Körpersprache bei Kaninchen
Was sie zu sagen haben, drücken Kaninchen mit dem ganzen Körper aus. Ohren, Haltung und Verhalten zeigen, wie Kaninchen sich fühlen oder was sie vermitteln wollen. Lesen Sie hier, wie Sie die Körpersprache von Kaninchen verstehen können.
Kaninchen können zwar nicht mit Worten ausdrücken, wie sie sich gerade fühlen, ihre Körpersprache und ihr Verhalten zeigen aber dennoch, was sie zu sagen haben. Egal, ob es sich um Sympathie, Angst, Wut oder Wohlbefinden handelt: Wenn Sie auf das Verhalten Ihres Kaninchens achten, können Sie es verstehen und seinen Bedürfnissen und Haltungsansprüchen gerecht werden.
Das Männchen-Machen in der Kaninchensprache
Wenn Kaninchen sich aufrichten und ein Männchen machen, hat das etwas zu bedeuten. Denn in dieser aufgerichteten Haltung können Kaninchen nicht nur besser über Hindernisse hinwegsehen, sondern auch Duftquellen erschnüffeln. Neben den langen Löffeln, mit denen sie kleinste Geräusche wahrnehmen und orten können, haben Kaninchen auch einen sehr guten Geruchssinn. Das Aufstellen im Käfig beim Näherkommen dient also der Begrüßung eines Bekannten und zur Schaffung eines Überblicks.
Das 1x1 der Kaninchensprache
Das Kommunikations-Repertoire von Kaninchen geht aber weit über das Männchen-Machen hinaus. Sie können zum Beispiel auch signalisieren, ob sie sich gerade wohl oder bedroht fühlen.
- Sympathie: Das Kaninchen reibt Ihnen mit dem Kinn über den Finger oder klettert an Ihnen hoch
- Wohlbefinden: Das Kaninchen lässt beim Kuscheln leicht mahlende Geräusche hören und/oder legt sich vollkommen ausgestreckt hin, wirft sich auf die Seite und streckt die Beine aus
- Begrüßung und Aufforderung: Leichtes Anstupsen mit der Nase (Wenn das Tier die Hand allerdings nicht leicht anstupst, sondern stattdessen heftig wegstößt, will es damit ausdrücken: "Finger weg, ich will nicht länger belästigt werden.")
- Bedrohung: Kaninchen scharrt mit den Vorderpfoten, springt vor, legt die Ohren an und reißt das Schnäuzchen auf, als ob es zubeißen möchte und knurrt.
Zeigt Ihr Kaninchen solche Verhaltensweisen, ist Vorsicht geboten, denn dabei handelt es sich um eine Verwarnung. Vor allem ängstliche oder neu eingezogene Tiere fühlen sich durch liebgemeinte Berührungen häufig bedroht und greifen daher auf solche Verhaltensweisen zurück. Manche Kaninchen grunzen oder brummen auch, wenn sie gegen ihren Willen hochgehoben werden.
So zeigen Kaninchen Angst und Schmerzen
Wenn Kaninchen mit den Hinterläufen aufstampfen und trommeln, können bei der Interpretation dieses Verhaltens durchaus Missverständnisse auftreten. Denn dabei kann es sich um Äußerungen von Angst handeln, es kann aber auch ein Warnzeichen darstellen: Wildkaninchen warnen sich so gegenseitig vor nahender Gefahr.
Wiegen sich Kaninchen in Todesangst, so stoßen sie häufig schrille und sehr laute Schreie aus. Das kann nicht nur bei Wildkaninchen, sondern auch bei den Hauskaninchen vorkommen. Wenn Sie Ihr Kaninchen in einem Stall im Garten halten, besteht die Möglichkeit, dass sich Marder oder andere Räuber einschleichen.
Starkes Zähneknirschen deutet außerdem auf große Schmerzen hin. Diese Signale sollten Sie daher unbedingt ernst nehmen und einen Tierarzt aufsuchen. Vielleicht ist Ihr Kaninchen krank.
So machen Sie Ihrem Kaninchen eine Freude
Damit Ihrem Kaninchen nie langweilig wird, finden Sie hier die beliebtesten Beschäftigungen für Kaninchen:
Die Verständigung von Kaninchen untereinander
Die Verständigung von Kaninchen untereinander spielt sich ganz ähnlich ab wie die Kommunikation mit dem Menschen: Bei Unstimmigkeiten legen sie die Ohren zurück und das Schwänzchen ist dann in waagerechter Position. Die Kaninchen gehen drohend aufeinander los und klopfen sich im Stehen mit den Vorderpfoten.
Sind hingegen Nettigkeiten angesagt, leckt man sich gegenseitig die Ohren ab. Zärtlichkeiten können natürlich auch eingefordert werden. Das machen die Tiere, indem sie ihren Kopf unter den Kopf eines anderen Kaninchens schieben. Auch dem Menschen gegenüber ist der größte Liebesbeweis das Ablecken.