Paste zum Putzerfolg

Pflegeanleitungen in Frettchen-Büchern gehen in der Regel davon aus, dass zwei Personen dabei zusammenarbeiten. Yvonne Herold fand mit ihren Tieren nach und nach Kniffe, wie es auch gut alleine geht – und auch für andere Alltagsprobleme.

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Foto: Mandy Bremse / Fotolia© Foto: Mandy Bremse / Fotolia

Ein ganz normaler Tag beginnt damit, dass ich am Morgen als Erstes von Zimmer zu Zimmer gehend die unzähligen Katzenklos in der Wohnung säubere. Als Nächstes sammle ich sämtliche Futter- und Wassernäpfe und Nippeltränken ein, um sie mit heißem Wasser auszuwaschen. In den Wassernapf kommt Leitungswasser, in die Nippeltränken Mineralwasser. Ich mache eine frische Dose Katzenfutter auf und fülle Trockenfutter nach. Manchmal weiche ich das Trockenfutter auch in lauwarmem Wasser ein. Mit mehreren Näpfen und Wasserflaschen beladen, bahne ich mir dann aus der Küche meinen Weg zurück ins Wohnzimmer, denn ich werde jedes Mal belagert, als hätten die fünf  tagelang nichts zu fressen bekommen. Aber ich habe einen Trick: Ich klopfe mit dem Fingernagel an einen der Näpfe, und mindestens drei Frettchen rennen los zum Käfig und warten dort ungeduldig darauf, dass ich endlich serviere.

Für ein besonderes Bonbon hält man sogar still

Alle zwei Tage gibt es abends Fleisch. Entweder wird es auf dem Weg nach Hause frisch gekauft, oder ich hole es morgens aus dem Gefrierfach. Die Zubereitung von Huhn, Pute, Herzen oder Mägen ist recht einfach – nur kleinschnippeln und fertig. Wachteln gibt es entweder ganz, oder ich zerteile sie grob. Das heiß begehrte Rinderhack kaufe ich entweder frisch, oder ich baue meinen kleinen Fleischwolf zusammen und drehe fleißig drauflos. Serviere ich Fleisch, bleibe ich anfangs neben den Tieren sitzen und passe auf, dass jeder seinen Teil abbekommt, denn es gibt meist Streit. Wenn der erste Hunger gestillt ist, was man sehr gut daran erkennen kann, dass begonnen wird, etwas für schlechte Zeiten beiseitezulegen, stelle ich den Napf erst mal weg, damit er nicht leergeräumt und das Fleisch in allen Ecken der Wohnung verteilt wird.

Wöchentliches Wiegen

Eine Sache, die meine Frettchen ausnahmslos lieben, ist das wöchentliche Wiegen. Ich benutze eine Waage, die man aufhängen kann. Sie ist für maximal fünf Kilo ausgelegt und hat eine 20-Gramm-Unterteilung, sodass man recht genau das Gewicht ermitteln kann. Ich hänge die Waage immer an die Türklinke. An den Haken kommt die ausgediente Kapuze einer Baseballjacke. Die Frettchen werden mit dem Hintern zuerst in die Kapuze gesetzt, dann gibt es Vitaminpaste, damit sie stillhalten. Dann lese ich das Gewicht ab, während ich in der einen Hand die Tube halte und mit der anderen Hand die übrigen Frettchen davon abhalte, an der Kapuze hochzuhüpfen und so das Ergebnis zu verfälschen. Das ermittelte Gewicht wird in eine Tabelle eingetragen. So kann ich schnell feststellen, ob eines der Tiere in ungewöhnlich kurzer Zeit zu viel Gewicht verliert oder ob die sommer- und winterbedingte Gewichtsab- und -zunahme normal verläuft.

Auch das Krallenschneiden ist fast ein Kinderspiel

Dazu setze ich mich mit angewinkelten Beinen auf den Boden. Das Frettchen lege ich mir nun rücklings auf den Bauch. Damit die kleinen Wirbelwinde mal kurz stillhalten, bekommen sie eine Tube Paste zwischen die Vorderpfoten, und während sie so vor sich hinschlecken, kann ich problemlos die Krallen schneiden.

Nein, meine Ohren putzt Du nicht!

Die Ohren meiner Frettchen werden nur geputzt, wenn sie dreckig sind. Ich lege mir Wattestäbchen und Küchentücher zurecht. Manchmal benutze ich auch einen speziellen Ohrreiniger. Dann setze ich mich auf die Couch oder auf den Boden. Ich nehme das Tier mit der linken Hand in die Tragschlaffe und setze es auf meinen Schoß. Mit der rechten Hand streiche ich nun das Fell am Ohr beiseite und mache das Ohr vorsichtig sauber. Dann folgt das andere Ohr auf die gleiche Weise. Einige Frettchen lassen sich diese Prozedur problemlos gefallen, andere mögen es überhaupt nicht. Mein Merlin z.B. hat die größten Ohren, aber er klappt sie regelrecht zusammen; er legt seine Ohren ganz eng an den Kopf und legt sie in Falten. (Yvonne Herold)

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