Katzenfutter: Wie wichtig sind Proteine, Kohlenhydrate und Fette?
Proteine, Fette und Kohlenhydrate sind unverzichtbar für jeden Organismus. Wir erklären, welche Rolle diese Nährstoffe bei der Ernährung Ihrer Katze spielen.
Proteine, Fette und Kohlenhydrate – Begriffe, die auf jedem Katzenfutter-Etikett aufgelistet sind. Doch was steckt eigentlich dahinter? Wie wichtig sind diese sogenannten Makronährstoffe für meine Katze? Zu welchen Mangelerscheinungen kann es kommen, wenn meine Katze zu wenig dieser Nährstoffe bekommt? Und können sie meiner Katze auch schaden, wenn sie zu viel davon frisst? Wir klären auf und verraten, was Sie beim Kauf von Katzenfutter unbedingt beachten sollten.
Proteine im Katzenfutter
Die Katze ist als Raubtier ganz auf die Verwertung von tierischen Eiweißen (Proteinen) spezialisiert.
Was sind Proteine?
Proteine sind komplexe Moleküle, die sich aus mehreren kleineren Bausteinen, den Aminosäuren, zusammensetzen. Einige dieser Aminosäuren bezeichnet man als essentiell, d.h. die Katze kann sie nicht selbst herstellen und muss sie daher über die Nahrung aufnehmen. Proteine stecken vor allem in Fleisch, Fisch und Eiern. Proteine übernehmen überall im Körper wichtige Funktionen: So besteht beispielsweise jede Zellwand aus einem Proteingerüst, und auch für Muskelaufbau und Stoffwechselprozesse sind Proteine unverzichtbar.
Wie wichtig sind Proteine im Katzenfutter?
Proteine sind wichtigster Bestandteil im Katzenfutter! Denn Katzen decken ihren Energiebedarf hauptsächlich aus tierischen Proteinen. Ihr Verdauungssystem ist das eines hochspezialisierten Fleischfressers: Angefangen bei ihrem scharfen Gebiss, mit dem selbst Knochen geknackt werden können, über ihren Magen samt hochaggressiven Verdauungssäften, bis hin zu ihrem Dünndarm. Der ist im Vergleich zu dem des Hundes relativ kurz und auf die optimale Verwertung von Proteinen ausgelegt.
© shutterstock.com / Master-L
Der tägliche Proteinbedarf einer erwachsenen, gesunden, nichtträchtigen bzw. -säugenden Katze liegt bei etwa fünf Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn Katzen Nahrungsproteine aufnehmen, werden diese im Körper in ihre Einzelteile, die Aminosäuren, zerlegt. Diese werden dann vom Organismus verwertet. Zu den essentiellen Aminosäuren zählt beispielsweise Taurin: Ein Taurinmangel kann sich in Herzschäden, einer geschwächten Immunabwehr, Netzhautschädigungen, verminderter Fruchtbarkeit und Entwicklungsstörungen bei jungen Kätzchen äußern. Daher sind hochwertige Proteine vom Speiseplan unserer Katzen nicht wegzudenken.
Worauf Sie beim Kauf von Katzenfutter achten sollten
Fleisch, Fisch und Eier zählen zu den Top-Eiweißlieferanten. Da sie jedoch recht teuer sind, weichen viele Futtermittelhersteller auf billigere Alternativen aus: Die Bezeichnung "tierische Nebenerzeugnisse", die sich oftmals auf Etiketten findet, beschreibt nichts anderes als Schlachtabfälle. Die genaue Zusammensetzung bleibt oft ungenau. Bei hochwertigem Katzenfutter werden hingegen exakte Angaben zu Fleischart und -menge gemacht, was Rückschlüsse auf die Wertigkeit der Proteine zulässt.
Kohlenhydrate im Katzenfutter
In Sachen Kohlenhydraten ist Vorsicht geboten. Denn nicht alle Kohlenhydrate kann die Katze auch verwerten.
Was sind Kohlenhydrate?
Kohlenhydrate sind Zucker pur: Einfachzucker wie Trauben- oder Fruchtzucker können sich zu mehreren verbinden, was zur Entstehung von Zweifach-, Mehrfach- oder Vielfachzuckern führt.
© shutterstock.com / Julia Shepeleva
Zu Letzteren gehört beispielsweise Stärke, aber auch die unverdauliche Zellulose. Vor allem das Gehirn, die roten Blutkörperchen und das Nierenmark sind zur Energiegewinnung auf Glukose (ein Einfachzucker) angewiesen.
Wie wichtig sind Kohlenhydrate im Katzenfutter?
In der Katzenernährung spielen Kohlenhydrate eine untergeordnete Rolle. Zwar ist Glukose unverzichtbar, damit Energie über das Blut in die Zellen gelangt, doch Katzen sind in der Lage, ihren Blutzuckerspiegel über Proteine zu bilden. Sie sind daher nicht auf Kohlenhydrate angewiesen, was sich letztlich auch in ihrer Anatomie zeigt, die nicht auf die Erschließung von Kohlenhydraten ausgelegt ist.
Sind Kohlenhydrate schädlich für Katzen?
Nein, Kohlenhydrate sind nicht zwangsläufig schädlich für die Katze. Wenn eine Katze beispielsweise eine Maus verputzt, nimmt sie automatisch deren Magen-Darm-Inhalt mit auf. Diese Mini-Portion an Kohlenhydraten ist für die Katze ausreichend und zudem gut verträglich – schließlich hat die Maus schon Verdauungsarbeit vorgeleistet. Da Katzen Stärke nur schwer abbauen können, reagieren sie auf eine kohlenhydratreiche Ernährung oft mit Verdauungsbeschwerden. Nur gut aufgeschlossene Kohlenhydrate können sie als Energiequelle nutzen.
Worauf Sie beim Kauf von Katzenfutter achten sollten
Kohlenhydrate in Form von Getreide oder Reis sind preiswerter als tierische Proteine und Fette und damit eine beliebte Alternative der Futtermittelindustrie. Trotzdem ist nicht gleich jedes Katzenfutter mit Kohlenhydratanteil schlecht: Es kommt auf die Funktion der Kohlenhydrate an. Gut aufgeschlossen können Kohlenhydrate eine wertvolle Energiequelle und natürliche Vitaminlieferanten sein. Wenn jedoch ersichtlich wird, dass sie lediglich von einem geringen Fleischanteil ablenken sollen, deutet dies auf minderwertiges Katzenfutter hin.
Fette im Katzenfutter
Auch Fette sind in der Katzenernährung wichtig, aber nur in Maßen erlaubt. Gesunde Fette stecken vor allem in fettem Fisch und Pflanzenölen.
Was sind Fette?
Fette bestehen aus mehreren Bausteinen, darunter die sogenannten Fettsäuren, die in gesättigter und ungesättigter Form vorkommen. Letztere sind für Katzen essentiell (z. B. Linolsäure und Arachidonsäure) und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.
© shutterstock.com / irinaorel
Fette sind effektive Energielieferanten und enthalten pro Gramm doppelt so viele Kalorien wie Proteine oder Kohlenhydrate.
Wie wichtig sind Fette im Katzenfutter?
Fette sind wichtig, aber nur in Maßen erlaubt. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind für Katzen genauso gesund wie für uns Menschen und sorgen für eine gesunde Hautstruktur und glänzendes Fell. Sie wirken sogar entzündungshemmend! Darüber hinaus unterstützen Fette die Verwertung fettlöslicher Vitamine und sind wichtige Aromaträger.
Worauf Sie beim Kauf von Katzenfutter achten sollten
Aufgrund seines hohen Energiegehalts sollte Fett nur in Maßen auf dem Speiseplan Ihrer Katze stehen, sonst wird sie schnell kugelrund! Der Fettanteil von Katzenfutter liegt je nach Zusammensetzung bei 5 bis 60 Prozent; die meisten Katzen bevorzugen einen Fettgehalt von 25 bis 40 Prozent. Einen Anhaltspunkt für das Fettgehalt liefert die Bezeichnung "Rohfett" auf dem Etikett.
Gutes Katzenfutter von schlechtem Katzenfutter unterscheiden
Kennen Sie das auch? Sie stehen vor dem prallgefüllten Futteregal und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Jeder Futtermittelhersteller preist seine Futtermittel mit verlockenden Werbebotschaften an. Da fällt es schwer, gutes Futter von schlechtem Futter zu unterscheiden. Hinzu kommen noch die kryptischen Angaben zu den Inhaltsstoffen. Die meisten Tierbesitzer verstehen da nur Bahnhof. Damit Ihnen das nicht mehr passiert, erklären wir Ihnen, wie Sie Futteretiketten richtig lesen. Denn für unsere Katzen wollen wir alle doch nur eins: das Beste!