Gesundheitscheck: Gesunde Kaninchen
Ein krankes Kaninchen zeigt meist sehr spät an, dass etwas "nicht mit ihm stimmt". Damit Sie eine Erkrankung rechtzeitig erkennen, sollten Sie regelmäßig den Gesundheits-Check durchführen.
Die Gesundheit von Kaninchen sollte täglich überprüft werden.Das ist wichtig, da Veränderungen so am schnellsten und besten auffallen. Das klingt zunächst vielleicht zeitaufwändig, aber das ist es nicht. Denn bei dem Gesundheitscheck werden zum Großteil Verhaltensweisen und Körperteile der Kaninchen betrachtet, die beim Streicheln sowieso auffallen oder einfach zu sehen und schnell zu überprüfen sind.
Das Verhalten als erstes Krankheitsanzeichen von Kaninchen
Ein erster Anhaltspunkt für das Allgemeinbefinden Ihrer Kaninchen ist ihr Verhalten. Gesunde Kaninchen, die sich wohlfühlen, sind munter und an ihrer Umgebung interessiert. Bei der Fütterung kommen sie sofort angelaufen und fressen ihr Trocken- oder Frischfutter. Tagsüber ruhen und schlafen die Tiere, morgen und abends hingegen sind sie aktiv.
In den aktiven Phasen Ihrer Kaninchen können Sie am besten beurteilen, ob sie sich ganz normal verhalten oder ob es Anzeichen für Unwohlsein oder Schmerzen gibt. Ziehen die Tiere sich zurück, liegen apathisch in einer Ecke oder zeigen sonstige Verhaltensauffälligkeiten, sind dies erste Hinweise auf eine Erkrankung. Wenn die Tiere weniger oder gar nichts fressen, ist dies ein absolutes Alarmzeichen. Zögern Sie dann nicht und suchen Sie schnellstmöglich einen Tierarzt auf.
Kontrolle der Bewegungsabläufe zur Gesundheit von Kaninchen
Damit Sie erste Krankheitsanzeichen frühzeitig bemerken, ist es wichtig, dass Sie Ihre Kaninchen jeden Tag gut beobachten. Neben dem allgemeinen Verhalten gegenüber Artgenossen und dem Menschen sollten Sie auf die Bewegungsabläufe Ihrer Kaninchen achten. Stellen Sie sich dafür folgende Fragen:
- Setzen die Kaninchen ihre Vorder- oder Hinterläufe nicht richtig auf oder humpeln sie womöglich? Das kann ein Zeichen für Schmerzen sein.
- Halten die Tiere ihren Kopf schief oder verlieren den Gleichgewichtssinn? Das kann ein Anzeichen für eine Infektion mit E. cuniculi sein.
Kot und Urin von Kaninchen als Krankheitsanzeichen
Auch Kot und Urin sollten Sie im Rahmen des täglichen Gesundheitschecks kontrollieren. Seien Sie aufmerksam hinsichtlich Veränderungen von Größe, Form und Farbe des Kaninchen-Kots.
Schmieriger Kot und Durchfall sind ein absolutes Alarmzeichen. Hält der Durchfall mehrere Stunden an, sollten Sie Ihr Kaninchen einem Tierarzt vorstellen und den Kot untersuchen lassen. Auch sehr kleine, feste Kot-Kügelchen können ein Indiz für eine Erkrankung sein. Besonders problematisch ist, wenn die Tiere keinen Kot mehr absetzen und das Fressen einstellen!
Augen, Zähne und Nase von gesunden Kaninchen
Beim Gesundheits-Check sollten auch Augen, Nase und Zähne kontrolliert werden. Sind die Augen verklebt, gerötet oder geschwollen, kann dies verschiedene Ursachen haben, denen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt nachgehen müssen. Das Gleiche gilt für eine feuchte oder verklebte Nase sowie wiederholtes Niesen.
Besonders häufig bei Kaninchen sind allerdings Zahnprobleme. Sie können lediglich darauf achten, ob die Schneidezähne gerade aufeinander stehen und eine normale Länge haben.
Anomalien der Backenzähne, beispielsweise Zahnspitzen kann nur Ihr Tierarzt feststellen. Sind die Zähne zu lang und können sich nicht gleichmäßig abnutzen, kommt es zu Verletzungen im Maul. Schon bei kleinsten Spitzen der Backenzähne stellen einige Kaninchen das Fressen komplett ein. Aus diesem Grund sollten die Zähne bei der halbjährlichen Impfung gegen Myxomatose/RHD routinemäßig vom Tierarzt untersucht werden.
Fell- und Hautveränderungen beim Gesundheitscheck von Kaninchen
Auch das Fell und die Haut der Kaninchen geben Hinweise auf ihre Gesundheit. Anzeichen für Erkrankungen können sein:
- Fellverlust
- Verfilzungen und Verfärbungen des Fells
- Rötungen der Haut
- Schuppen oder Krusten
- häufiges Kratzen (Juckreiz) an bestimmten Körperstellen wie den Ohren
Ursachen für solche Veränderungen kann ein Befall mit Milben, Haarlingen oder Pilzen sein. Beim täglichen Umgang mit den Langohren, v.a. beim Streicheln, fallen Haut- und Fellveränderungen schnell auf.
Hierbei müssen auch die Vorder- und Hinterläufe überprüft werden. Gerade an den Hinterläufen können sich nämlich Druckstellen und Entzündungen bilden. Die Ursachen sind in der Regel ein zu harter Untergrund oder mangelnde Hygiene im Gehege. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Kaninchen etwa einmal wöchentlich nach Verdickungen wie Abszessen und Tumoren abtasten.