Dramatischer Engpass wegen Vogelgrippe: Trump will Eier aus Europa
Die Vogelgrippe hat weltweit erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Experten kritisieren zunehmend das Verhalten der USA und des Präsidenten Donald Trump und sorgen sich um die Gesundheit der Menschen.
In den USA fehlen aufgrund der Vogelgrippe Eier. Insgesamt mussten dort 166 Millionen Legehennen und anderes Nutzgeflügel gekeult werden. Dies führte zu einer erheblichen Verknappung und steigenden Preisen, insbesondere in Kalifornien, wo ein Dutzend Eier 10,35 Dollar (9,66 Euro) kostet. Zudem rationieren Supermärkte den Verkauf auf eine Packung pro Kunde.
Amerika sucht Eier – auch in Deutschland
Die USA suchen nach Nachschub und haben laut ARD unter anderem Deutschland um mehr Exporte gebeten. Eine Anfrage ging beim Bundesverband Ei ein, doch dessen Präsident Hans-Peter Goldnick dämpfte die Erwartungen. Deutschland müsse selbst rund 25 Prozent der verbrauchten Eier importieren, zudem sei das Angebot vor Ostern ohnehin knapp.
Zusagen gab es jedoch aus der Türkei, die bis Juli 15.000 Tonnen Eier liefern will. Insgesamt könnten 2025 bis zu 420 Millionen Eier in die USA exportiert werden, ein Vielfaches der üblichen Menge. Auch Brasilien verdoppelte 2024 seine Lieferungen und exportierte 35.000 Tonnen Eier in die USA.
Eierkrise in den USA: Schmuggler wittern ihre Chance
Die anhaltende Krise hat eine Untersuchung des US-Justizministeriums (DOJ) gegen große Eierproduzenten ausgelöst. Es soll geprüft werden, ob Unternehmen das Angebot künstlich verknappen, um Preise zu erhöhen. Zudem nimmt der Schmuggel von Eiern aus Mexiko zu.
1 Milliarde Dollar zur Bekämpfung der Vogelgrippe
Um die Krise einzudämmen, stellt die US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins eine Milliarde Dollar bereit. Die Mittel sollen der Bekämpfung der Seuche, dem Schutz der Geflügelindustrie und der Stabilisierung der Preise dienen.
Wie sehr bedroht die Vogelgrippe Menschen und Säugetiere?
Die Eierknappheit könnte das kleinere Problem sein. Seit dem ersten Ausbruch vor gut einem Jahr sind laut ARD 1.000 Rinderherden in 17 Bundesstaaten betroffen. Der Erreger H5N1 wurde in 70 Fällen beim Menschen entdeckt, darunter ein tödlicher Verlauf bei einer vorerkrankten Person.
Eine kleine CDC-Studie ergab, dass „3 von 150 Tierärzten Antikörper gegen das Virus in sich trugen“. Besorgniserregend ist, dass „zwei von ihnen gar keinen Kontakt zu infizierten Tieren oder Verdachtsfällen“ hatten. Experten befürchten daher, dass sich das Virus unbemerkt weiter ausbreiten könnte.
Auch Haustiere können sich mit durch den Kontakt mit Kot oder Sekreten infizierter Vögel, durch das Fressen erkrankter Wildvögel und über den Verzehr von rohem Fleisch oder nicht pasteurisierter Milch infizierter Tiere mit Vogelgrippe anstecken. immer mehr Hund und Katzen sind betroffen. Wissenschaftler sprechen bereits von einer „stillen Pandemie“ unter Hunden und Katzen. Lesen Sie dazu: USA: Vogelgrippe trifft immer mehr Katzen und Hunde
Verstärkte Überwachung und Eindämmung gefordert
Um eine neue Pandemie zu verhindern, fordern Experten strengere Maßnahmen. Martin Beer vom Friedrich-Loeffler-Institut kritisierte bereits im Oktober 2024 das Vorgehen der USA: „Es sei leider nicht zu erkennen, dass Maßnahmen ergriffen würden, die das Geschehen schnell stoppen würden.“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es für unklar, ob die Vogelgrippe zur nächsten Pandemie wird, warnt aber vor möglichen Mutationen, die das Virus gefährlicher für den Menschen machen könnten.
FAO warnt vor globaler Ausbreitung
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) spricht von einer „beispiellosen“ globalen Verbreitung der Seuche und fordert bessere Schutzmaßnahmen für Hausgeflügelbestände.
Die FAO empfiehlt betroffenen Ländern den Ausbau der Überwachung, eine verbesserte Risikoprävention in Betrieben sowie die Prüfung von Impfstrategien. Zudem müsse schneller auf Ausbrüche reagiert werden, um die Ausbreitung zu stoppen.
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