Hautkrankheiten bei Pferden
Knötchen, Krusten, Kahlstellen – oft ähnelt sich das klinische Bild unterschiedlicher Hautkrankheiten. diese Hautveränderungen sowohl Wohlbefinden und Gesundheit als auch die Reitbarkeit der Pferde erheblich.
Ekzeme
Von Ekzemen betroffene Hautregionen weisen Rötungen und Schwellungen der oberflächlichen Haut auf, oftmals mit Quaddelbildung (Nesselsucht). Die Haare an den betroffenen Stellen können igelartig aufgestellt sein. Juckreiz, aber auch Schmerzempfindlichkeit treten auf.
Insektenstiche
Insektenstiche können beim Pferd heftige Hautreaktionen hervorrufen. Die Haare um die Einstichstelle stellen sich in solchen Fällen leicht auf, die Haut ist geschwollen, juckt und schmerzt. Um sich Linderung zu verschaffen, versucht das Pferd, sich zu scheuern oder beißt in die betroffenen Stellen. Normalerweise verschwinden diese Symptome nach wenigen Stunden. Bei manchen Pferden kann aber eine allergische Reaktion auftreten. Dann erscheinen am ganzen Körper Quaddeln auf der Haut, und es entsteht eine so genannte Nesselsucht.
Mauke
Mit dem Begriff Mauke wird eine Hauterkrankung der Fesselbeuge beschrieben. Dabei handelt es sich um ein Ekzem mit Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Häufig bildet sich ein fettiger Belag in der Fesselbeuge, der auf die gesteigerte Produktion der Talgdrüsen zurückzuführen ist. An den geschädigten Hautstellen entstehen im weiteren Verlauf Knoten oder Bläschen. Diese können trocken, warzenartig oder schuppig verhornt sein. In anderen Fällen platzen sie auf und sondern ein übel riechendes, eitriges Sekret ab. An der feuchten, wunden Hautoberfläche bilden sich borkige Krusten, die nach und nach dicker werden. Diese Krusten behindern das Pferd und führen zu schmerzhaften Hautrissen.
Anders als bei der Wundheilung sind diese Krusten keine Anzeichen für einen Heilungsprozess, sondern deutliche Hinweise für das Fortschreiten der Erkrankung. Denn unter der borkigen Oberfläche können die Bakterien weiter ihr Unwesen treiben. Die krustig verklebten Haare führen zu weiteren Hautreizungen. Es entsteht ein Teufelskreis, von wund werden, nässen, verschmutzen, verkleben und neuen Reizungen.Bei Mauke besteht eine Rassendisposition für Pferde mit langem Fesselbehang wie Kaltblüter und Friesen, aber auch Norweger und Isländer.
Unzureichende Hygiene, eiweißreiche Fütterung, fehlende Hufpflege, nasse Witterung fördern das Entstehen der Erkrankung. Mauke wird häufig im Fellwechsel ein Problem, besonders bei alten Pferden. In dieser Zeit muss der Körper mit einer hohen Stoffwechselbelastung fertig werden und hat einen hohen Bedarf an Spurenelementen. Besteht für das Pferd bereits ein Defizit in der Mineralstoff-, Vitamin- oder Spurenelementversorgung, äußert sich dieses im Fellwechsel in vielen Fällen durch eine Hauterkrankung wie Mauke.
Sonnenbrand
Einen Sonnenbrand (siehe Foto) bekommen Pferde fast ausschließlich an hellen, unpigmentierten Hautpartien, vor allem an Maul, Nüstern und Fesseln. Schimmel, Füchse und Isabellen sind besonders gefährdet. Nach anfänglicher Rötung bilden sich innerhalb von 24 Stunden Blasen und später krustige Pusteln. Je nach Umfang der Hautschädigung lösen sich ganze Hautplacken vom Unterhautgewebe ab. Zurück bleiben entzündete, nässende und nur langsam verheilende Stellen.
Früh erkannte geringgradige Sonnenbrände auf den Nüstern sind meist harmlos. Starke Verbrennungen und solche an den Beinen können sehr langwierig sein.Die Patienten müssen unbedingt schattig untergebracht werden. Die Krusten kann man mit einer homöopathischen Heilsalbe behandeln.
Tumore
Das Equine Sarkoid (ES) ist ein Hauttumor des Pferdes, der – obwohl chirurgisch korrekt entfernt – oftmals wiederkommt, allerdings nicht dazu neigt, Metastasen zu bilden. Betroffen sind Pferde aller Altersklassen und aller Rassen. Meist stellt das Sarkoid nur ein kosmetische Problem dar, bei ungünstiger Lage, zum Beispiel in der Sattellage kann es allerdings auch zur Gebrauchsunfähigkeit des Pferdes führen. Der Tumor kommt einzeln (solitär) ebenso vor wie an mehreren Stellen gleichzeitig (multipel). Als Ursache wird eine Infektion mit einem Warzenvirus des Rindes angesehen, was allerdings umstritten ist. Auch eine genetische Prädisposition wird vermutet.
Das homöopathische Mittel zur Tumorbehandlung sollte in niederer Potenz gegeben werden. Die ursächliche Behandlung wird über das spezielle Konstitutionsmittel des Pferdes, welches in hoher Potenz gegeben wird, durchgeführt. Die Behandlung der Sarkoide und Melanome sollte unbedingt mit einem erfahrenen Homöopathen abgesprochen werden. (Auszüge aus "Pferde gesund und vital durch Homöopathie" von Sabine Heüveldop )