Fische in das Aquarium einsetzen – so geht es richtig

Der Umzug in ein neues Heim bedeutetet auch für Fische vor allem eines: Stress! Zusätzlich müssen sie sich auf ihre neue Umgebung und neue Wasserwerte einstellen. Lesen Sie hier, was Sie beim Fangen, Transportieren und Einsetzen der Fische unbedingt beachten müssen.

Fische einsetzen
Neue Fische müssen behutsam in das Aquarium eingesetzt werden. © Stock.adobe.com/dmitrimaruta

Wer sein Aquarium mit neuen Fischen bestücken möchte, steht immer wieder vor der gleichen Herausforderung. Die neuen Fische müssen eingefangen, sicher transportiert und dann im eigenen Aquarium eingesetzt werden. Für die Fische ist dieser Ablauf mit großem Stress verbunden, den man durch das richtige Vorgehen jedoch minimieren kann.

Vor dem Kauf neuer Fische muss man sich zudem informieren, welche Arten im Aquarium problemlos vergesellschaftet werden können. Für Schwarmfische ist es grundsätzlich angenehmer je nach Größe zu dritt oder zu mehreren zu reisen.

1. Vor dem Einsetzen: Fische einfangen

Fische sollten wenn möglich nicht mit der Hand gefangen werden. Ideal ist ein feinmaschiger Kescher und jede Menge Geduld

Die stressfreieste Methode, Fische einzufangen, ist es, einen größeren Kescher in einigem Abstand vor dem jeweiligen Fisch zu platzieren und ihn mit einem kleineren Kescher vorsichtig hinein zu manövrieren. Dabei sollten Sie folgendes beachten:

  • Der Kescher, mit dem der Fisch gefangen werden soll, muss mindestens viermal so groß sein wie der Fisch selbst
  • Der Kescher muss ein so feines Netz besitzen, dass sich der zappelnde Fisch darin nicht verfangen kann.
  • Beim Herausnehmen empfiehlt es sich, eine Hand vorsichtig unten an das Netz anzulegen, damit der Fisch im Inneren weniger zappelt.

Mit etwas Geschick lassen sich die Fische natürlich auch von hinten überraschen und herausfangen. Das geht meist schneller, als mit dem Kescher hinter dem jeweiligen Fisch herzujagen und ihn somit ggf. verrückt zu machen. In jedem Fall sollte man die Fangaktion so ruhig wie möglich zu gestalten.

Gefahren beim Einfangen der Fische zum Transport

Fische haben unterschiedliche Methoden, sich bei Gefahr zu schützen oder zu verteidigen. Generell nutzen sie Flucht oder Tarnung, einige Arten ziehen jedoch direktere Strategien: Ein beliebtes Mittel ist sogar Gift. Hier ist Vorsicht geboten und – bei einem Umzug oder einer Reise – dürfen mitreisende Fische dieser Gefahr nicht ausgesetzt werden.

Beispiel Panzerwels

Ein bekanntestes Beispiel sind Welse, insbesondere alle Arten von Panzerwelsen. Wer sie schon einmal mit der Hand gefangen hat, hat vielleicht schon eindringlich Bekanntschaft mit dem Stachel gemacht, der direkt vor der Rückenflosse platziert ist.

Zusätzlich sondern Panzerwelse unter Stress Gifte ab, um sich zu verteidigen. In einem Transportbeutel mit vergleichsweise wenig Wasser kann die Konzentration dieser Gifte so hoch werden, dass andere Tiere dadurch sterben oder zumindest stark in Mitleidenschaft gezogen werden können. Daher Panzerwelse nicht mit anderen Fisch- oder Tierarten gemeinsam eintüten, sondern nur Fische ihrer Art.

Panzerwels
Ein Panzerwels kann Gift absetzen, um sich zu verteidigen.© stock.adobe.com/boedefeld1969

2. Vor dem Einsetzen: Fische sicher transportieren

Zum Transport der Fische sind spezielle Kunststoffbeutel mit länglicher Form und abgerundeten Ecken ideal. Diese Erfindung hat sich mittlerweile im gesamten Aquaristikbereich durchgesetzt. Folgendes sollten Sie dabei beachten:

  • Der Transportbeutel sollte schon vor dem Einfangen der Fische zu einem Drittel mit dem Wasser befüllt werden, aus dem die eingefangenen Fische gerade kommen.
  • Die durchsichtigen Beutel können in eine Zeitung oder eine kleine Decke eingeschlagen werden, um den Innenraum abzudunkeln. So sind die Fische im Inneren wesentlich ruhiger und den stark wechselnden Außenreizen (Licht, Temperatur) nicht so stark ausgesetzt. Sie befinden sich schließlich in einer Situation, in der keine Möglichkeit besteht, Schutz zu finden.
  • Es empfiehlt sich, den Transportbeutel mit den Fischen liegend zu transportieren. So entsteht eine größere Wasseroberfläche und mehr Platz für die Fische.

So sorgst du für zusätzlichen Schutz beim Transport:

Sind die Fische sehr empfindlich, besteht die Möglichkeit, einen Zusatz ins Wasser zu geben. Einige Medikamente für Fische sind in geringer Dosis dazu geeignet, den Stress der Tiere zu senken und auf die Schleimhäute positiv einzuwirken, falls es doch zu kleineren Verletzungen kommt. Letztlich stärken sie auch das Immunsystem der Fische, das unter dem starkem Stress des Transports sehr leidet. Sprich dich hierzu im Vorhinein kurz mit einem Tierarzt ab.

3. Fische richtig einsetzen in das zukünftige Aquarium

Am Zielort angekommen, sollten Sie die Fische keinesfalls einfach ins Aquarium geben. Besonders in ihrem gestressten Zustand kann dies ein Schock sein, der auch tödlich verlaufen kann. Fische benötigen etwas Zeit zur Eingewöhnung. So gehen Sie beim Einsetzen der Fische in das neue Aquarium richtig vor:

  1. Licht im Aquarium ausschalten
  2. Transportbeutel in das Aquarium hängen, damit sich die Wassertemperatur angleichen kann.
  3. Etwa alle fünf Minuten etwas Wasser aus dem Aquarium in den Transportbeutel geben, bis sich die Wassermenge im Transportbeutel verdoppelt hat.
  4. Nach etwa 30 Minuten Fische vorsichtig mit dem Kescher aus dem Transportbeutel holen und in das Aquarium setzen.
  5. Nach etwa einer Stunde kann das Licht im Aquarium wieder angeschaltet werden.
Achtung: Das Transportwasser aus dem Plastikbeutel sollte nicht in das Aquarium gegossen werden. 
Aquarium
Aquariumwasser kann durch das Transportwasser verunreinigt werden.© stock.adobe.com/Chonlasub
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