Bosniake

Hier erfahren Sie alles über Herkunft, Charakter und Eignung der Pferderasse Bosniake.

Steckbrief Bosniake
Bosniake im Steckbrief© LFRabanedo - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Größe: ca. 130 – 148 cm Stockmaß
  • Herkunft: Balkan, hauptsächlich Bosnien-Herzegowina
  • Farbe: alle Farben außer Schecken, kaum weiße Abzeichen
  • Charakteristik: Robustes Gebirgspony
  • Eignung: Reit- und Fahrpony
  • Verwendung: Wander- und Distanzreiten, Freizeitreiten, Kinderreitpony

Aussehen

Mit einer Größe von etwa 130 bis 148 cm Widerristhöhe stehen Bosniaken deutlich im Ponytyp. Auffällig ist ihr kräftiger, tragstarker Rumpf. Dem Kopf weist eine breite Stirn und einen meist geraden Nasenrücken auf, teilweise zeigt sich auch leicht orientalischer Einschlag. Der Hals ist kräftig, gut angesetzt und schön getragen, die Schulter oft eher steil, die Kruppe leicht abfallend. Die Beine sind kräftig, aber trocken. Besonders erwähnenswert sind die Hufe, die hart und widerstandsfähig sind.

Charakter

Als Gebirgspony zeigt der Bosniake einen starken Charakter mit ausgeprägter Intelligenz und großer Nervenstärke. Auch verfügt er über viel Orientierungssinn. Sein Wesen zeichnet sich im Allgemeinen durch Freundlichkeit und Gelehrigkeit aus. So eignet sich das bosnische Gebirgspony bei entsprechender Ausbildung auch als Kinder- und Familienpferd. Temperamentlos ist der Bosniake jedoch nicht, er ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch leistungswillig.

Bewegung

Bosniaken sind keine Schautreter, ihre Bewegungen zeichnen sich durch Trittsicherheit und Wendigkeit aus und sind immer ökonomisch. Dabei sind die Gangarten Schritt und Trab raumgreifend und fleißig ohne übermäßige Aktion. Der Galopp ist oft eher kurz, doch sind Bosniaken in allen Gangarten ausgesprochen ausdauernd. Dabei sind die Bewegungen dieser Ponys für den Reiter ausgesprochen angenehm zu sitzen.

Herkunft

Bosniaken kommen vom Balkan und haben eine lange Geschichte. An der Entstehung dieser Rasse soll der Tarpan, das ausgestorbene Wildpferd, beteiligt gewesen sein. Die einheimischen Ponys wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder mit den Pferden durchziehender Heere gekreuzt; so kamen römische, griechische und auch awarische Pferde nach Bosnien. Während der türkischen Herrschaft über das Land erhielten die Bosniaken ihren orientalischen Einschlag, der sich bis heute bemerkbar macht.  (=> Araber)

Eignung

Grundsätzlich ist der Bosniake sehr vielseitig einsetzbar. Auch wenn er nicht in erster Linie dafür gezüchtet wurde, kann er doch dressurmäßig geritten werden; darüber hinaus ist durchaus Springvermögen vorhanden, und natürlich macht er auch vor dem Wagen eine gute Figur. Wirklich gute Leistungen zeigt der Bosniake vor allem auf Langstrecken, beim Wander- und Distanzreiten. Mit seinem kräftesparenden Bewegungsablauf ist er prädestiniert für Geländeritte. Zudem neigen Bosniaken nicht zum Durchgehen und sind so sehr angenehme Freizeitpartner.

Haltung

Bosniaken sind robust und anspruchslos. So können sie problemlos im Offenstall leben und fühlen sich in der Herde bei freier Bewegung am wohlsten. Wie bei vielen Ponyrassen ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Tiere nicht zu füllig werden. In ihrer Heimat finden sie teilweise kärgste Futterbedingungen vor – entsprechend gute Futterverwerter sind sie, und so ist das Futterangebot auf deutschen Weiden oft eher zu üppig für diese Ponys.

=> Artgerechte Haltung

Hätten Sie’s gewusst?

Gangpferdefans aufgepasst: Es gibt auch Bosniaken mit Gangveranlagung – auch wenn man nach einem solchen Pony vielleicht etwas länger suchen muss.

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