Rebhühner
Erfahren Sie hier alles über Rassemerkmale, Farbenschläge und Besonderheiten von Rebhühnern.
Merkmale
- Gewicht: 350 - 385 g Hahn, 325 - 410 g Henne
- Ringgröße: 9
- Rassengruppe: Hühnerartige
- Systematik: Rebhühner, Perdix, BRISSON 1760.
- Wissenschaftlicher Artname: Perdix perdix, LINNE 1758.
- Eigewicht: 13 g.
- Brutdauer: 24 bis 25 Tage.
Artmerkmale
Während der Brutzeit tragen die Hähne rostbraunes Gefieder auf der Stirn, den Kopfseiten, auf Kinn und Kehle. Dunkelbraun mit weißen Schäften sind die Ohrdeckfedern. Scheitel und Nacken sind gelbbraun mit schmalen, dunklen Schaftstrichen. Hellgrau und schwarzquer-gewellt sind Halsoberseite und Vorderrücken. Mehr hellgrau mit schwarzer Wellenzeichnung ist die Oberseite. Eine schwarze Querwellung sitzt auch auf den Halsseiten und der Brust. Dort und an den Flanken sind die Federn mit breiten, kastanienbraunen Binden gezeichnet. Ein großer, vorn geschlossener, dunkel-kastanienbrauner Hufeisenfleck sitzt auf der Mitte der Hinterbrust.
Die Bauchmitte ist weißlich, die Unterschwanzdecken sind bräunlich, schwarz und weiß durchsetzt. Die Mitte des Schwanzgefieders ist gelbbraun mit braunen Schaftstrichen. Außerdem befinden sich dort braunschwarze Kritzel und Wellenzeichnung. Die anderen Steuerfedern sind einfarbig rötlich-kastanienbraun. Das Schwingengefieder zeigt blasse, bräunliche Querzeichnung auf graubrauner Grundfarbe. Der Flügelbug und die Körperseiten sind dunkelgrau gesprenkelt. Grünlich-hornfarbig ist der Schnabel, die Iriden sind sepiabraun und der Augenring bleigrau. Hinter dem Auge befindet sich ein dreieckiges, karminrotes "Rosenfeld", bestehend aus nackter Haut, das besonders in der Brutzeit leuchtet.
Die Rebhenne ist insgesamt blasser gefärbt, die Ohrdecken sind mehr schwarzbraun und mit leicht gelblich getöntem Brustgefieder. Auch fehlt ihr fast völlig der Hufeisenfleck, dort befinden sich meist nur einzelne braune Federn.
Vorkommen im Freileben
Rebhühner als weithin bekannte Wildhühner leben in ganz Europa, von Skandinavien, Nordost-Asien bis nach West- und Südeuropa. Außerdem gibt es Bestände in Turkestan und China. In der Systematik werden acht Unterarten unterschieden. Vorzugsweise werden Agrargebiete (Felder, Wiesen, Äcker) vom Rebhuhn besiedelt. Habitate mit Feldern, Hecken, Buschgruppen und Waldrändern bieten der Art Nahrungs-, Brut und Schutzmöglichkeiten zugleich. Leider wirkt sich die moderne Landwirtschaft auf das Vorkommen unseres einheimischen Rebhuhnes sehr negativ aus. Damit könnte auch ein begehrtes Jagdwild verschwinden.
Die meiste Zeit des Jahres leben Rebhühner in Gesellschaften, wobei keine feste Revierabgrenzung beobachtet werden konnte. Anders zur Brutzeit: dann besetzt ein Paar ein Brutterritorium, verteidigt vom Hahn. Gut untersucht ist das interessante Verhalten bei Eingliederung fremder Vögel in eine bestehende Gruppe, bei der Verfolgungsjagden mit rituellem Charakter stattfinden. Zur Vermeidung von Inzest verpaaren sich nur nicht nahe verwandte Vögel. Bei der Balz zeigt der Hahn hoch aufgerichtet seinen hufeisenförmigen Brustfleck und ruft laut. Danach folgt ein kompliziertes Balzritual, bei dem die Henne auch sehr aktiv ist. Die eigentliche Paarung verläuft unabhängig davon in einem plötzlichen Akt.
Meistens brütet die Henne Mitte Mai auf einem gut mit Pflanzenteilen ausgepolsterten Nest in dichter Vegetation. Begibt sich die Bruthenne auf Nahrungssuche, bedeckt sie die Eier zur Tarnung mit Pflanzen. Der Hahn hält sich in der Nähe auf und kommt kurz vor dem Schlupf zum Nest. Acht bis 20 Eier kann ein Gelege umfassen. Die frisch geschlüpften Küken ernähren sich vorwiegend von Insekten. Den Altvögeln dienen vorwiegend Grünpflanzen und Getreide, aber auch Insekten, Spinnen, Schnecken und Regenwürmer als Nahrung. Die Nahrungsmenge kann pro Tag und Tier bis zu 80 Gramm betragen.
Besonderheiten
Rebhühner sind Jagdwild und bedürfen zur privaten Gehegehaltung einer besonderen Genehmigung. Ihre Pflege und Zucht ist hochinteressant. Das reichhaltige Lautrepertoire überrascht immer wieder durch die rauen Drohtöne der Hähne und das Fauchen und Zischen der brütenden und führenden Hennen. Ihr Wildtemperament benötigt ein gut bewachsenes, geräumiges Gehege. Durch ihre Unempfindlichkeit gegen Kälte ist eine frostfreie Unterbringung nicht erforderlich. Durch Kunstbrut aufgezogene Küken in unmittelbarer Menschennähe werden ruhiger als solche aus Naturbruten und zeigen sich daher auch vertrauter im Ausstellungskäfig bei Ziergeflügelschauen.(Dr. Horst Schmidt)