtes Futter duftet intensiver und regt die Fresslust an. Und wenn Sie stark riechende Zutaten unter das Futter mischen, z.B. Fisch oder Leber, ist es auch für die weniger feine Seniorennase riechbar. Generell ist es besser, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag anzubieten. Die reduzierten Portionen sind leichter zu verdauen und auch für schlechte Esser zu bewältigen. Und für den umgekehrten Fall, nämlich den, dass Mieze zu gerne frisst, können Sie so die Gewichtszunahme besser kontrollieren. Häufig wird im Alter die Verdauung träge. Das ist kein Grund zu Sorge, Sie müssen aber darauf achten, der Katze leicht verdauliche Nahrung zu bieten. Mageres Fleisch in kleinen Stücken, am besten Huhn, Pute oder auch Fisch – darin sind wichtige Proteine enthalten, die mit zunehmendem Alter besonders hochwertig sein müssen. Proteinmangel beschleunigt den Alterungsprozess, bei seiner Verbrennung entsteht allerdings Harnstoff als Abfallprodukt. Für ein älteres Tier ist das eine zusätzliche Belastung, zumal bei vielen Senioren-Katzen gerade die Entgiftungsorgane Nieren und Leber nicht mehr richtig funktionieren.
Spezielle Diät nur für kranke Tiere
Wenn ein Tierarzt bei Ihrer Katze eine Niereninsuffizienz diagnostiziert hat – und nur dann –, müssen Sie die Ernährung Ihrer Katze dieser Erkrankung anpassen. Die Anteile an Phosphor, Natrium und Proteinen in der Nahrung müssen verringert werden. Gleichzeitig müssen hochwertige Fette im Futter dafür sorgen, dass die kranke Katze mit ausreichend Energie versorgt wird. Lassen Sie sich auf jeden Fall vom Tierarzt beraten. Alte Katzen können im Allgemeinen ihr Futter schlechter verwerten. Das hängt mit der nachlassenden Funktion bestimmter Organe (z.B. Leber) und mit der verminderten Darmbewegung zusammen. Diese schlechtere Verwertung kann ausgeglichen werden, indem hochwertige Nahrung angeboten wird. Der Bedarf an Vitaminen steigt, besonders wichtig für Verdauung und Stoffwechsel sind die Vitamine A, B1, B6, B12 und E. Übrigens kann ein Mangel an Vitamin B auch zu Appetitlosigkeit führen. Versuchen Sie, ob Ihre Katze ein mit etwas Bierhefe angereichertes Futter mag – darin ist viel Vitamin B enthalten.
Die Verdauung kann unterstützt werden
Da mit dem Alter das Immunsystem schwächer wird, ist die Senioren-Katze anfälliger für Infektionskrankheiten. Stärkend für das Immunsystem wirkt die Aminosäure Lysin, die vor allem in Fisch, aber auch in Eiern enthalten ist. Um die Verdauung anzuregen, empfiehlt es sich, das Futter mit Ballaststoffen, wie zum Beispiel roher Kartoffelstärke, anzureichern. Durch ihr Volumen regen die Ballaststoffe die Darmtätigkeit an. Am wichtigsten ist es, ein älteres Tier nicht mit schwer verdaulichem Futter zu belasten und mehr als je zuvor auf hohe Qualität zu achten. Denn die kleinen Tiger brauchen nach wie vor Energie und Proteine – es fällt dem Organismus nur schwerer, sie zu verdauen und zu verwerten.